Diskussions-Forum Zahnimplantate und Zahnersatz

 


Schmerzen nach 3 Wochen Implantat setzen

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  • #251846 Antworten
    Janis
    Teilnehmer

    Hallo, zu meinem Problem. Ich hatte seit längerem große Probleme (Schmerzen) an einem meiner meiner Schneidezähne im Oberkiefer. Wurzelbehandlungen waren erfolglos. Der Zahn wurde vor drei Wochen gezogen und ein Sofortimplantat gesetzt. Bei der OP wurde aus dem Gaumen Gewebe entnommen. und am Implantat eingesetzt. Die OP verlief ohne Probleme. Im Zahnfleisch oberhalb des Zahns und im Gaumen wurde eine Naht gesetzt. Seit der OP habe ich starke ziehende Schmerzen. Beim Sprechen werden diese zunehmend mehr. Ich vermute, dass dies an der Wunde , welche gut abheilt im Oberkiefer liegt. Ich verspüre ein starkes Ziehen und Brennen. Je mehr ich spreche , desto größer sind die Schmerzen am Implantat.
    Die Schmerzen lassen sich ohne starke Schmerzmittel kaum aushalten.
    Der Arzt konnte nichts weiteres feststellen und es hies ich solle abwarten.
    Meine Frage, sind solche starken anhaltenden Schmerzen nach drei Wochen noch normal?
    Vielen Dank für Ihre Antwort

    #251847 Antworten
    Agnes
    Teilnehmer

    Nein, solche starke anhaltenden Schmerzen drei Wochen nach Implantatsetzung sind nicht normal.

    Ein Implantat darf nur bei völliger Infektionsfreiheit gesetzt werden. Da aber vor der Implantation bereits Schmerzen vorgelegen haben, die nicht abgeklärt wurden, hätte kein Sofortimplantat gesetzt werden dürfen.
    https://www.implantate.com/lexikon/sofortimplantation.html

    In diesem Forum gibt es viele ähnliche Fälle in denen über einen langen Zeitraum berichtet wird. Es lohnt sich, da mal reinzuschauen, z. B. Leidensweg von Sue47:
    https://www.implantate.com/forum/diskussionsforum-zahnimplantate-und-zahnersatz/ziehen-und-druck-am-implantat-43645/view.html?tx_typo3forum_pi1%5Baction%5D=show

    Der akute Entzündungs- und Infektionszustand kann NICHT durch Röntgenaufnahme dargestellt werden. Wie also hat der Arzt festgestellt, dass da nichts zu sehen ist? Abwarten halte ich für falsch. Die Schmerzen müssen jetzt zeitnah abgeklärt werden, siehe genannter Thread.

    Zweitmeinung einholen, komplette Vorgeschichte detailliert schildern, DVT machen lassen!

    Wurde Knochenersatzmaterial eingebracht?

    Alles Gute

    #251848 Antworten
    Janis
    Teilnehmer

    Hallo Agnes,
    vielen Dank für deine Rückmeldung.
    Beim ziehen des Zahnes wurde eine sehr feine Fraktur der Wurzel festgestellt.
    Beim Implantat setzen, sagte der Arzt, dass der Knochen stark genug ist. Ich vermute, dass bei mir kein Knochenaufbau stattgefunden hat. Warum Gewebe transplantiert wurde, weiss ich nicht.
    Ich hätte mich besser durchsetzen müssen, im Grunde wollte ich nur den Zahn ziehen lassen.
    Ich habe mir auch schon eine zweite Meinung, auf Raten meiner Krankenkasse , bei einem anderen Kieferchirurgen eingeholt. Hier war das Röntgenbild o.k und das Implantat wohl gut eingepasst. Er war ebenfalls der Meinung, erst den Zahn ziehen und abwarten. Er meinte, dass im Frontbereich schon starke Schmerzen sein können und falls das Implantat einwächst, ich das beste Ergebnis habe.

    Die Beiträge aus dem Forum habe ich gelesen, jetzt bin ich noch mehr verzweifelt, da ich seit 12 Wochen sehr starke Schmerzen habe und mein Leben seit dem stark eingeschränkt ist.
    Mein Zahnarzt meinte ich muss die Einheilungszeit abwarten. Den nächsten Termin habe ich in drei Wochen.
    Wenn ich es richtig verstehe, ist ein Röntgenbild nicht aussagekräftig, 4 Monate Einhleilungszeit abwarten ebenfalls ungünstig. Einen Arzt finden, der die Situation versteht ebenfalls. Ich muss wohl die drei Wochen abwarten und ihn bitten die Situation zu überdenken, falls die Schmerzen weiterhin bestehen. (Arzt ist im Urlaub)

    #251849 Antworten
    Agnes
    Teilnehmer

    Ich wiederhole mich: Es ist unverantwortlich ein Sofortimplantat zu setzen bei akuten heftigen Schmerzen. Wenn die Ursache für die Schmerzen die kleine Fraktur in der Wurzel gewesen wäre, dann müssten sie nach dem Ziehen des Zahnes ja verschwunden sein. Sind sie aber nicht. Daher ist seine Deutung falsch.

    Die Implantation muss doch lange vorher besprochen und geplant worden sein. Du hast doch auch einen Aufklärungsbogen unterschrieben und davon eine Kopie bekommen, nicht? Darin steht ob ein Knochenaufbau gemacht worden ist. Du könntest noch mal einen Blick darauf werfen. Ohne deine Einwilligung darf ein Arzt nämlich kein Knochenersatzmaterial in deinen Körper einbringen. Und in einer Gewebstransplantation hättest du auch einwilligen müssen – nach ausführlicher und detaillierter Aufklärung. Es hört sich so an, als ob das alles nicht stattgefunden hat (?)

    Zum Ergebnis lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt keine Aussage machen. Wenn der Operateur schon vorweg Gewebe am Gaumen entnommen und am Implantat eingesetzt hat, dann doch nur weil das Zahnfleisch dort schon zurückgegangen war. Oder erwartet, dass es dort zurückgehen wird, vorbeugend sozusagen.

