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  • Dieses Thema hat 3 Antworten sowie 6050 Teilnehmer und wurde zuletzt vor vor 14 Jahren von Dr. Darius Moghtader aktualisiert.
  • Ersteller
    Thema
  • #304873 Antworten
    Fiona
    Gast

    Hallo liebe Forumsbetreiber und -teilnehmerinnen,

    bin unsicher ob ich mit meinem Anliegen hier überhaupt richtig bin und hoffe, dass! Bin nämlich sehr verunsichert durch meine Zahnärztin. Folgendes: als Abschluß einer längeren Zahnbehandlung sollten drei Kronen auf die letzten drei Backenzähne rechts unten gesetzt werden. Nun macht mir der letzte Backenzahn seit geraumer Zeit Beschwerden. Diesen ersten Hinweis kommentierte die Zahnärztin, der könne garkeine Beschwerden mehr machen. Wie sie später zugab, hatte sie sich vertan und war davon ausgegangen, der Zahn sei „tod“.

    Beim Schleifen für die Provisorien bin ich fast an die Decke gegangen. Dann waren die Kronen fertig und wurden auf die vorderen Zähne aufgesetzt. Der hintere war extrem schmerzempfindlich und sie meinte, sie müsse da wohl noch einmal bohren. Trotz drei Spritzen hing ich wieder fast an der Decke, als sie in den Nerv bohrte. Sie kommentierte, ich müsse da nun durch und es werde ein Medikament eingefüllt, welches den Nerv zum Absterben bringe. Daraufhin verbrachte ich eine grausame Woche. Trotz Diclofenac und Ibuprufen 800 waren die Schmerzen (und ich bin alles andere als empfindlich) kaum ertragbar.

    Bei einem weiteren Besuch erwiderte sie, sie werde nun ein weiteres Mal in den Nerv bohren, um das Medikament einzufüllen, beim ersten Mal habe sie den Nerv wohl nicht richtig erwischt. Und dann bohrte sie in den Nerv. Ohne Betäubung. Wie gesagt: ich bin nicht sonderlich wehleidig, aber ich zitterte am ganzen Körper, mir liefen die Tränen und ich war am ganzen Körper schweißnass. …das war höllisch!!!!

    …danach orderte sie mich zur WSR. Und den Termin habe ich abgesagt. Grund: Eine Kollegin (ehemalige Zahnarzthelfering) meinte, das ganze Vorgehen der Zahnärztin sei unseriös. Zudem sei es unüblich, einen derartigen Eingriff ohne Röntgenbild vorzunehmen. Desweiteren verliefe der Nerv am hinteren Backenzahn „verwinkelt“ (sorry, ich bin ja nicht vom Fach, habe also keine Ahnung) so dass er bei dem Vorgehen garnicht habe erreicht werden können.

    …ich hatte vor vielen Jahren richtige Zahnarztangst, die ich mir mühsam abgewöhnte. Jetzt bereitet mir alleine der Gedanke an die Praxis Übelkeit. Dummerweise ist nun auch noch die „Blombe“ aus dem abgeschliffenen Stumpen gefallen. Das bedeutet… dass ich schleunigst zum Zahnarzt muss… mit diesem Horrorzahn.

    …ich weiß nur überhaupt nicht, worauf ich nun achten soll. Kann es sein, wie die Zahnärztin bei der spritzenlosen Behandlung anmerkte, dass eine Zahnbehandlung nicht schmerzfrei durchführbar ist? Welche Möglichkeiten habe ich, den Zahn behandeln zu lassen, ohne dabei den totalen Hau wegzubekommen? Auf ein drittes Massaker, wie nun durchlebt, lege ich keinen Wert. Dafür bin ich nervlich nicht stark genug.

    Ich hoffe von Herzen, der Beitrag ist an dieser Stelle hier ok und Sie können mir helfen, diese unschöne Situation aufzulösen.

    Recht herzlichen Dank
    und einen lieben Gruß,
    Fiona

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  • Autor
    Antworten
  • #304874 Antworten
    Dr.Thilo Fechtig
    Teilnehmer

    Hallo Fiona,

    ich würde Ihnen dringend raten, die Behandlung nicht aufzuschieben, sondern noch einmal das offene Gespräch mit er ZÄ zu suchen. Hier handelt es sich wahrscheinlich um eine Pulpitis nach Kronenpräparation. Wenn es sich um den Weisheitszahn handelt kann auch die Entfernung ein probates Mittel zur Schmerzlinderung sein, natürlich nur mit wirksamer Betäubung, von einer WSR am Weisheitszahn würde ich abraten, da technisch sehr, sehr schwierig und eigentlich unnötig, da eben meist auch die Entfernung möglich ist.
    Wenn die Betäubung im Unterkiefer nicht wirkt, dann liegt es i.d.R. daran, daß die Region der Austrittststelle des Nerves am Unterkieferast / Innnenseite nicht getroffen wurde. . . Vielleicht doch besser zum Kieferchirurgen?

    Ich hoffe Ihre Beschwerden lassen sich im Guten und vor allem schmerzfrei bessern.
    Gruß
    Thilo Fechtig

    #304875 Antworten
    Fiona
    Gast

    Hallo Herr Fechtig,

    ich danke Ihnen sehr für die Antwort.

    Ganz besonders beruhigt mich, dass anscheinend durchaus eine Betäubung möglich ist. Ich werde mich heute nach einem Kieferchirurgen umschauen und beraten lassen, wie mit Kummerzahn verfahren werden kann.

    Recht herzlichen Dank
    und Ihnen einen schönen Tag!
    Fiona

    #304876 Antworten
    Dr. Darius Moghtader
    Gast

    Hallo,
    die WSR ist nur die wirklich allerletzte Möglichkeit der Zahnerhaltung. Eine schmerzfreie und perfekte Wurzelkanaltherapie ist oft der bessere und erfolreichere Weg.
    Deshalb empfehle ich als Ansprechpartner einen Zahnarzt, der sich auf Zahnerhaltung und/oder Endontie spezialisiert hat.
    Desweiteren können durch die WSR im Misserfolgsfall durch den Knochenverlust des Zugangsfensters Probleme bei der dann notwendigen Implantation auftreten.

    Die WSR im hinteren Seitenzahnbereich, ab dem 6.Zahn von der Mitte aus gezählt, ist wirklich oft sehr schwierig und deshalb kritisch zu hinterfragen.

    Alles Gute

    Dr. Darius Moghtader

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