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Wer kann mir einen Rat geben?

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  • Dieses Thema hat 3 Antworten sowie 4713 Teilnehmer und wurde zuletzt vor vor 21 Jahren, 5 Monaten von Dr. Dr. Ruediger Osswald aktualisiert.
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    Thema
  • #279255 Antworten
    sofia
    Gast

    Im Oberkiefer bin ich zahnlos und trage seit 10 Jahren eine Prothese. Im Unterkiefer habe ich eine sich auf 3 eigene Zähne stützende Brücke. Mit dieser Lösung bin ich natürlich nicht zufrieden, obwohl ich schon über 60 Jahre alt bin. Da ich aber ab dem 40. Lebensjahr einen Zahn nach dem anderen meiner ursprünglich wunderschönen Zähne wegen Paradontitis trotz mehrfacher Curtagen verloren habe und ich mir einfach nicht das Rauchen abgewöhnen kann, befürchte ich, daß eine Implantation nicht lange Bestand hätte. Ich wäre ja schon zufrieden, wenn im Oberkiefer eine ähnliche Lösung wie im Unterkiefer möglich wäre. Außerdem weiß ich nicht, zu welchem Zahnarzt in München ich gehen könnte und welche Kosten für die Erneuerung der Teleskop-Brücke im Unterkiefer und die komplette Neuversorgung im Oberkiefer ungefähr auf mich zukämen. Für einen Rat wäre ich sehr dankbar. Sofia

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  • #279256 Antworten
    Dr. Dr. Ruediger Osswald
    Gast

    Im Oberkiefer ist bis auf wenige Ausnahmen eine vergleichbare Lösung wie in Ihrem Unterkiefer möglich, Sofia.

    Die meiste Langzeiterfahrung besteht im Einbringen von 4 Implantaten in dem Bereich zwischen den ehemaligen Eckzähnen (wenn Knochen da ist auch zwischen den 4ern), die dann über Stege verbunden werden. In diesem Bereich ist in der Regel genügend Knochen vorhanden, so dass kein Knochenaufbau erforderlich ist. Die Prothese „reitet“ dann auf dem Steg und kann in der Regel gaumenfrei gestaltet werden.

    Diese Form der Versorgung liefert in der Regel sehr komfortable, feste und auch ästhetisch sehr schöne Ergebnisse, auch wenn der Zahnverlust schon lange zurück liegt und sich der Kieferknochen entsprechend zurückgebildet hat.

    Dass mit dem Rauchen ist so eine Sache. Selbstverständlich ist es keinesfalls nützlich, sondern schadet in einem gewissen Prozentsatz der Fälle. Auf der anderen Seite, ist das Risiko, Implantate aufgrund des Rauchens zu verlieren ja nur statistisch gesehen erhöht, was ja nicht bedeutet, dass genau Sie eine derjenigen sein werden, die von dieser Komplikation getroffen werden. Einige werden betroffen, die Mehrzahl jedoch nicht. Dass Sie nicht davon getroffen werden, kann man Ihnen aber genau so wenig versprechen. Ich fürchte, Sie müssen es einfach probieren.

    Es gibt Untersuchungen, die Folgendes aussagen:

    1. Rauchen allein bedingt keine höhere Verlustrate
    2. Die GENETSICHE Veranlagung, eine Parodontitis (nicht alle, die eine bekommen haben die) zu entwickeln, bedingt keine höhere Verlustrate
    3. Rauchen PLUS genetische Veranlagung zur Parodontitis bedingt eine höhere Verlustrate

    Ob eine solche genetische Disposition bei Ihnen gegeben ist (Rauchen ist ja offensichtlich) könnte man testen. Hingegen, was nützt es, wenn man das weiß? Eigentlich wenig. Man weiß dann ja nur, dass man „statistisch gesehen“ ein größeres Risiko eingeht, ein oder mehere Implantate zu verlieren.

    Mit Diabetes ist es nicht ganz genau so, aber ähnlich. Je mehr Risikofaktoren, desto größer ist eben das Risiko.

    Implantologisch tätige Kollegen in München finden Sie, wenn sie die Postleitzahl von München im Implantologen-Register eingeben. Mit diesem können Sie dann auch über die Kosten sprechen. Sinnvoll kann es sein, sich mehrere Angebote machen zu lassen, da diese nicht unerheblich voneinander abweichen können.

    Viel Erfolg und herzliche Grüße

    Osswald

    #279257 Antworten
    Dr. Jörg Brachwitz
    Gast

    Liebe Sofia,

    den Anmerkungen von Dr. Osswald stimme ich zu, muß aber in einem Punkt vehement widersprechen: Als Raucherin sollten Sie ganz genau wissen, ob Sie eine erbliche Vorbelastung für Zahnfleischentzündungen haben (Interleukin-1-Stoffwechsel verändert). Denn nur dann wissen Sie, ob bei Ihnen sehr häufig (6-8x /Jahr) kontrolliert werden sollte. Sonst sieht Sie der Zahnarzt zu selten, um schon auf kleine Entzündungszeichen zu reagieren. Zusätzlich brauchen Sie eine regelmäßige professionelle Zuwendung und häufigere Röntgenkontrollen als andere Patienten mit weniger Risiko. Also, unbedingt testen lassen.

    Grüße
    Jörg Brachwitz

    #279258 Antworten
    Dr. Dr. Ruediger Osswald
    Gast

    Ich denke, Herr Brachwitz, dass der Erfahrene das bei den anfänglich in jedem Falle angezeigten engmaschigen erkennen wird. Die klinische Zeichen für eine Entzündung sidn ja zum Glück unverwechselbar.

    Aber Sie haben sicherlich Recht. Gegen einen zusätzlichen Test ist schon aufgrund des Vorteils der Dokumentation für den Behandler natürlich nichts einzuwenden. Was man schriftlich hat, hat man schriftlich.

    Auch wenn es sich um nicht mehr als eine Bestätigung für das Vorliegen eines zusätzlichen Risikos handelt, auf dessen Übernahme man allein aufgrund der Anamnese gut vorbereitet ist.

    Viele Grüße

    Osswald

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