    Nur der Patient spürt den Schmerz, sonst keiner! Bei solch starken Schmerzen solltest du die Entscheidung nicht dem Arzt überlassen. Er wählt die für ihn günstigste Lösung, denn bei Implantatentfernung kommt die gesetzliche Gewährleistung ins Spiel. Kostet sein Geld. Am besten die Begriffe mal googlen bzw. hier nachschauen:

    Gewährleistung

    Keineswegs musst du die Einheilungszeit abwarten. Ein Patient mit derartigen Schmerzen muss den Implantologen nicht bitten! Ich kann dir nur raten, die Verantwortung für deine Gesundheit selbst in die Hand zu nehmen. Rückgrat zeigen! Patienten sind keine Untertanen (musste ich auch erst lernen)! Mit Frontzahnimplantationen kenne ich mich aus. Auch mit Aufnahmen, die anscheinend völlig in Ordnung sind. Das mag ja stimmen, aber der Arzt sollte nicht verschweigen, dass diese Aufnahmen eben nicht in der Lage sind die Knochenanteile vor und hinter dem Implantat abzubilden.
    https://www.implantate.com/forum/diskussionsforum-zahnimplantate-und-zahnersatz/falsch-sitzendes-implantat-nicht-durch-aufnahmen-darstellbar-41924/view.html?tx_typo3forum_pi1%5baction%5d=show

    Nochmal: DVT machen lassen und zwar so, dass der Knochen weit über dem Implantat begutachtet werden kann. Wenn in einer Wurzel eine Fraktur war, dann können von dort Keime in die höher gelegene Region Richtung Auge gewandert sein – oder in den Gaumen. Nicht ganz ungefährlich. Ich tippe mal, dass eher in die Richtung die Ursache für die seit 12 Wochen dauernden Schmerzen zu suchen sind. Da wird nämlich selten hingeschaut.

    #251850 Antworten
    Janis
    Teilnehmer

    Hallo Agnes,
    vielen Dank für deine Rückmeldung.
    Ich war bei einem anderen Zahnarzt, welcher der gleichen Meinung ist. Ein Sofortimplantat ist immer mit einem hohen Risiko verbunden. Er gab mir ein Antibiotikum und den Tipp, wenn die Schmerzen nicht besser werden soll ich mir das Implantat umgehend entfernen lassen.
    Ebenfalls war ich bei dem Arzt, der das Implantat gesetzt hat. Auf dem Röntgenbild ist alles super :-), bei dem Eingriff wurde nur Gewebe von oben in des Implantat gesetzt, damit das Zahnfleisch gut anliegt. Kein Kochenaufbau! Nächste Woche bekomme ich eine Kauschiene. Wenn das nix bringt, möchte er eine Schichtaufnahme machen. Er hat mir erklärt das Röntgen hier nur die Seite seitlich zeigt und nicht vorne und hinten.
    Es wurde auch der provisorischen Zahn abgenommen und nachgeschaut und rumgeschraubt. Hierbei hatte ich keinerlei Schmerzen. Beim Klopftest des Nachbarzahnes in Richtung Eckzahn hatte ich starke Schmerzen?
    Bei der Schichtaufnahme muss ich darauf achten, das diese bis weit Oberhalb des Implantats gemacht wird. ( evtl. Entzündung im dortigen Bereich? )
    Meine Schmerzen sind minimal zurückgegangen, aktuell nehme ich fast keine Schmerzmittel mehr.
    Wie ist das mit der Entfernung des Implantates, je Früher, desto besser?
    Sieht man auf einem Röntgenbild, ob das Implantat richtig eingebracht ist?
    Schon jetzt vielen Dank für deine Unterstützung.

    #251851 Antworten
    Agnes
    Teilnehmer

    Gut so! Die Zweitmeinung ist eindeutig. Bleiben die Schmerzen, hat das Implantat keine Überlebenschance. Welche Zahnnummer ist es denn?

    Wenn es eine Entzündung am Nachbarzahn oder oberhalb gibt, dann wird allerdings das Antibiotikum auch nichts nutzen. Die Keime werden die Oberfläche des Implantats erreichen und schon entwickelt sich eine Periimplantitis.

    Kannst du die Schmerzen beim Druck von außen auf die Wange, neben der Nase, provozieren? Wie lange nimmst du das Antibiotikum schon? Es könnte schon angeschlagen haben. Aber das bedeutet noch nicht, dass das Implantat auf lange Sicht gerettet ist.

    Eine Kauschiene? Den Sinn verstehe ich nicht. Außer, es kostet wieder dein Geld. Wenn am Nachbarzahn beim Klopftest starke Schmerzen waren, dann IST da auch etwas. Also zuerst DVT, die Schiene würde ich, wenn da nichts ist, auf später verschieben. Musst du für eine DVT in eine andere Praxis? Nicht jeder ist damit ausgestattet.

    Nein, man sieht auf einem Röntgenbild nicht, ob die Vorder- bzw. Rückseite des Implantats von genügend stabilem Knochen umgeben ist. Aber da die Schmerzen anscheinend vom Nachbarzahn kommen, würde ich den Knochen um und über diese Zahnwurzel einer genaueren Prüfung unterziehen. Du könntest probeweise von oben nach unten mit dem Finger streichen. Wenn irgendwo aus einer Tasche ein Sekret austritt, was süßlich/eklig schmeckt, ja dann „gute Nacht“!

    Die Entfernung nach 6 Wochen durfte kein Problem sein – allerdings nur wenn der Mindestabstand zu den Nachbarzähnen eingehalten wurde.

    #251852 Antworten
    Janis
    Teilnehmer

    Hallo Forum,
    hallo Agnes,

    kurze Info über den aktuellen Sachstand.

    Das Antibiotikum hat leider nicht den erwünschten Erfolg gebracht.

    Meine Schmerzen sind ziehende, drückende Schmerzen, welche oberhalb am Implantat Zahn 21 ausstrahlen und weiter zwischen Zahn 22 runterziehen. Die Schmerzen werden über die Bewegung des Kiefers beim Sprechen ausgelöst und werden im tagesverlauf stärker. ( ab und an im unteren Bereich im Zahnfleisch pochend) Durch Druck von außen auf die Wange kann ich nicht den Schmerz auslösen. Nur wenn ich seitlich liege verspüre ich ebenfalls den Druck. Sekret tritt keines beim Darüberstreichen aus.
    Beim Gehen fühlt es sich manchmal an, als ob zwischen den Zähnen im unteren Zahnfleichbereich sich etwas hin und her bewegt. Am Abend strahlen die Schmerzen weiter in den rechten Gaumen aus.
    Wenn ich den Oberkiefer nach unten ziehe, die Lippen spitz mache, löst dies die ziehenden drückenden Schmerzen aus.
    Eine Zahnschiene wurde angefertigt, da der Verdacht im Raum stand, durch Knirschen die Schmerzen am Zahn 22 zu verursachen.
    Es wurde ein DVT beim behandelten Zahnarzt erstellt. Auf diesem hat er einen kleinen Schatten zum Nachbarzahn 22 gesehen. Er möchte abwarten und in sechs Wochen ein weiteres DVT erstellen, um zu sehen, ob der Schatten größer wird. Vor dem Implantat war ebenfalls ein leichter Schatten, was aber evtl. nach seiner Aussage durch die Einheilungsphase vorhanden sein kann. Aktuell weiß er keine weitere Möglichkeit mir zu helfen.
    Da ich keine weiter 6 Wochen diese Schmerzen ertragen kann, habe ich mich jetzt an einen Kieferchirurg gewendet. Mein Zahnarzt hat mir einen Überweisungsschein hierzu ausgestellt.
    Der Kieferchirurg hat jetzt auf einem weiteren DVT einen Schatten oberhalb des Implantates Richtung Kiefer entdeckt. Seiner Meinung nach könnte das bedingt durch das Ausschaben ( wegen der vorrangegangenen Entzündung) vorhanden sein und möglicherweise noch einwachsen. Einen Schatten zum 22 er hat er nicht gesehen. Es könnte auch eine Entzündung vorliegen.
    Das Implantat ist sehr knapp am Nachbarzahn 22 gesetzt. Was ebenfalls meine Beschwerden auslösen könnte. Die Maßangabe habe ich leider vor lauter Aufregung vergessen.
    Sein Vorschlag ist es das Zahnfleisch hochzuklappen und zu sehen, was darunter zu sehen ist.
    Ich bin verunsichert, was hier die richtige Entscheidung ist. In der Frage mit der Haftung, bin ich im Unklaren, ob der behandelnde Kieferchirurg die Freilegung des Zahnfleisches durchführen darf und gegebenenfalls das Implantat entfernen kann. Haftung, Ansprüche Zahnarzt. Hierzu muss ich noch Rücksprache halten.
    Außerdem habe ich große Sorge, dass ich einen weiteren sehr schmerzhaften Eingriff ohne weiteres Ergebnis durchführen lasse. (hochklappen des Zahnfleisches)

