Diskussions-Forum Zahnimplantate und Zahnersatz

Geplantes Implantat soll in Kieferhöhle hinein ragen – Kann ich dem Arzt vertrauen?

Cybersloth
Mitglied seit 31. 10. 2023
2 Beiträge

Heute wurde mit meinem Zahnarzt die Planung für mein Implantat im Oberkiefer besprochen. Er behauptet, dass trotz nur 4 bis 6 mm Knochensubstanz kein Knochenaufbau nötig ist, und dass das geringfügige hineinragen des Implantats in die Kieferhöhle, hinnehmbar sei, da sich in der Folge an dieser Stelle neues Knochenmaterial bildet und dieses dann umgibt.

Ich war davor bei 2 anderen Ärzten, die beide meinten, es müsse, bevor das Implantat gesetzt werden kann, ein Knochenaufbau durchgeführt werden.

Kann ich dem Arzt vertrauen? Soll ich mir das Implantat, so wie er es vor hat, setzen lassen?

Wäre für sachkundiges Feedback sehr dankbar ...



Teri
Mitglied seit 13. 05. 2022
11 Beiträge

Hallo,

bin zwar kein Fachmann, trotzdem traue ich es mir Sie vor dem "Implantatspiel" in der Kieferhöhle zu warnen.
Es muss nicht unbedingt Probleme machen, falls es aber zu den Problemen kommt, werden Sie verzweifelt von dem ZA zu dem HNO-Artz laufen...
Falls es zu einer chronischen Kieferhöhlenentzündung kommt, die sich auf das Auge ausbreitet (persönliche Erfahrung), landen Sie in der Hölle.
Ich übertreibe nicht, lebe schon seit mehreren Jahren mit starken Schmerzen (nach WZB, die Zahnwurzel ragten in die Kieferhöhle, Infektion im Kiefer).
Seien Sie vorsichtig, Sie werden dann mit den Schmerzen leben, nicht der ZA.

Entscheiden Sie sich gut informiert. Hier gibt es auch genug Beispiele, die "ein bisschen" anders sind als das Werbematerial von den Implantologen.
Teri



Raccoonica
Mitglied seit 27. 10. 2023
7 Beiträge

Du meinst gewiss einen Sinus-Lift? Er ist auf jeden Fall riskant und kann nur mit sehr viel Erfahrung durchgeführt werden. Ich persönlich hätte zu viel Angst und würde Knochenaufbau vorziehen, wenn es eine Alternative ist. Bei mir wurde das parallel zur Zahnextraktion gemacht, dadurch war natürlich auch keine eigene OP nötig ...



Cybersloth
Mitglied seit 31. 10. 2023
2 Beiträge

@Racconia: Nein, ich meine nicht einen Sinuslift. Davon war bei der Besprechung mit dem Arzt keine Rede.

Aber so richtig verstehen tu ich das nicht: Ich dachte ein Sinuslift ist eine Art Operationstechnik, mittels derer ein Knochenaufbau durchgeführt wird.

Wie wurde bei dir parallel zur Zahnextraktion ein Knochenaufbau durchgeführt?



Agnes
Mitglied seit 25. 10. 2008
498 Beiträge

Hauptsache, es gibt keine Restkeime mehr im OP-Gebiet. Wann und warum wurde der Zahn denn gezogen? War eine Entzündung im Spiel? Oder sonstige Schmerzen? Ist die Ausheilung komplett abgeschlossen? Sind die Bakterien alle beseitigt?

Das sind die wirklichen Risiken. Dann nämlich bildet sich KEIN neuer Knochen, mit und ohne Knochenersatzmaterial. "Gehen" geht alles, es ist nur mit höheren Risiken verbunden.

Ich sehe es so wie die Vorredner: nur der Patient spürt den Schmerz und leidet, sonst keiner!



Raccoonica
Mitglied seit 27. 10. 2023
7 Beiträge

Waren die letzten Fragen an mich gerichtet?

Also bei mir gab es eine sehr starke Entzündung im Knochen über dem Zahn, der raus kam. Sogar schon mit Fistel und einer echt langen Geschichte, mehrere Wurzelspitzenresektionen und einfach keiner Besserung über Jahre.

Ich war bei einem ziemlich guten Kieferchirurgen und der Zahn wurde gezogen. Die Entzündung wurde entfernt, Antibiotika kam gewiss auch lokal zur Anwendung und ich musste Penicillin kurz vor und eine Weile nach der OP nehmen.

Aber der Knochenaufbau wurde sofort gemacht, bei der gleichen OP. In das Loch, das blieb, kam eine Kalziumverbindung rein. Ich weiß leider all die Details nicht mehr, es ist zwei Jahre her. Nach der OP hatte ich auch wirklich schlimm Schmerzen, das war kein Spaß. Aber als die Fäden gezogen waren, ging es mir gut. Und der Knochen hat sich wirklich super regeneriert. Ein Jahr später konnte ich das Implantat setzen lassen, das war viel weniger schlimm als erwartet, ohne Entzündung ist es halb so wild. Und vor ein paar Wochen bekam ich dann die Krone. Alles sitzt bombenfest und der Knochen ist stark.

Obwohl mein Kiefer echt klein ist, meine Zähne auch, alles wenig Platz, konnte ein normal großes Implantat gesetzt werden. Ursprünglich hieß es, es müsste ein besonders kleines sein. Aber das hat alles besser funktioniert als mein Hauszahnarzt vermutet hatte.

Wenn das kein Sinuslift sein soll, würde ich einfach nochmal nachfragen. Er soll es dir noch einmal erklären und auch die Risiken nennen. Und mehrere Meinungen schaden nie. Such dir für die OP definitiv einen guten Kieferchirurgen. Am besten fragst du bei Zahnärzten rum, wen sie empfehlen. Ein guter Zahnarzt, der kein Kieferchirurg ist und keine Fortbildungen in Implantologie hat, macht schwierige OPs nicht selbst. Es ist verantwortungsbewusst, wenn er dich stattdessen zu einem Kieferchirurgen überweist. Das hat meiner auf jeden Fall gemacht, obwohl er Implantologe ist. Aber Knochenaufbau trotz Entzündung, das ist schon eine andere Hausnummer.



Agnes
Mitglied seit 25. 10. 2008
498 Beiträge

Nein, meine Fragen waren an Cybersloth (Threadersteller*in) gerichtet. Ich brauche keine Behandlung mehr. Hier Info zu "Sinuslift";
https://www.implantate.com/knochenaufbau-in-der-kieferhoehle-sinusbodenelevation-sinuslift.html

Allen alles Gute!



Raccoonica
Mitglied seit 27. 10. 2023
7 Beiträge

Ah, verzeih. Meine Antwort meinte ich wohl auch für Cybersloth. Vermutlich hilft meine individuelle Erfahrung aber nicht so sehr, wenn es eine andere Ausgangslage ist.



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