Blutungskomplikationen in der Implantatchirurgie: eine systematische Ãœbersicht


Balaguer-Martí JC1, Peñarrocha-Oltra D, Balaguer-Martínez J, Peñarrocha-Diago M.
Med Oral Oral Patol Cir Bucal. 2014 Dezember 5. [Epub ahead of print]

Ziel:
Eine Überprüfung der Literatur zu intraoperativen oder unmittelbar postoperativen Blutungskomplikationen in der zahnärztlichen Implantologie, um Risikofaktoren für solche Blutungen zu identifizieren und das Auftreten solcher Komplikationen zu verringern:
• anatomische Regionen und Blutgefässe
• chirurgisches Vorgehen
• Länge von Implantaten
• Management der Blutung
Material und Methoden:
Artikel über frühe Blutungskomplikationen nach Zahnimplantationen in englischer Sprache die bis Mai 2014 in den Medline- (PubMed) und Embase-Datenbanken veröffentlicht worden waren. Einschlusskriterien waren schwere Blutungskomplikationen mit dokumentierter Zeit bis zum Auftreten der Blutung, Implantatlänge, die mögliche Ursache von Blutungen und deren Behandlung. Ausschlusskriterien: Patienten unter Antikoagulationsbehandlung.
Ergebnisse:
Fünfzehn Artikel erfüllten die Einschlusskriterien. Die Region mit der häufigsten Blutungskomplikation war die mandibuläre Eckzahnregion. Die Ursache der Blutungen war dabei die Perforation der lingualen Knochenwand mit Verletzung der sublingualen Arterie während der Implantation. Die im Zusammenhang mit den Blutungen verwendete Implantatlänge war 15 mm oder länger. Die Behandlung konzentriert sich auf die Sicherung der Atemwege (mit Intubation oder Tracheotomie falls erforderlich) und Stillen der Blutung.
Schlussfolgerung:
Um Blutungskomlikationen zu vermeiden, ist besondere Aufmerksamkeit bei der Verwendung von langen Implantaten in der unteren Frontzahnregion zu richten. Die häufigsten Ursache von schweren Blutungen ist nämlich die Perforation der lingualen Knochenwand dort mit Verletzung der A. sublingualis.

Letzte Aktualisierung am Donnerstag, 05 Januar 2015