Zweck:
Es besteht eine Kontroverse in Bezug auf das „All-on-Four®“-Konzept für die Unterkieferversorgung mit festsitzenden Zahnersatz. Der Zweck dieser Studie war es, photoelastisch die Wirkung der Neigung beider distalen Implantate nach dem All-on-Four-Konzept® auf die Spannungsverteilung innerhalb der Tragstruktur zu untersuchen.
Materialien und Methoden:
Zwei photoelastische Modelle des menschlichen zahnlosen Unterkiefers wurden hergestellt. Jedes Modell hatte vier Schrauben-Implantate in den interforaminalen Bereich eingebettet. Die beiden distalen Implantate wurden in ein Modell axial platziert und in das andere Modell 30 Grad nach distal gekippt. Zwei Kantilever-Acrylharz Prothesen, mit abgewinkelten Abutments für die distal geneigten Implantate und geraden Pfosten für die axiale Implantate, wurden gefertigt und eingesetzt. Vertikale Lasten von 13 kg wurden an drei Messstellen auf die Prothese eingeleitetet: die zentrale Fossa des ersten Molaren, der distalen Fossa des ersten Prämolaren und der distalen Fossa des zweiten Prämolaren. Stessentwicklung inerhalb der tragenden Struktur wurde photoelastisch überwacht und fotografisch festgehalten.
Ergebnisse:
Während sich bei allen Kantilever-Belastungen die Spannungen am distalen Knochenkamm der distalen Implantate in beiden Modellen knonzentrierten, erhöhte die distale Neigung der hinteren Implantate in einem verblockten Zahnersatz-Bogen die Spannungen im Knochen um die distalen Implantate im Vergleich zu den axialen Implantat-Modell nicht.
Fazit:
Innerhalb der Grenzen dieser photoelastischen Spannungsanalyse reduziert der Nutzung von gekippten Implantaten die maximale Spannung in den distalen krestalen Knochen des distalen Implantat um ca. 17% im Vergleich zu axialen Implantaten.