Verfasst am 05. 06. 2008, 12:24
Wenn s-Laute das Problem sind, dann hilft gezieltes Üben. Beim s (stimmhaft und stimmlos) wie auch beim sch-Laut wird die Luft durch eine kleine Rille in der Zungenmitte auf die oberen Schneidezähne gelenkt. Wenn dort die Zwischenräume anders sind als vorher, entsteht ein etwas anderes Reibegeräusch, was Sie vermultich als "Lispeln" empfinden. Fragen Sie einmal Ihre Freunde. Hören die das Lispeln auch? Es könnte sein, dass nur Sie selbst die Veränderung hören.
Kaugummi ist keine Lösung, ich empfehle Ihnen etwas Aussprachegymnastik zum Ausprobieren: Stützen Sie Ihre Zungenspitze hinter den unteren Schneidezähnen gut ab und versuchen Sie, den vorderen Teil des Zungenrückens ein wenig hinter den oberen Schneidezähnen vor und zurück zu schieben, mal näher an den Gaumen zu heben und mal weniger, während Sie [s]sprechen. Vielleicht finden Sie dann eine Stelle, an der es nicht "lispelt". So kann sich die Zunge langsam an die optimale neue Stelle gewöhnen.
Oft ist das Problem nicht das [s]alleine, sondern vor allem die Verbindung mit [n]oder [t]. Für diese Laute muss die Zunge nämlich fest hinter den Schneidezähnen anliegen (einen Verschluss bilden, so dass keine Luft nach vorne entweichen kann) und wenn ein s vorausgeht oder folgt, ist die Zungenbewegung nicht schnell oder nicht präzise genug, diesen Verschluss zu öffnen, weil durch die Kronen der Raum ein bisschen anders ist als vorher und die Luft jetzt an anderer Stelle als vorher zuerst durchströmt. Auch das kann man durch Üben in den Griff kriegen. Probieren Sie also Wörter wie "tanzen, grinsen, putzt, Katze, blinzeln", um ihre Zunge neu zu "synchronisieren".
Vielleicht hilft Ihnen das weiter. Viel Erfolg
Sprachtrainerin