    Ich werde über den Verlauf weiter berichten. Hoffentlich hat dieser Alptraum bald ein Ende.

    #251853 Antworten
    Agnes
    Teilnehmer

    hallo Janis,

    es ist letztendlich so gekommen wie ich anhand deiner sehr deutlichen Beschreibung schon vermutet hatte. Im Grunde ist nur unklar, wie es jetzt weitergehen könnte. Keine leichte Entscheidung!

    Beim 21er wäre der Schmerz in der Nasenöffnung oberhalb des Implantats zu suchen. Drücke da mal drauf und bewege anschließend das Gewebe mit dem Finger in Richtung des 22er. Lässt sich der Schmerz so auslösen? Mit dieser Methode könnte zum Beispiel (auch) festgestellt werden, ob das Implantat eventuell den Nasenboden perforiert hat.

    Ein „Schatten“ ist dunkel. Ein dunkler Bereich im DVT bedeutet, dass dort kein oder wenig gesunder Knochen vorhanden ist. Wenn über dem Implantat und seitlich davon kein stabiler Knochen ist, dann ist das ein recht instabiles Konstrukt. Stabile Knochenwände wären aber Voraussetzung gewesen.

    Spekulation hin oder her, ob von Anfang an zu wenig stabiler Knochen vorhanden war oder ob der Knochen sich nach der Implantation abgebaut hat (aufgrund der vorangegangenen Entzündung) hilft dir letztendlich wenig bei der Entscheidung. Ein Implantat was zu nah am Nachbarzahn steht, wird immer Probleme machen. Und macht die Explantation schwierig! Vor allem im Frontzahnbereich, da dort der Kiefer recht schmal ist. Rausdrehen würde die Wurzeltasche des 22er beschädigen, was zum Verlust dieses Zahnes führen würde. In dem Fall wird – je nach Situation – das Implantat samt Knochen aus dem Kiefer herauspräpariert. Solche Eingriffe können nur durch einen MKG-Chirurgen mit entsprechend ausgebildetem OP-Team ausgeführt werden. So sagte es mir mein „neuer“ Zahnarzt damals vor der Explantation (nicht derjenige, der das Implantat – 11 – gesetzt hatte).

    Beim Hochklappen des Zahnfleisches wird der Grund schon zu finden sein. Das ist das einzig richtige jetzt. Es sollte aber vorher besprochen werden, wenn eine Fehlpositionierung bzw. fehlender / weicher Knochen beim Hochklappen zu sehen ist, ob nicht sofort zur Explantation übergegangen werden kann. Das darf der Kieferchirurg nur, wenn vorher mit genügend Bedenkzeit über die Risiken aufgeklärt wurde und du dein Einverständnis dafür gegeben hast. Damit könntest du eine Wiederholung der OP vermeiden, denn bei der Entfernung müsste erneut hochgeklappt werden. Darauf bestehen, dass alles fotografisch festgehalten wird – als Beweis. Entferntes Implantat aushändigen lassen.

    Wenn du nach Entfernung erneut ein Implantat anstrebst, könnte der ZA bereit sein ohne Kosten weiter zu behandeln. Das Implantat könnte er einschicken und er würde ein neues bekommen. Aber würdest du das noch mal bei ihm machen lassen?

    Alles andere ist Verhandlungssache. Für Haftung muss ein Mediziner seine Berufshaftpflicht in Anspruch nehmen, da hat er wenig Spielraum. Die bestimmen, was er zu tun und zu lassen hat.

    Ich drücke dir die Daumen für ein gutes Ende!

    #251854 Antworten
    Janis
    Teilnehmer

    Hallo Agnes,

    vielen Dank für deine Rückmeldungen. Deine Antworten und deine Beiträge haben mir sehr viele Informationen gegeben und auch Mut zum Nachhacken und gegebenenfalls unliebsamen Entscheidungen und Gesprächen. Danke dafür.

    Aktueller Sachstand:

    Ich habe jetzt von zwei unabhängigen Ärzten die Diagnose, dass ein Schatten oberhalb des Implantates zu sehen ist,, das Implantat zu nah ca. 0,7 mm am 22 sitzt ( nicht an dessen Nerv ) und auch sehr nahe am Hauptnerv. Um das Implantat scheint Knochenmaterial vorhanden zu sein.

    Das Implantat wird vom Zahnarzt entfernt. Vorher muss ich eine Erklärung unterschreiben , dessen Inhalt ich noch nicht kenne. Danach bekomme ich noch eine Prothese und damit ist für den Zahnarzt alles erledigt. Der Arzt sieht immer noch keinen Grund für die Entfernung und ist mir nicht mehr wohlgesonnen, nachdem ich mich bei anderen Ärzten Meinungen eingeholt habe. Ich vermute ich unterschreibe hier das er jegliche Gewährleistung von sich weißt.
    Kein Kieferchirurg war bereit mir das Teil zu entfernen. Ich musste sehr drängen und bitten, das mir das Implantat vom Zahnarzt entfernt wird und habe sehr große Angst vor diesem Termin und den Folgeschmerzen. Auch in Bezug auf meinem 22 . der sehr nah am Implantat sitzt und ich bereits Schmerzen bis zum Eckzahn habe. Könnte es sich hierbei um einen neurologischen Schmerz handeln? Ich hatte vor der Implantation sehr schlimme Schmerzten am 21 und seitlich neben dem 22.
    Mein Kopf sagt mir Augen zu und durch. Es macht keinen Sinn weiter zu warten und evtl. den 22 zu behandeln.
    Muss ich zur Entfernung und danach etwas beachten? Falls hier eine Entzündung ist ( Ausheilung , Antibiotika? ) Gibt es die Möglichkeit für ein neues Implantat? Kann nach dem Entfernen des Implantates ein anderer Zahnarzt die evtl. weiterhin bestehenden Schmerzen behandeln, oder zieht er sich hier ebenfalls zurück, wegen der Gewährleistung?

