Es besteht eine Kontroverse über das Konzept von implantatgestützten Restaurationen bezüglich der Notwendigkeit, die benachbarten implantagetragene Einzelkronen zu verblocken oder nicht. Diese Studie verglich die Auswirkungen der simulierten okklusalen Belastung dreier Implantate, die mit zementierten Kronen versorgt wurden – verblockt gegenüber unverblockt. Drei benachbarte schraubenförmige Implantate wurden in drei Hohlräume passiv eingebracht, welche zuvor in ein photoelastisches Modell gebohrt wurden. Zwei Kombinationen zementierter Restaurierungen wurden hergestellt; drei benachbarte unverblockte und drei benachbarte verblockte Kronen. Hiernach wurden Dehnungsmessgeräte an die Implantathälse sowie an die Ränder der überstehenden Kronen angebracht. Fünfzehn statische Belastungen mit 20kg axial wurden direkt nacheinander mittels eines speziell hergestellten Apparates zugeführt.

Die Dehnungsmessgeräte auf dem Implantathals, unterhalb der verblockten Restaurationen, zeigten signifikant (P < 0,001) höhere Belastungen (Summe der Belastungen = 3348,54 microstrain) im Vergleich zu den Einzelkronen (Summe der Belastungen = 988,57 microstrain). Im Gegensatz dazu wurde an den Restaurationsrändern der Einzelkronen (Summe der Belastungen = 756,32 microstrain) im Vergleich zu den verblockten Restaurationen (Summe der Belastungen = 186,12 microstrain) eine signifikant (P < 0,001) stärkere Belastung an den Dehnungsmessgeräten aufgezeichnet. Das Konzept der Verblockung von Implantaten zur Belastungsreduzierung der tragenden Strukturen könnte eine Neubewertung benötigen. Die klinische Relevanz dieser Feststellungen bedarf einer weiterer Untersuchungen.