Diskussions-Forum Zahnimplantate und Zahnersatz

Antwort auf: Auktion - seriös?

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Auktion - seriös?

Michael
Michael

Hallo,

ich habe meinen Heil-und Kostenplan erhalten. Es geht um zwei Implantate (Freiendsituation im UK). Darauf soll Zahnersatz in Form von vier Kronen und einer Brücke (Vollkeramik). Die Kosten für mich liegen bei rund 3.800€ komplett.
Nachdem was ich bislang von Euch in diesem Forum gelesen habe (was ich wirklich sehr interessant finde!) ist das eigentlich ein sehr vernünftiger Preis. Kann das jemand bestätigen?
Nichts desto trotz überlege ich meinen HUK-Plan in das Web (2te zahnarztmeinung) für eine Auktion einzustellen. Ich habe bereits positive und negative Meinungen darüber gehört / gelesen. Hat jemand von Euch Erfahrungen damit gemacht? Ist das empfehlenswert?

Über ein Feedback von "Leidensgenossen" und den Doc´s würde ich mich freuen!

VG
Michael



L. Jensen, ZA
L. Jensen, ZA

Hallo Michael,
halten Sie es für seriös, ein Angebot ohne vorherige Kenntnis der Situation zu erstellen? Woher kann ich wissen, ob der Kollege, der Ihren bisherigen Heil- und Kostenplan erstellt hat, überhaupt etwas von Implantologie versteht? Und wenn dann ein neuer Behandler plötzlich vor einer viel schwierigeren Situation steht als erwartet und dafür auch noch ein billiges Angebot abgegeben hat hat er nur die Möglichkeit mit Verlust zu arbeiten (wenig wahrscheinlich), den Rechnungsbetrag nachträglich zu erhöhen (alles andere als seriös) oder gnadenlos zu pfuschen...
Außerdem erheben diese Auktionshäuser eine Gebühr von ca. 10% des zahärztlichen Honorars, das muß dann also auch erstmal noch drin sein (bezahlt zwr der neue Behandler, aber der muß also schon so viel billiger arbeiten bevor Sie etwas davon haben)
Gruß, L. Jensen



Theo Fuchs
Theo Fuchs

Der Preis ist absolut OK, bei meinen Behandlern kostet sowas um die 4 - 5000€.
Halte den Preis bei guter bis sehr guter Leistung
für absolut gerechtfertigt.

PS: Geiz ist übrigens überhaupt nicht geil!

MFG: T.Fuchs



Joachim Wagner
Joachim Wagner

Hallo Herr Jensen,

nicht 10% sondern 20% Provision will der Herr 2. Meinung haben. Wie man damit noch Profit machen will ....

Viele Grüße

Joachim Wagner



Karl-Josef Mathes
Karl-Josef Mathes

Hallo,

noch eine grundsätzliche Überlegung. Fragen Sie sich doch mal, was einen Implantologen dazu veranlassen könnte, sich an einer solchen Auktion zu beteiligen. Die gleiche Überlegung gilt übrigens auch für Prothetiker. Mir fällt da für mich persönlich nichts ein.

Im Übrigen ist nach meiner Ansicht schon der Auktionstitel "2.Meinung" oder so ähnlich hinterfragungswürdig. Es geht doch wohl eher um weniger Geld. Unter zweiter Meinung verstehe ich, wenn jemand nach neuer Bewertung der Befunde (das geht nur, wenn man den Patienten gesehen hat ) neue therapeutische Gesichtspunkte erkennt und diese durch neue Planung dem Patienten nutzbar macht.

Gruß

K.-J. Mathes



Michael
Michael

Vielen Dank für die Beiträge!