    Vielen lieben Dank für die guten sehr hilfreichen sachlichen Infos!

    Janis

    #251855 Antworten
    Agnes
    Teilnehmer

    hallo Janis,

    es ist als Patient sinnvoll sich vor einem Eingriff umfassend zu „Patientenrechten“ und „Ärztepflichten“ zu informieren.
    https://www.bagp.de/dokumente/bagp/bagp_praep_2016fuerwebseite.pdf

    Der Arzt muss dich über die OP-Risiken (Nervverletzung, Verlust der Nachbarzähne, Entzündungen, etc. pp) aufklären, dir anschließend genügend Bedenkzeit einräumen damit du DANACH deine Einwilligung zu dem Eingriff geben kannst – oder sie auch verweigern, wenn es dir zu riskant vorkommt, siehe „Aufklärung“ und „Einwilligung“ in der Broschüre.

    Das wird er mit der „Erklärung“ meinen. Auf gar keinen Fall darf er sie dir erst am Tag des Eingriffs zur Unterschrift vorlegen. Das muss alles lange im Voraus passieren, ggf bitten es zu Hause in aller Ruhe noch mal durchlesen zu dürfen. Hat er in dieser Aufklärung etwas hineingeschrieben, was nicht stimmt, dann kannst du das beanstanden. Die meisten Ärzte halten sich an diese Vorgaben, das darfst du auch von deinem Zahnarzt erwarten.

    Derjenige, der das Implantat gesetzt hat, kann aus Versicherungsgründen nie den Grund der Entfernung angeben. Er wird in der Aufklärung festhalten, dass die „Entfernung auf Wunsch des Patienten erfolgt“. Das ist halt so. Dennoch bleibe ich dabei, dass die Entfernung durch einen Kiefer- oder Oralchirurgen erfolgen sollte. Zu einem Zahnarzt, der ein Sofortimplantat in einer Regio mit sehr starken Schmerzen setzt, ohne die natürliche Ausheilung des Kieferknochens abzuwarten, hätte ich kein Vertrauen mehr. Ich würde so lange suchen, bis ich einen MKG- oder Oralchirurgen gefunden hätte, vor allem mit Blick auf die Nähe zum Hauptnerv. Du könntest dir die Schichtaufnahme zuschicken lassen und sie hier zur Beurteilung ins Forum hochladen.

    Nur intraoperativ lässt sich eine Entzündung oder kranker/weicher Knochen oberhalb des Implantats (Schatten) feststellen bzw. herausfinden ob das Implantat einen festen Verbund mit dem Knochen eingegangen ist. Lässt es sich leicht herausdrehen, dann hat keine Osseointegration stattgefunden. Das Risiko wäre auch geringer. Selbstverständlich bekommt man danach ein Antibiotikum und eine Mundspülung. Nach der Entfernung kann geplant werden wie es weiter geht. Auf jeden Fall braucht es eine lange Ausheilungsphase.

    Wenn ein anderer Zahnarzt ein neues Implantat setzt, hat sich das mit der Gewährleistung erledigt. Nur der erste kann dir ohne Kosten ein neues Implantat setzen, wie ich schon in meinem Post vom 21.09.2022 sagte. Ein neuer Zahnarzt wird dir alles in Rechnung stellen.

    Alles Gute!

    #251856 Antworten
    Janis
    Teilnehmer

    Hallo Agnes,

    vielen Dank für die super schnelle Rückantwort.

    Es ist so, das sich die Ereignisse heute bei mir überschlagen haben.

    Der Arzt hat mir heute plötzlich angeboten das Implantat morgen zu entfernen. Vorher besprechen und diese Erklärung unterschreiben lassen. Er wird für das gesetzte Implantat keine Rechnung stellen. ? Aber auch kein Neues setzen.
    Ich werde Morgen ihn bitten, mir das Implantat von einem MKG Chirurgen entfernen zu lassen. Ich hatte diesbezüglich schon viel Ärger, da ich mir wo anders Rat holte. Meine Angst ist, dass wenn ich morgen den Schritt nicht gehe, er wieder in die nichts tun Position fällt. Für ihn ist es sowieso Grundlos, da ja alles ok ist.

    Ich habe ihn mehrmals gebeten eine Überweisung zu einem MKG auszustellen. Er hat mir eine Überweisung austellt, aber mit dem Hinweis auf “ Wunsch des Patienten“. Sehr schlau! Die MKG Chirurgen haben mir gesagt, dass er das Implantat selbst entfernen kann. Das wäre kein Problem. Ich bin wie du am am zweifeln.

    Wenn ich richtig gelesen habe ist eine Aufklärung am Tag der OP eh nicht rechtskräftig.

    Ohne eine ordentliche Überweisung finde ich keinen MKG. Das habe ich alles schon mehrmals versucht.

    Kein MKG rührt das Ding wegen der Gewährleistung an.

    Was mir jetzt noch aufgefallen ist, wenn ich oberhalb auf das Zahnfleisch vom 21 drücke. Auf der Seite zum11, dann kommt am Zahnrand 21 leicht Blut raus. Zahnfleisch ist nicht gerötet. 🙂 super, oder?
    Noch zu ergänzen, die Messung zum Nasenboden war. 1mm Abstand , nicht perforiert.

    Nochmals vielen lieben Dank für deine sachliche Argumentation. Ich bin sehr dankbar dafür. Ich weiß das sehr zu schätzen. Ich war am Anfang sehr unbeholfen und ohne Plan. Danke!

    Gruß Janis

    #251857 Antworten
    Teri
    Teilnehmer

    Hallo Janis,

    Entschuldigung, ich bin nicht Agnes, aber eine Frage: was war die Antwort von deinem Zahnartzt, als du die Schmerzen im Mund vor dem Implantatsetzen erwähnt hast?

    Teri

    #251858 Antworten
    Janis
    Teilnehmer

    Hallo Terri,
    ich hatte davor mehrere Wurzelbehandlungen an dem Zahn und er war letztlich nicht möglich den Zahn zu erhalten. Es war ein Riss in der Wurzelspitze. So die Aussage des Arztes nach dem ziehen des Zahnes und anschließend setzten des Implantates.

    Zwischenstand:

    Ich war gestern festen Mutes zum ziehen des Implantates beim Zahnarzt. Er sagte, da ich mich ohne sein Wissen bei anderen Ärzten Zweitmeinungen eingeholt habe, ist sein Vertrauen zu mir dahin. Es begann eine sehr lange Diskussionen. Die Stimmung im Raum war sehr explosiv. Ein MKG Chirurg hatte ihn auf mein Drängen am Vortag angerufen und mit ihm gesprochen. Mein behandelnder Arzt hatte zuvor die Explantation verweigert. Dadurch die Wende zum ziehen. Seine Ansicht ist weiterhin unverändert, es ist alles bestens mit dem Implantat. Warum dann die Einsicht?

