Hallo alle miteinander,
ich bin 28 Jahre alt und habe/hatte seit etwa sechs Jahren eine Zyste, die in meinem Oberkiefer wächst. Ich möchte gerne meine Erfahrung mit euch teilen und hoffe, dass es anderen helfen wird, die durch ähnliche Probleme gehen.
Meine Odyssee begann mit einer vermutlich missglückten Wurzelbehandlung, die ich im Alter von 16 Jahren hatte. Der betroffene Zahn (Nr. 17 im Oberkiefer) wurde behandelt und bekam später einen Längsriss von der Krone bis zur Wurzel.
Ich wechselte daraufhin zu einem anderen Zahnarzt, der weitere unnötige Behandlungen durchführte. Es dauerte weitere sieben Jahre, bis ich schließlich einen neuen Zahnarzt fand, der vor drei Jahren unzufrieden mit einer Füllung an der Wurzel war. Die Füllung wurde neu gemacht und dabei wurde starkes Bluten festgestellt. Die Röntgenaufnahme ergab keine Auffälligkeiten.
Vor drei Monaten ließ ich aus optischen Gründen eine Krone auf den Zahn setzen. Während der Behandlung trat wieder eine starke Blutung auf. Das Röntgenbild zeigte jedoch keine Auffälligkeiten. Der Eingriff kostete mich 1500 Euro.
Vor einem Monat bemerkte ich eine Blasenbildung im Gaumen und auf der gegenüberliegenden Seite direkt über dem betroffenen Zahn. Eiter trat aus und ich bekam starke Schmerzen. Mein Zahnarzt verschrieb mir Antibiotika und ordnete einen 3D-Scan an. Die Diagnose war schockierend: Eine Zyste, die 1 cm lang war und den Knochen stark verdrängt hatte.
Mir wurden vier Möglichkeiten vorgeschlagen: Entfernung des Zahns (Krankenkasse), Brücke (Eigenleistung), Wurzelspitzenresektion (Krankenkasse, aber es gab viele negative Erfahrungen im Internet, und mein Zahnarzt drängte mich davon ab, da die Erfolgschancen bei nur 20 Prozent liegen), oder ein Implantat (Eigenleistung). Ich entschied mich für das Implantat, da mir versichert wurde, dass mein Zahnarzt sich um alles sehr gewissenhaft kümmern würde und den Heilungsprozess gut beurteilen könne.
Vor fast zwei Wochen wurde der Zahn unter lokaler Betäubung entfernt. Trotz Wurzelbehandlung hatte ich starke Schmerzen. Nach der Entfernung sah mein Zahnarzt die Zyste stönte. Die Zyste war 2 cm lang und erstreckte sich bis in meine Nasennebenhöhle. Er musste 2 cm³ Knochenaufbau einsetzen und 3 Membranen anstatt einer Membran wie üblich vernähen. Eine sehr traumatische Erfahrung für mich, da der Prozess mit starken Schmerzen begleitet war.
Er sagte, dass es sehr beeindruckend sei, dass mein Kiefer an dieser Stelle nicht zusammengebrochen sei und dass durch dieses Loch eine Minikirsche oder ein Daumen passen würde. Ich fand diese Nachrichten alles andere als beeindruckend, aber ich konnte seine Ansicht als Arzt verstehen.
Da eine direkte Verbindung zu meiner Nasennebenhöhle besteht, ermahnte er mich ausdrücklich, nicht zu niesen! Mindestens einen Monat. Das ganze könne man wegatmen. Sollte ich Niesen, würde das ganze Ersatzmaterial austreten und ich müsse eine Uniklinik in Würzburg aufsuchen.
Ich bin ein leidenschaftlicher Raucher und trinke auch gerne das ein oder andere Glas Alkohol. Mein Zahnarzt hat mir dringend geraten, mindestens zwei Wochen lang damit aufzuhören, da es die Durchblutung beeinträchtigt und somit die Wundheilung stören kann. Natürlich habe ich mich daran gehalten und werde das wohl auch länger als zwei Wochen durchziehen. Wenn es mir gelingen sollte, bis Ende diesen Jahres.
Ich frage mich jetzt allerdings, ob es hier jemanden gibt, der ähnliche Erfahrungen gemacht hat. Hat jemand von euch auch einen Knochenaufbau von 2 cm hinter sich und kann mir sagen, wie die Chancen auf eine erfolgreiche Behandlung sind? Ich würde mich freuen, wenn jemand seine Erfahrungen mit mir teilt. Ansonsten stehe ich auch gerne zur Verfügung, um anderen in einer ähnlichen Situation beizustehen. Schmerzen habe ich Gott sei Dank keine, lediglich ein wenig austretendes Granulat und ein leichtes Pochen bei Überanstrengung. Mein Zahnarzt hat mir jedoch versichert, dass dies völlig normal ist und mit einem Bruch vergleichbar ist.
Ich wünsche euch allen ein schönes Wochende und viel Kraft! Ich weiß, es ist alles andere als schön auf dieser Seite einzukehren, dennoch bin ich sehr dankbar an die Betreiber und die Mitglieder aus dem Forum. Möge Gott über euch wachen.