Wie ich eingangs schrieb, halte ich die mir offerierten Eigenkosten für absolut i.O.. Darüber hinaus gab es bei den Beiträgen nur negatives Feedback, so dass ich von den Internetauktionen Abstand nehme. Wenn gleich ich bemerken muss, dass keiner der Beiträge ein Erfahrungsbericht war, sondern eher Spekulationen und Interpretationen warum ein ZA an solch einer Auktion teilnimmt. Sicher gibt es auch Gründe, die dafür sprechen sich an solch einer Autkion zu beteiligen, z.B. Gewinnung von neuen Patienten. Darüber hinaus muss ein günstiger Preis nicht unmittelbar ein Indiez für minderwertige Qualität sein. Grundsätzlich arbeiten Ärzte und Labore mit unterschiedlichen Margen. Die Auktion ermöglicht somit dem Patienten in Verhandlung zu treten. Auch unter dem Aspekt, dass der Therapieplan (und der HKP) möglicherweise variiert. Sollte das so sein, so kann ich als Patient immer noch Abstand nehmen, insofern bei der Auktion noch kein rechtlich bindender Vertrag geschlossen wurde.

VG
Michael



Karl-Josef Mathes
Karl-Josef Mathes

Hallo,

nur eine kleine Anmerkung zum Thema Labor im Ausland. Wir müssen nur auf allen Gebieten fleißg mit dem Exportieren von Arbeitsplätzen weitermachen. Das wird unsere Zukunftschancen ganz erheblich steigern. ;-)

Viele Grüße

K.-J. Mathes



Michael
Michael

Hallo Snowflake,

vielen Dank für den Erfahrungsbericht.
Hat mich doch wieder ins Grübeln gebracht.

Was das Exportieren von Arbeitsplätzen in das Ausland betrifft, so muss ich sagen, dass speziell im Bereich der Vesorgung von Zahnersatz eine nicht unerhebliche Eigenleistung erbracht werden muss. Wenn ich bedenke was ich jeden Monat an Beitrag an die GKV zahle, dann ist die Leistung die ich erhalte nicht sehr befriedigend. Daraus resultierend bin ich bemüht, einen für mich optimalen Kurs zu erzielen. Ist das Ergebnis dann das Leistungen im Ausland bezogen werden, dann ist das zwar traurig, aber nicht zuletzt eine Frage der freien Marktwirtschaft und der Globalisierung. Mir wäre es auch lieber die Leistung und den Geldfluss bei uns zu lassen, aber, und da sage ich nichts neues: unser System funktioniert so nicht mehr.

VG
Michael



Ane
Ane

Hallo
Erst einmal, vielen dank Hr.Mathes für Ihre Meinung!!!!
Ich bin nun fast 30 Jahre in meinem Beruf als Zahntechnikerin tätig und verdiene mittlerweile gerade mal so viel wie eine gute Verkäuferin. So sehr sind bei uns die Löhne gedrückt worden. Trotzdem sind die Arbeitsplätze nicht mehr zu halten....letztes Jahr haben 30& der Labore Insolvenz angemeldet !!!
Also, bitte Michael, lassen Sie Ihren Zahnersatz in Deutschland fertigen und schließen vielleicht eine Zusatzversicherung für Zahnersatz ab. So ist auch für jedermann der Zahnersatz wieder bezahlbar. Was können wir für diese Politik????!!!!!



Karl-Josef Mathes
Karl-Josef Mathes

Hallo Michael,

alles OK, was Sie aufführen, aber das ändert nichts an dem, was ich gesagt habe. Und glauben Sie mir, schlußendlich ist wahrscheinlich jeder Arbeitsplatz exportierbar, vielleicht auch der Ihre.

Was wir da machen, das funktioniert nicht und kann auch nicht funktionieren. Klar, jeder hat gute Gründe, warum gerade er seine Sachen im Ausland machen lassen muß, warum er kein in Deutschland hergestelltes Auto fahren kann und und und. Und jeder kann auch schimpfen, dass bei uns alles zusammenbricht, dass die Jobs weg sind und keiner mehr Geld hat. Klar, die Politik hat diesen Mist sehenden Auges verbrochen, aber entweder, wir merken, was läuft und ändern unser Verhalten, oder wir fahren mit dieser Kiste an die Wand. So einfach ist das.

Das soll um Gottes Willen kein persönlicher Vorwurf sein. Ich kann jedes Ihrer Argumente verstehen. Aber mein ganzes Verstehen ändert nichts an den Fakten.

Gruß

K.-J. Mathes