    Jetzt hatte ich gestern gefühlt einen Puls von 200 und ein sehr ungutes Gefühl mir das Teil von ihm explantieren zu lassen. Schon auf dem Weg zum Arzt hatte ich mit starken Schwindel zu kämpfen. Das Angebot zum Ziehen, hatte ich erst am Nachmittag am Vortag erhalten. Alles sehr kurzfristig. Agnes hatte ja schon ihre Meinung zum ziehen des behandelnden Arztes bekundet. Es kam auch die Frage auf, ob meine Schmerzen überhaupt vom Implantat kommen, da ich ja vorher schon starke Schmerzen hatte.
    Es könnten neuropatische Schmerzen sein. ( Das hatten die anderen MGK Chirurgen mir auch gesagt)
    Wir sind so verblieben, dass ich in vier Wochen ein weiters Bild machen lasse, ob der Schatten größer geworden ist. Egal was das Bild aussagt, wird er mir auf Wunsch das Implantat entfernen. Ich weiß, viele Leser werden jetzt sagen, oh warum halte ich das noch weitere vier Wochen aus. Diese Frage stellte ich mir heute morgen auch. Meine Psyche ist aktuell ganz unten. Gestern beim Arztbesuch hatte ich überhaupt keine Schmerzen mehr, nach dem ich die Praxis verlassen habe, waren sie wieder Mega stark da. Es besteht bei mir die Sorge, dass sich durch das abwarten die Situation verschlechtert ,verschlimmert, mehr Schmerzen, Implantat wächst fester ein . Mehr Aufwand beim Explantieren. Auf den Bildern sieht man deutlich, dass sich im zeitlichen Abstand mehr Knochen um das Implantat gebildet hat. Dadurch dich Frage des Arztes, wenn doch Knochenaufbau stattfindet, warum die Schmerzen? Evtl. keine Entzündung an der Implantatspitze ? Und er meint, dass das Implantat nicht zu nah am Zahn. 22 liegt. Alles bestens.
    Vor dem Angebot des Arztes, hatte ich Gedanken wie mir mit einem Hammer gegen das Provisorium zu schlagen, damit mir geholfen wird. Oder eine Zange nehmen und das Ding versuchen rauszuziehen. Meine Familie leidet sehr stark mit. Das Arbeiten ist ebenfalls mega schwer. Jetzt habe ich selbst versagt, keinen Mut von Ihm mir das Teil zu entfernen. Das einzig positive von dem gestrigen Gespräch ist, dass wir im Guten auseinander gegangen sind.
    Meine Geschichte ähnelt vielen , hier im Forum, ich werde sie zu Ende schreiben, wie es weiter geht. Vielleicht hilft es dem ein oder anderen. Es hilft mir auch, sie zu schreiben.

    Danke
    Janis

    #251859 Antworten
    Agnes
    Teilnehmer

    hallo Janis,

    ich würde eher vermuten, dass der MKG-Chirurg deinem Zahnarzt geraten hat, das Implantat zu entfernen und dass das kein Problem sei. Was der Fall ist, wenn sich kein fester Knochen gebildet hat. Daher „die Wende zum Ziehen“. Nur: Wenn der Zahnarzt das Implantat entfernt, wirst du die Ursache für die Schmerzen nicht erfahren. Er wird den weichen Knochen ausschaben, darin ein Medikament gegen die Entzündung legen, dir ein Antibiotikum verschreiben und dir keine Rechnung ausstellen. Sache erledigt!

    Zum Thema „neuropatische Schmerzen“. Was ist denn das für eine Ausrede?! Beim Ziehen des Zahnes hat er einen Wurzelriss bemerkt. Davor hat er mehrere Wurzelbehandlungen gemacht. Da muss ER schon damit rechnen, dass dabei Bakterien in den Kieferknochen gelangt sein könnten. Egal welchen „Namen“ er den Schmerzen verpasst, ein Sofortimplantat zu inserieren bei vorliegenden ungeklärten Schmerzen ist sowohl aus medizinischer als auch aus juristischer Sicht ein Behandlungsfehler. Und sollten es tatsächlich „neuropatische Schmerzen“ sein, dann muss das Implantat erst recht raus!

    Unter Stress wird viel Adrenalin ausgeschüttet. Das ist die Erklärung warum du in der Praxis keine Schmerzen verspürt hast.

    Wenn die Schmerzen bleiben oder sich verschlimmern, wird er sich nicht mehr sträuben. Und wenn du es doch bei dem MKG-Chirurgen entfernen lässt, kann ich mir kaum vorstellen, dass er es dir in Rechnung stellen wird. Dem Chirurgen müsstest du allerdings versichern, dass du dir von dem Zahnarzt kein neues Implantat mehr setzen lässt. Dann hat sich das Thema „Gewährleistung“ erledigt. Frage ihn ruhig, von welchen Risiken er bei der Entfernung ausgeht. Eventuell bist du danach schon schlauer (?).

    Weiterhin alles Gute!

    #251860 Antworten
    Janis
    Teilnehmer

    Hallo Forum,
    Hallo Agnes,

    kurze Info zum aktuellen Sachstand:

    Aufgrund anhaltender verstärkte Schmerzen, habe ich mich entschlossen so schnell wie möglich das Implantat entfernen zu lassen und war in der letzten Woche zum Zahnabdruck einer Prothese beim Zahnarzt.
    Bei dem Termin zum Abdruck hat mir der Arzt eine medizinische Studie zum Thema „die atypische Odontologie“ ausgehändigt: https://www.swissdentaljournal.org/fileadmin/upload_sso/2_Zahnaerzte/2_SDJ/SMfZ_2005/SMfZ_11_2005/smfz-11-forschung1.pdf
    Mir wurde gesagt, dass sich meine Beschwerden wahrscheinlich nicht bessern werden.
    In dem Dokument ist beschrieben, dass nach einer Wurzelbehandlung, Zahnziehen, solche Beschwerden sich einstellen können.

    Bei der Frage, ob mein Schmerz am Morgen nach dem Schlafen weg ist, ich das bestätigte, sagte der Arzt , ja sehen sie….
    Es wurden auch einige Passagen in dem Text markiert. Zum Beispiel das evtl. weitere Behandlungen, Eingriffe eher den Schmerz verschlimmern können.

    Jetzt bin ich noch mehr durcheinander und verzweifelt. Habe schlaflose Nächte hinter mir. Entweder hat er sich wirklich sehr bemüht, um die Ursache zu finden, oder es ist ein von sich Ablenken. Nach seinen Worten kann gar kein Schmerz vorhanden sein, da ja außer ein wenig Rötung am Zahnfleisch, nichts zu sehen ist.

