Die Komplexität der mikrobiellen parodontalen Besiedelung ähnelt der des Magen-Darm-Trakts, wobei infektiöse Krankheiten mithilfe von probiotischen Bakterien behandelt werden können. Im Oropharyngealbereich haben probiotische oder Ersatztherapien einen Vorteil zur Prävention von Karies, Mittelohrentzündung und Rachenkatarrh bewiesen, aber ihre Effektivität in der Behandlung von Parodontitis ist unbekannt. Daher richtet sich diese Studie auf die Hypothese, dass das Auftragen ausgewählter vorteilhafter Bakterien – als eine Zusatzmaßnahme zum Scaling and Root planning – die parodontopathogene Besiedelung parodontaler Taschen hemmen würde.
In einem Beagle-Hundemodell ergab die Datenanalyse, dass sich durch das Einbringen vorteilhafter Bakterien in die parodontalen Taschen nach dem Root planing als Zusatzmaßnahme, zum einem die subgingivale Besiedelung von parodontopathogenen Keimen verspätete als auch der Entzündungsgrad sich klinisch signifikant reduzierte. Die Studie bestätigte die Hypothese und dient als Beweis für ein Konzept zur gesteuerten Besiedelung der Taschen (GPR) innerhalb der Parodontitisbehandlung.