Ziel dieser Studie war die Untersuchung der Auswirkungen einer chronischen Parodontitis auf Plattenepithelkarzinome im Kopf-Hals-Bereich (HNSCC).
Resultate: Nach Berücksichtigung von Alter, Geschlecht, Herkunft, Familienstand, Nikotin- und Alkoholkonsum sowie Zahnverlust korrelierte jeder Millimeter Knochenverlust mit einem um mehr als das Vierfache erhöhten HNSCC-Risiko (relatives Risiko 4,36, 95-%-KI 3,16–6,01). Die Korrelation war am höchsten der Mundhöhle, gefolgt von Oropharynx und Larynx, und auch bei Patienten ohne jeden Nikotin- und Alkoholkonsum vorhanden. Zwischen Rauchen und Knochenverlust gab es einen signifikanten Zusammenhang (p < 0,03). Bei Patienten mit Parodontitis war die Wahrscheinlichkeit von gering differenzierten SCC der Mundhöhle höher als bei Patienten ohne (32,8 % bzw. 11,5 %, p = 0,038).
Schlussfolgerung: Diese Studie legt den Schluss nahe, dass eine chronische Parodontitis ein unabhängiger Risikofaktor für HNSCC ist, der durch Rauchen beeinflusst wird. Diese Ergebnisse sind von Bedeutung für praktikable und sichere Strategien der Prophylaxe, Diagnose und Therapie von HNSCC.
Chronische Parodontitis und die Häufigkeit von Plattenepithelkarzinomen in der Mundhöhle und im Hals-Rachenraum
Letzte Aktualisierung am Donnerstag, 19 Dezember 2009