    Ich wiederhole mich noch einmal zu meinem Schmerzbild:

    Am Morgen, nach dem Aufwachen ist der Schmerz tatsächlich weg. Mein Schmerz wird beim Sprechen, bewegen des Gaumens, ausgelöst. So bald ich nur ein Wort, den Mund spitze, den ersten Satz sage fängt es an um das Implantat zu ziehen und zu brennen. Wenn ich die Lippen spitze zieht es links und rechts um das Implantat . Ich kann die Stellen des Schmerzes klar zu ordnen. Es gibt außerdem je mehr ich spreche zusätzlich ein Brennen im Gaumen sowie eine Schmerzverstärkung. Dort wo das Gewebe im Gaumen transplantiert wurde, schmerzt es zudem immer noch. Ein ziehen oberhalb bis zum Nasenboden ist vorhanden. Hauptsächlich beim Liegen auf der betroffenen Seite. Beim Sprechen stößt meine Zunge an den Gaumen, dies löst ebenfalls Schmerzen im Gaumen aus.
    Ein Druckgefühl um das Implantat ist vorhanden, als ob ich einen Pflock im Gaumen hätte. Der Zahn 22 schmerzt beim Klopfen. Die stärkeren Schmerzen gehen in diese Richtung. Ein Gefühl von losem Zahnfleisch zwischen 21 und 22 stellt sich über den Tag beim Sprechen ein. Manchmal fängt es an zu pochen. Am Abend ist es mir kaum noch möglich zu sprechen. Es pocht, klopft und zieht. Wenn das wirklich eine Art Phantomschmerz ist, dann super! Das kann kein Mensch auf Dauer aushalten. Äußerlich ist nichts zu sehen, alles super, außer eine kleine Rötung Richtung 11er am Zahnfleisch.

    Mein Entschluss das Implantat zu entfernen steht fest!!!

    Ich habe zwar sehr große Angst, dass sich die Schmerzen sich nicht mehr einstellen werden und noch viel schlimmer werden. Sich der Zahn 22 nicht mehr beruhigt und sich die These mit der atypischen Odontologie bestätigt. Letztlich gibt es für mich keine andere Möglichkeit. Drei Ärzte haben mir bestätigt, im Zweifel entfernen.

    Ich fragte beim Zahnarzt an, ob es nicht sinnig ist, bei Extraktion ein Medikament in die Wunde einzugeben. Dieses wurde erst mal verneint. Eine Antibiotika Gabe sieht er nicht als notwendig an. Hier die Frage an das Forum, welches Antibiotika würde hier greifen? Oder hat das ohne Bestimmung des Keims keinen Sinn?
    Wenn das Implantat entfernt ist. Kann ich sofort diese Prothese hinsichtlich der Heilung tragen?
    Habe ich anschließend mit sehr starkem Knochenabbau und Zahnfleischrückgang zu rechnen?
    Ist überhaupt noch ein Implantat möglich?
    Können die Schmerzen vom transplantierten Gewebe, welches oberhalb des Implantates eingesetzt wurde kommen. (Schädigung Muskel im Gaumen? ) Ich vermute, dass ist jetzt eine ganz blöde Frage :-).

    Ich werde weiterhin berichten
    Bis dahin ….
    Janis

    #251861 Antworten
    Agnes
    Teilnehmer

    Hallo Janis,

    ich denke, es ist jetzt alles gesagt. Du hast inzwischen auch Meinungen von anderen Ärzten/Chirurgen. Nun musst du abwägen, was zu tun ist. Die Fragen, die du ganz unten gestellt hast, können nur anhand der Befunde beantwortet werden, die intraoperativ, also während der Implantatentfernung erhoben werden.

    Dass du keinen neutralen Befund bei dem ZA, der das Implantat gesetzt hat, bekommen wirst, dürfte klar sein. Er versucht nur, sich zu rechtfertigen. Zu dieser „Studie“ sage ich mal nichts. Es gibt ganz klare Richtlinien, an die sich die Implantologie zu halten hat. Das tun die meisten ZÄ auch!

    Bei voran gegangenen Wurzelbehandlungen, die nicht zu Schmerzfreiheit geführt haben, ein Sofortimplantat in einer Sitzung mit der Zahnextraktion zu setzen ist fahrlässig. Noch dazu wenn der gezogene Zahn eine Fraktur in der Wurzel aufwies.

    Wenn du zu einem Kieferchirurgen gehst, wirst du wohl eine Unterschrift leisten müssen, die besagt, dass die Entfernung zum Verlust der Gewährleistung durch den ersten ZA führt.

    Alles Gute!

    #251862 Antworten
    Janis
    Teilnehmer

    Liebe Agnes,

    vielen lieben Dank für deine Rückantwort.
    Es ist für mich eine sehr große Hilfe in meiner momentanen Situation. Danke.
    Das was du schreibst, wurde mir von den anderen MKG bestätigt. Kein Implantat bei dieser Ausgangslage!
    Es ist unfassbar mit welcher Selbsteinschätzung und Hochmut der behandelnde Arzt und dessen Kollegen mir gegenübertreten. Der Patient und dessen Schmerzen werden als sonderbar dargestellt. Super.

    Nochmals vielen Dank!
    Janis

    #251863 Antworten
    Teri
    Teilnehmer

    Halo Janis

    Thema „Phantomschmerzen“ ist sehr beliebt, wie ich hier schon oftmal gelesen habe + habe ich selbst auch oftmal gehört. Als sich dann später zeigte es bildete sich Eiter von einer toten Zahnwurzel und die Entzündung davon breitete sich so aus dass mein halbes Gesicht geschwollen war, hörte ich nicht einmal “ Entschuldigung“ (wie hier auch oftmal geschrieben: auf den Aufnahmen war nichts zu sehen, alles war laut ZA super, ich konnte doch KEINE Schmerzen haben).

    Keine Angst, dass du mit einer Prothese Knochen dramatisch verlierst.
    Das erzählen die Implantologen auch sehr gerne. Ich kenne Leute, die heute 80 Jahre und mehr alt sind und seit 30 Jahren! die gleichen Prothesen im Mund haben. Würde es so ein starker Knochenabbau geben, würden die Prothesen nicht mehr passen.
    Bei einer Periimplantitis verliert man den Knochen schneller.

