Diskussions-Forum Zahnimplantate und Zahnersatz

Antwort auf: Schmerzen nach der OP, Taubheit in der Lippe und am Kinn

Sie sind momentan nicht bei implantate.com registriert und eingeloggt. Daher schalten wir Ihren Beitrag erst nach eine kurzen Kontrolle frei. Wir freuen uns auf eine aktive Teilnahme am Forum und empfehlen Ihnen, sich bei implantate.com zu registrieren. So werden Ihre Beiträge sofort freigeschaltet.

HIER geht es zur Registrierung

Schon registriert? Hier geht es zum Login.

Vorschau Zurück

Schmerzen nach der OP, Taubheit in der Lippe und am Kinn

Chrissi2019
Mitglied seit 26. 05. 2019
18 Beiträge

Hallo zusammen,

vor gut drei Wochen wurde mir ein Implantat gesetzt und Kieferaufbau gemacht. Seit dem habe ich ständig große Schmerze im vorderen Kieferbereich.
An der Stelle wo das Implantat steckt scheint alles OK zu sein.
Die Hälfte der Unterlippe fühlt sich noch betäubt an aber beim Pikstest kann ich etwas spüren, allerdings nur schwach. Außerdem fühle ich ein Brennen in der Lippe.
Am Kinn habe ich auch ein pelziges Gefühl, allerdings fühle ich da mehr als in der Lippe.
1. Kann mir ein Facharzt sagen, ob auf dem Röntgenbild zu sehen ist, ob das Implantat den Nervkanal berührt?
2. Könnte es sein dass die Schmerzen noch vom Knochenaufbau herkommen?
3. Wie kann man sich die Taubheit der Unterlippe erklären?

Anhänge ( 2 )


Dr. Dr. B. Zahedi
Mitglied seit 06. 12. 2000
4044 Beiträge

hallo,
der mindestabstand des implantats zum nervkanal wurde beim setzen nicht eingehalten. die implantatspitze hat die obere knöcherne begrenzung zum nervkanal wohl durchbrochen und dürfte so auf den nerv drücken. es sollte imho entfernt werden.
ob es danach zu vollständigen heilung kommt ist, ist schwer zu sagen. das implantat lässt dem nerv zwar röntgenologisch noch platz, aber wie tief in den kanal gebohrt wurde, zeigt das röntgenbild ja nicht mehr.
ich drücke die daumen!
b. zahedi



Chrissi2019
Mitglied seit 26. 05. 2019
18 Beiträge

Sehr geehrte Herr Dr. Dr. Zahedi,

vielen Dank für Ihre Antwort. Mein Implantologe meinte, dass er den Nerv nicht durchtrennt hat, denn er hätte ihn beim Bohren sehen müssen.

Dieses Implantat mit 7 mm ist aber auch das zweite Implantat, den zuvor hatte ich ein 9 mm drin gehabt, welches er mir ein Woche vorher eingesetzt hatte. Da ich von Anfang an kein Gefühl in der Lippe und am Kinn hatte, bat ich um ein Wechsel mit einem kürzeren Implantat. Jedoch brachte der Tausch auch keine Besserung. Vor 3 Tagen lies ich das Implantat wieder entfernen, allerdings ist immer noch keine Besserung eingetreten.

Da der Druck am Kiefer manchmal unerträglich ist, nehme ich Ibu600. Desweiteren sind die vordere Zähne auch etwas taub, habe beim Kältetest kaum was gespürt. Mein Gefühl sagt mir, dass der Knochblock am Kieferaufbau auch zu nah am Austrittspunkt des Nervs liegt.

Habe auf eine andere Platform folgendes gelesen:
"In jedem Falle gilt, wenn es zu Symptomen einer Nervverletzung kommt , dass der Nerv so schnell wie möglich dekomprimiert werden muss. "

Würden Sie mir Raten noch zu warten oder so schnell wie möglich den Knochenblock auch rausnehmen zu lassen?



