Ziele: Das Ziel dieser Studie war, die Häufigkeit einer Bakteriämie im Zusammenhang mit der Einbringung von Zahnimplantaten, sowie die bakteriologische Erfassung der Keime und die Antibiotikaempfindlichkeit der isolierten Stämme zu untersuchen.
Studiendesign: 30 gesunde Patienten wurden in die Studie eingeschlossen. Blutproben wurden zu Studienbeginn, sowie 30 Minuten und 24 Stunden nach Zahnimplantateinbringung genommen. Die Blutproben wurden in einer BACTEC System kultiviert und die isolierten Bakterien mit Hilfe konventioneller Methoden identifiziert. Die antimikrobielle Empfindlichkeit wurden über Disc-Diffusionen ermittelt.
Ergebnisse: Zu Studienbeginn und 24 Stunden nach der Operation konnten keine Bakterien isoliert werden, während die Prävalenz der Bakteriämie 30 Minuten nach Implantation 23% betrug. Die isolierten Bakterienspezies waren Staphylococcus epidermidis, Eubacterium spp., Corynebacterium spp. und Streptococcus viridans. Der Staphylococcus epidermidis, der bei drei Patienten isoliert wurde, erwies sich als resistent gegenüber Penicillin, was die erste Wahl bei Antibiotikaprophylaxe vieler Kliniker ist.
Fazit: Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass eine Implantatbehandlung mit einer Bakteriämie einhergehen kann. Innerhalb der Grenzen der vorliegenden Studie kann man spekulieren, dass die Resistenz gegenüber Antibiotika Einfluss auf die Routine-Prophylaxe gegen infektiöse Endokarditis haben könnte. Bei Risikopatienten kann der Einsatz von Blutkulturen und Antibiogramme diskutiert werden. Das Ergebnis der vorliegenden Studie sollte mit einer größeren Patientengruppe unter wechselnden Bedingungen überprüft werden.