    Eigene Zähne sind eigene Zähne. Aber falls es die schon nicht mehr gibt: ich war früher für die Implantate entschieden, heute ist meine Meinung ganz anders. Ich möchte keine weiteren Schmerzen, Probleme. Falls es Probleme gibt, helfen die Ärzte nicht und machen aus den Patienten einen Narren…. (Entschuldigung an die Ausnahmen)

    Ein von meinen Bekannten hat vor zwei Jahren drei Sofortimplantate im OK bekommen. Titan. Jetzt verliert er langsam sein Gehör. Selbstverständlich kein Zusammnehang mit den Implantaten. Ich denke mir aber was anderes nachdem ich hier die verschiedenen Geschichten gelesen habe. Lieber Brei essen als taub zu sein 🙂

    Ich drücke Dir die Daumen

    #251864 Antworten
    Agnes
    Teilnehmer

    Nichts zu danken, Janis. Ich gebe gerne mein Wissen, welches ich durch eigene bittere Erfahrung gesammelt habe, weiter. Auch bei mir wurde alles geleugnet, bis ich auf einen ZA und einen MKG-Chirurgen gestoßen bin, die mir alles richtig erklärt haben. Nachdem auch das zweite Implantat am 11er explantiert werden musste, habe ich geklagt. Der Gerichtsgutachter konnte keinen Behandlungsfehler feststellen. Doch ich ließ mich nicht entmutigen und hatte letztendlich das Glück, dass der Direktor der MKG-Abteilung eines der größten Universitäts-Kliniken Europas bereit war mir ein Privatgutachten zu erstellen. Es war zwar teuer, aber es hat mir die Augen geöffnet – und ich bekam Recht. Nun kommen auch noch anderen in den Genuss der darin enthaltenen Richtlinien und Studien.

    Wenn der Abstand zwischen Implantat und 22er nur 0,7 mm beträgt, ist der minimale Abstand schon mal unterschritten. Die Gefahr, dass die Wurzel des 22 bei der Entfernung des Implantats beschädigt wird, ist gegeben. Deshalb sagen die Kieferchirurgen, die du aufgesucht hast, das soll er mal selbst machen, nachher bekomme ich die Schuld. Und denken wird er sich noch, dass er sich dabei womöglich noch eine Klage einhandelt (das sagt er dir natürlich nicht). Wenn dein ZA es macht und der 22 wird beschädigt, wird er sagen, „Sehen Sie, Ich habe es Ihnen doch gesagt, dass Sie hinterher noch die gleichen Schmerzen haben werden!“. Ganz ehrlich, dass würde ich mir nicht antun, auch wenn ich dadurch einen finanziellen Schaden hinnehmen müsste.

    Lass dich nicht verunsichern: Egal, was die Ursache ist, das Implantat hat keine Chance. Nur der Patient spürt den Schmerz, sonst keiner. Lass dich über die Risiken aufklären und dann musst du abwägen: mit den Schmerzen leben oder das Risiko eingehen. Als ich den 11er nach 6 Jahren explantieren ließ, sagten mir sowohl der MKG-Chirurg als auch mein neuer ZA, dass ich den Verlust der Nachbarzähne mit einkalkulieren musste. Das Implantat hätte einen Durchmesser von 5 mm und sei zu groß für den Frontzahnbereich (was der Privatgutachter anschließend ebenfalls kritisierte!) Dadurch war der Zwischenraum zu klein und er musste es samt Knochenblock herausoperieren. Es wurde eine sehr lange OP, aber letztendlich ist es gut gegangen und die Nachbarzähne habe ich immer noch. Dein Implantat ist noch nicht ganz fest eingewachsen, das macht es etwas leichter. Nach der Explantation war ich 8 Monate ohne Implantat und ohne Prothese. Der Knochen hat sich keineswegs abgebaut. Im Gegenteil, der MKG-Chirurg meinte, lieber länger ausheilen lassen als zu früh neu implantieren.

    Ich drücke dir ebenfalls die Daumen!

    #251865 Antworten
    Monika Wisniewski
    Teilnehmer

    Hallo Janis,

    Ich hatte auch Implantate in den Bereichen 46 und 47, aber nur wenige Wochen. Äußerlich war alles gut abgheilt und noch nicht einmal eine Rötung da, trotzdem hatte ich an beiden Stellen Schmerzen.

    Nach der explantation auf eigenen Wunsch wurden die Schmerzen nach und nach besser. Jetzt nach ca. 3 Monaten merke ich dort nur noch ganz wenig, und bin heilfroh, dass die Implantate draußen sind. Ich würde mir nie mehr welche einsetzen lassen. Ich habe noch 2 Implantate in den Bereichen 21 und 24. Auch die sind nicht ganz unproblematisch und ich habe auch vor, mir diese bald entfernen zu lassen.

    #251866 Antworten
    Teri
    Teilnehmer

    Halo Lori,

    bitte es gehört nicht in dieses Forum haben Sie/hast Du vielleicht eine andere anonyme Kontaktemail?
    Es geht um die fehlenden 6+7 (bei mir Oberkiefer): suche nach einer anderen Lösung als die Implantate, Brücke ist nich möglich da die Nr. 8 auch schon seit Jugend nicht mehr vorhanden ist.

    Gott sei Dank sonnst alle Zähne vorhanden – Totalprothese also nicht nöting. Die Backenzähne fehlen aber… 🙂

    Vielen Dank

    #251867 Antworten
    Janis
    Teilnehmer

    Hallo Agnes,
    hallo Lori,
    hallo Terri,
    hallo Forum

    kurzes Update:

    Ich habe mein Implantat vor zwei Tagen entfernen lassen. Das ganze hatte gefühlte 5 Minuten gedauert. Es wurde mit etwas leichtem Gegendruck rausgedreht. Auch hier angeblich alles in Ordnung und laut Arzt komplett eingewachsen. Anschließend wurde die Wunde ausgeschabt. Die Wunde wurde nicht mit einem Medikament versorgt, nicht zugenäht und mir kein Antibiotika verschrieben. Der Arzt hielt dies für nicht nötig.
    Unterschreiben musste ich vor der OP Überhaupt nichts, was mich sehr verwundert.

    Meine Schmerzen sind aktuell sehr stark. Beim Sprechen habe ich große Schmerzen und andauernd einen ziehender Schmerz zum Nasenboden. Diesen Schmerz hatte ich sehr lange nach dem Implantieren. Meine Schmerzen sind schlimmer, als vorher mit Implantat, doch nicht so schlimm, wie direkt nach dem Implantieren. Die Nachbarzähne schmerzen ebenfalls. Und es fühlt sich alles sehr fremd im Frontzahnbereich an.

    Aber, gleich danach, nachdem die Betäubung nachgelassen hat, hatte ich überhaupt keinen Druck mehr an der Stelle des Implantates im Kiefer. Es fühlt sich trotz der Schmerzenmsehr frei und leicht an. Der Schmerz lässt sich weiterhin nur Sprechen erzeugen. Mein Angst ist groß, dass ich nie mehr Schmerzfrei werde. Ich hoffe sehr, das sich über die Zeit alles beruhigen wird, ausheilt und das die jetzigen Schmerzen völlig normal nach so einem Eingriff sind.

    Der Zahnarzt, ist sich immer noch sicher, das er keinen Fehler gemacht hat und das Implantat nicht das Problem ist. Das hat er mir gleich vor dem Eingriff mitgeteilt. Alles Bestens, von seiner Seite. Diese Haltung finde ich sehr merkwürdig.

