Das Ziel dieser Studie galt der Bewertung der Prävalenz von sieben Parodontal-Markerpathogenkeimen vor der Implantation und ein (1) Jahr nach Implantatbelastung bei Personen mit gesundem Parodont, sowie die Bewertung der langfristigen Wirkung einer präimplantären Reduzierung von pathogenen Keimen bis unterhalb der Schwellenwerte. Bei 93 Personen, die ein Einzelzahnimplantat benötigen, wurden vor der Implantatbehandlung und ein (1) Jahr nach Belastung gepolte, subgingivale mikrobiologische Proben aus Standardbereichen kultiviert und analysiert. Angewandt wurden die Schwellenwerte, die gewöhnlich in der Parodontologie zur Vorhersage der parodontalen Analyse verwendet werden.
Personen mit einem pathogenen Keimlevel über diese Schwellenwerte erhielten, sofern indiziert, eine erste parodontale Behandlung einschließlich systemischer Antibiotika.
Ergebnisse: Zu Beginn fanden sich bei 49,5% der Personen mit gesundem Zahnfleisch einen oder mehrere pathogene Markerkeime oberhalb der Schwellenwerte. Die Parodontalbehandlung reduzierte den pathogenen Keimlevel unter die Schwellenwerte bei 78,3% dieser anfänglich betroffenen Personen. In allen Fällen wurde Aggregatibakter actinomycetemcomitans und Porphyromonas gingivalis auf unterhalb des Schwellenwertes reduziert. Ein Jahr nach der Implantatbelastung waren bei 74,1% aller Personen parodontal Markerkeime oberhalb des Schwellenwertes feststellbar. Es lässt sich schlussfolgern, dass bei nahezu der Hälfte aller Probanden mit gesundem Zahnfleisch der subgingivale Biofilm parodontale Pathogenkeime oberhalb der Schwellenwerte beherbergte. Die langfristige Wirkung der präimplantären Reduzierung der ausgewählten pathogenen Markerkeime erschien in unserer Patientenpopulation gering. Dies machte die präimplantäre Reduzierung für die postimplantären Level dieser Pathogenkeime unvorhersehbar. Folglich hat, eine allgemeine mikrobiologische Testung für Personen mit gesundem Zahnfleisch -unter Berücksichtigung der angewandten mikrobiologischen Kriterien- keine Indikation.