Dr. Dr. B. Zahedi
Mitglied seit 06. 12. 2000
4044 Beiträge

wenn das bild schon das kürzere implantat zeigt, bedeuten 2 mm länger im kanal aber nichts gutes. selbst wenn es nicht zu einer bohrverletzung gekommen sein sollte (auf nicht reingebohrt, weil nicht gesehen kann man sich da sicher nicht verlassen)
dürfte es selbst nach entlastung durch entfernung lange dauern, bis sich der nerv erholt hat.
block:
unter sicht sollte es zwar gut möglich sein, den block korrekt zu platzieren. es dürfte mich aber auch nicht wundern, wenn dem nicht so wäre, so wie das gelaufen ist. im 3D-bild ist es schon ziemlich nah am austrittspunkt. ich könnte gut verstehen, wenn sie da kein weiteres risiko eingehen wollen.



Chrissi2019
Mitglied seit 26. 05. 2019
18 Beiträge

Kurzes Update zu meinem Fall:

Implantat und Kieferaufbau sind inzwischen aufgrund dem dauerhaften Schmerzen wieder entfernt worden. Am 11.06.2019 hat man die Fäden gezogen. Mittlerweile ist das auch schon 12 Tage her und es ist immer noch keine Besserung eingetreten.

Ich habe auch einen Neurologe konsultiert und er konnte ebenfalls bestätigen, dass der Nerv geschädigt wurde und mir Pregabalin Akkort Kapseln verschrieben. Er meinte der Nerv kann sich regenerieren über einen gewissen Zeitraum aber die Schmerzen könnten dauerhaft bleiben.

Ein weiter Zahnarzt hat aus meiner 3D-Aufnahme die Konchenmasse am Implantat gemessen und konnte nur 6,5 mm Knochen oberhalb der Nervs ausmessen. Da hatte man mir vorher ein 9 mm Implantat gesetzt und danach mit einem 7 mm getauscht.

Die Kiefer und Zahnschmerzen in der Region wo der Knochenaufbau gemacht wurde sind die Hölle. Ich könnte manchmal nur noch heulen. Ich weiß nicht wie es weitergehen soll.... Die Taubheit in der Lippe ist auch noch da, am Kinn ist es schon viel besser.

Herr Dr. Zahedi, was kann ich denn noch tun? Ich bin echt verzweifelt.



Dr. Dr. B. Zahedi
Mitglied seit 06. 12. 2000
4044 Beiträge

das ist echt mies. im augenblick wird ihnen nur bleiben, über eine vernünftige schmerzmedikation linderung zu erhalten. da sollten sie sich auch nicht mit ibuprofen abspeisen lassen. am ehesten dürfte ein neurologe das richtige verschreiben können. Carbamazepin könnte evtl. hilfreich sein.
es wird mit der zeit sicher besser werden, wie gut muss man sehen.



Chrissi2019
Mitglied seit 26. 05. 2019
18 Beiträge

Update 3 Jahre später:
Die Taubheit an der Unterlippe ist immer noch da. Die Schmerzmittel musste ich vor einem Jahr aus Gesundheitsgründen langsam absetzen. Aber der Druck in der Unterlippe und dem angrenzenden Zähne ist auch noch stark spürbar.
Leider glaube ich nicht mehr an einer vollständige Heilung und muss mich damit abfinden, dass ich nun unter dem Behandlungsfehler meines Implantologen lebenslang zu leiden habe. Dieser aber weist jegliche Vorwürfe ab, trotz eines privaten Gutachtens, welches bestätigt dass der Nerv verletzt wurde und ein Behandlungsfehler aufgedeckt hat. Der Neurologe hatte das vor 3 Jahren damals auch durch eine Messung der Vitalität am Lippe und Kinn bestätigt.
Bis heute habe ich über 4.000 € nach der verhunzten OP schon rein gesteckt und die Haftpflichtversicherung des Arztes weist die Forderung auf Schadenersatz und Schmerzensgeld immer noch ab. Es ist so unglaublich dass, Patienten wie mir so unrecht getan wird.



Agnes
Mitglied seit 25. 10. 2008
511 Beiträge

Eine Antwort habe ich erstellt am 30.05.2022 unter dem Thread:
https://www.implantate.com/forum/diskussionsforum-zahnimplantate-und-zahnersatz/taubheit-nach-knochenaufbau-42791/view.html?tx_typo3forum_pi1%5Baction%5D=show
liebe Grüße
Agnes



Chrissi2019
Mitglied seit 26. 05. 2019
18 Beiträge

Liebe Agnes,
danke für deine Antwort und dein Zuspruch.
LG Chrissi



  • 1