Die Bildung von Biofilmen auf Zahnimplantaten kann eine Entzündung des periimplantären Gewebes verursachen, das den langfristigen Erfolg osseointegrierter Implantate gefährdet. Es wurde berichtet, dass Implantate mit Anzeichen einer Periimplantitis eine subgingivale Microbiota besitzen, die derer natürlicher Zähne mit Parodontitis ähnlich ist.
Der Zweck des ersten Teils dieser Studie war eine atraumatische, quantitative Untersuchung der Biofilmbildung auf oralen Abutments. Gegenstand des zweiten Teils war die Überprüfung der Präsenz von Haemophilus actinomycetemcomitans und Porphyromonas gingivalis in der krevikulären Flüssigkeit um die Zahnimplantate. Die Bildung eines Biofilmes wurde auf 14 Healing-Abutments, die bei 10 Patienten vor 14 Tagen eingebracht wurden, mithilfe der Sekundärelektronen- und Rutherford-Backsscattering-Methode quantitativ analysiert. Um die Präsenz von H. actinomycetemcomitans und P. gingivalis in der krevikulären Flüssigkeit zu ermitteln, wurde eine 16S rDNA-basierte Polymerase-Kettenreaktion verwendet. Für diese Prüfung wurden an vier Messpunkten pro Abutment mittels steriler Paper-Points Proben der Sulcus-Flüssigkeit gesammelt. Der Unterschied zwischen dem Biofilm-Belag supragingivaler Flächen (17,5 +/- 18,3%) und subgingivaler Flächen (0,8 +/- 1,0%) war statistisch signifikant (P < 0,05). Unter Verwendung allgemeiner Primer konnten in allen aufgenommenen Proben Bakterien gefunden werden, wobei die zwei Parodontal-Erreger in keinem der Proben gefunden wurden. Die Abwesenheit parodontaler Erreger in der Sulcus-Flüssigkeit während der anfänglichen bakteriellen Kolonisierung, trotz massiver supragingivaler Biofilmbildung, erhärtet die Vermutung, dass die zellulare Haftung von periimplantärem Gewebe mittels Hemidesmosoma, Actinfäden und Microvilli das Risiko einer Bildung anaerober subgingivaler Taschen reduziert.