    Ich werde weiter über den Verlauf berichten. Ich hoffe, anderen mit meiner Darstellung und meinem Weg helfen zu können. Die Entscheidung viel mir unheimlich schwer das Implantat, vor allem von meinem Zahnarzt, entfernen zu lassen.

    Bis dann
    Janis

    #251868 Antworten
    Agnes
    Teilnehmer

    Hallo Janis,

    Wenn es so leicht rauszudrehen gewesen ist, fällt es zu bezweifeln, ob es fest eingewachsen gewesen ist. „Behaupten“ lässt sich ja bekanntlich alles. Aber auch wenn es fest eingewachsen gewesen wäre, ist das noch keinesfalls der Beweis, dass es keine andere Ursache für die Schmerzen gegeben hat.

    Die Wunde sollte offen bleiben. Zunähen würde die Bildung eines Blutkoagels in der Lücke verhindern. Ein Blutkoagel muss unbedingt erhalten bleiben, damit sich daraus wieder gesunder Knochen bilden kann (aus meinem Privatgutachten!)

    Heilung braucht Zeit. Hauptsache, die Taschen der Nachbarzahnwurzeln haben nichts abbekommen. Dass sich der Schmerz bei einem solchen Eingriff im Kiefer ausbreitet, ist normal. Hat er denn das vom Gaumen entnommene Gewebe, was er am Implantat eingesetzt hatte, ebenfalls mit entfernt?

    Dass dein Zahnarzt es sich aus versicherungstechnischen Gründen nicht erlauben kann, den Grund für die Entfernung zuzugeben, hatte ich schon mehrmals erläutert. Um es zu verstehen bedarf es einen Perspektivenwechsel. Wenn er den Grund nennt, könntest du ihn verklagen, falls er sich nicht an das Regelwerk gehalten hat. Wenn sich das beweisen lässt, haftet er für den Schaden – und das wäre Existenz gefährdend. Deshalb sagt seine Berufshaftpflicht genau was er in so einem Fall zu tun und – vor allem – zu unterlassen hat. Ferner gibt es das Patientenrechtegesetz. Das ist ein ganz klares Regelwerk vom Gesetzgeber, an dem jeder Arzt sich zu halten hat.

    Wenn es so gelaufen ist wie du es hier im Forum geschildert hast, erkenne ich schon etliche Verstöße dagegen. Ich bezweifle z. B., ob er die ärztliche Qualifikation für eine Gewebstransplantation besitzt. Ein Zahnarzt kann nur Eingriffe durchführen wofür er auch ausgebildet ist. Sofern ich richtig informiert bin, sind Gewebstransplantationen nur MKG- und Oralchirurgen vorbehalten und fallen nicht in den Kompetenzbereich eines Zahnarztes.

    Vor Gericht hätte er in dem Fall ein richtiges Problem. Aber so weit kommt es hoffentlich nicht. Ich wünsche dir, dass alles folgenlos ausheilt und du eines Tages wieder schmerzfrei sprechen kannst.

    Ich kann dir nur raten, dir die Patientenakte aushändigen zu lassen. Dann kannst du nachlesen, was eingetragen ist. Jeder Patient hat ein Recht auf Einsicht in die Patientenakte, PatRG § 630g Abs. 1 Satz 1 BGB. Auch auf Röntgenbilder etc. pp, siehe PatRG § 630g Abs. 2 BGB. Der ZA kann die Herausgabe nicht verweigern – die Gebühr ist minimal und juristisch festgelegt.
    https://www.bagp.de/images/bagp/web2-BAGP_PRAP_2022_A4.pdf
    Dies ist die neueste Broschüre der BundesArbeitsGemeinschaft der Patient/inn/enstellen (BAGP)
    Wer ist das?
    https://www.der-paritaetische.de/fileadmin/user_upload/BAGP_Patientenrechtebroschu%CC%88re-2022.pdf

    Für alle Mitlesenden:
    Zitat aus „Aufklärung und Einwilligung bei ärztlichen Eingriffen“ von Markus Parzeller, Maren Wenk, Barbara Zedler, Markus Rothschild, Dtsch Arztebl 2007; 104(9): A-576 / B-507 / C-488

    „Jeder ärztliche Heileingriff erfüllt nach der aktuellen Rechtssprechung den Tatbestand der Körperverletzung […] Bei der Aufklärung sind die Wahrung des Selbstbestimmungsrechtes, der Autonomie und der Entscheidungsfreiheit des Patienten zu berücksichtigen. Sie haben einen eindeutigen Vorrang vor der medizinischen Auffassung des Arztes.“

    Der vollständige Artikel lässt sich googlen. Es lohnt sich, ihn zu lesen.

    Dir, Janis, alles Gute und gute Genesung!

    #251869 Antworten
    Janis
    Teilnehmer

    Hallo Agnes,
    hallo Forum,

    ich melde mich nach 4 Wochen Implantat Entfernung zurück.

    Ich bin überglücklich mit der Entscheidung, das Implantat entfernen zu lassen!!!

    Meine Schmerzen sind fast vollständig verschwunden. Ich hatte Glück und traf eine Oralchirurgin, welche mich jetzt betreut. Sie sagte mir, dass mir mit einer Wurzelspitzenresektion wahrscheinlich der Schmerz genommen worden wäre und ich meinen Zahn behalten hätte. Ich nicht 8 Wochen an einer entzündeten Wurzelspitze gelitten hätte. Ok, vielleicht hätte das nicht funktioniert, aber das wäre der nächste Schritt gewesen.
    Sie hat großes Verständnis für meine Situation und gab mir für 14 Tage ein Antibiotikum. Falls das nicht geholfen hätte, hätte sie eine Revision an der nicht mehr vorhandenen Wurzelspitze durchgeführt. Zum Glück hat sich bis jetzt alles zum Guten gewendet. Es ist noch nicht perfekt vom Schmerzbild, aber im Großen und Ganzen bin ich den ganzen Tag schmerzfrei. Nur am Abend kommen leichte ziehendenSchmerzen in der Kieferhöhle.
    Was mich sehr traurig, macht ist die Option, dass ich meinen Schneidezahn eventuell behalten hätte. Der Zahnarzt gleich mehrere Fehler hintereinander gemacht hat.
    Eine Rechnung für seine Arbeit kam bis jetzt nicht bei mir an.
    Ich hoffe mit meiner Geschichte anderen Mut zu machen, auf seinen Körper zu hören. Sich nicht abwimmeln lassen.
    Ein dickes, dickes Dankeschön an Agnes. Deine Geschichte und deine medizinischen Infos haben mir die Augen geöffnet.

    Alles wird gut!
    Janis

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Antwort auf: Schmerzen nach 3 Wochen Implantat setzen
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Letzte Aktualisierung am Sonntag, 14. August 2022