Diskussions-Forum Zahnimplantate und Zahnersatz

 


Titanschraube sitzt nicht richtig im Knochen

implantate.com Forum Forum Titanschraube sitzt nicht richtig im Knochen

  • Ersteller
    Thema
  • #308870 Antworten
    Faxe
    Gast

    Hallo, vielleicht hat einer von euch auch schon dieses Problem gehabt. Bei mir wurde Anfang Juli im Oberkiefer am Eckzahn eine Titanschraube für ein Implantat gesetzt. Nachdem der Bereich abgeschwollen war konnte man die Schraube im Zahnfleisch unter
    der Lippe deutlich sehen. Über der Schraube nur die Mundschleimhaut. Auch das Ende der Schraube ist mit dem Fingernagel komplett
    zu fühlern ( Der komplette Schraubenkopf !).Nun will mein Zahnarzt nachbessern und nachträglich künstlichen Knochen um die Schraube
    pflanzen. Mich stört die Schraube aber schon so sehr stark, ich dachte auch immer der Knochenaufbau wäre nur im Vorfeld möglich.
    Mein Gefühl sagt mir die Schraube sitzt nicht im Knochen und muss wieder raus. Hat jemand Erfahrung mit diesem Problem?
    Vielen dank.

Ansicht von 19 Antworten – 1 bis 19 (von insgesamt 19)
  • Autor
    Antworten
  • #308871 Antworten
    Agnes
    Teilnehmer

    [quote=“Faxe“]

    Mein Gefühl sagt mir die Schraube sitzt nicht im Knochen und muss wieder raus. Hat jemand Erfahrung mit diesem Problem?
    Vielen dank.

    [/quote]

    Oh ja, damit habe ich Erfahrung! Hier nachzulesen:
    http://www.implantate.com/forum/diskussionsforum-zahnimplantate/falsch-sitzendes-implantat-nicht-durch-aufnahmen-darstellbar-41924/view.html?tx_mmforum_pi1%5Bfid%5D=2

    Ein mangelhaft osseointegriertes Implantat sollte nicht prothetisch versorgt werden. Erst wenn die Krone drauf ist, wird es beim Essen belastet. Unter Belastung kommt es dann zu kleinen Brüchen im übrigen Knochen, die ein nicht aufhören wollendes Pochen und Dauerschmerzen verursachen. Im jetzigen Stadium kann die Funktionalität noch nicht beurteilt werden. Bei nicht ausreichender Knochenummantelung wird es schon Probleme geben beim Eindrehen des Abutments, welches mit einem bestimmten Drehmoment eingebracht wird. Ihrer Beschreibung nach sind dabei Risse im Kiefer – und extreme Schmerzen – zu erwarten. Auch ist die Lebenserwartung eines solchen Implantats gering, weil instabil, siehe

    Wie lange halten Zahnimplantate

    Alles Gute!

    #308873 Antworten
    Faxe
    Teilnehmer

    Hallo Agnes, vielen Dank für deine ausführliche Antwort. Ich habe mir jetzt einen Termin beim Kieferorthopäden geholt für eine
    eine zweite Meinung wie so etwas zu behandeln ist. Vielen Dank…

    #308874 Antworten
    Faxe
    Teilnehmer

    Ich komme gerade von einem Kieferchirugen / Implantologen. Er hat mir bestätigt das mein Implantat zu 3/4 in der Mundschleimhaut sitzt.
    Seiner Meinung nach gibt es dafür nur eine Lösung : das Implantat muss raus !
    Mein Zahnarzt ist gerade im Urlaub, seine Vertretung sagt es ist kein Problem da nachträglich zu „flicken“, sprich künstlichen Knochen
    drum zu pflanzen. Ich will das aber nicht, leider ist der Großteil schon bezahlt. Weiß jemand wie ich jetzt am besten vorgehen soll ?
    Eine “ Nachbesserung“ will ich nicht, da es laut Kieferchirugen keine Chance gibt das das Implantat später belastbar ist.
    Schöner Mist….

    #308875 Antworten
    Agnes
    Teilnehmer

    „Machen“ kann man vieles, für den Zahnarzt stellt das „kein Problem“ dar ;-( Das „Problem“ hat der Patient und nur er alleine! Er muss die Schmerzen, die Beschwerden, die Lücke, den Ärger mit dem Provisorium, die fehlende Funktionalität ertragen; auch die Risiken des Implantatverlusts, erneuter Kosten und des enormen Zeit- und Verwaltungsaufwands.

    Der Kieferchirurg hat Recht. Ein solches Implantat kann nicht belastet werden und schmerzt, immer, bei Bewegung, bei Sport, beim Bücken, beim Essen, beim Sprechen, beim Berühren mit der Zahnbürste usw.

    Die Explantation wird i. d. R. von der Krankenkasse bezahlt.

    Wie geht man am besten vor? Gute Frage! Am Besten mit dem Zahnarzt reden und um Rückerstattung der Rechnung bitten. Da sehe ich wegen des Vorschlags der „Nachbesserung“ schon gewisse Schwierigkeiten. Wenn nicht kompromissbereit, dann Gutachterkommission. Dauert ewig, manchmal Jahre. Aussichten auf Erfolg: gering! Dann bleibt einem nur der Gang zum Gericht. Schon schlimm. Aussichten auf Erfolg: ebenfalls gering.

    Dennoch: lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende. Ich drücke die Daumen!

    #308876 Antworten
    Faxe
    Teilnehmer

    Ich habe am 26.8. nochmal ein Gespräch mit meinem Zahnarzt. Mal sehen l

    #308877 Antworten
    Faxe
    Teilnehmer

    was der Zahnarzt mir noch anbietet 🙂 Ich werde berichten und vielen Dank für deine Antwort und Teilnahme!
    Ich habe mal ein Foto angehängt, der obere Teil der Schraube hängt frei in der Mundschleimhaut, ich kann mit dem
    Fingernagel hinter das Gewinde greifen !
    Liebe Grüße,

    #308878 Antworten
    Agnes
    Teilnehmer

    Das Bild sagt ja alles! Die restliche sehr dünne Haut über der Schraube wird sich bald durchgescheuert haben durch die ständige Bewegung beim Essen und Sprechen.
    http://flexikon.doccheck.com/de/Mundschleimhaut

    Wenn das Implantat erst Anfang Juli gesetzt wurde, dann wurde es sofort mit einer Krone (Sofortversorgung) versorgt, oder? Rein optisch betrachtet, kann es keine ausreichende Primärstabilität gegeben haben. Die wäre allerdings Voraussetzung für die prothetische Versorgung gewesen:

    Primärstabilität

    Eine weitere Berichterstattung als Hilfestellung für Patienten mit der gleichen Symptomatik ist immer sinnvoll. Wenn Implantate gut gesetzt sind, sind sie ein Segen, wenn nicht, die Hölle. Ich wünsche Dir einen guten Fachmann, der das wieder richtet…

    #308881 Antworten
    Faxe
    Teilnehmer

    Ich hatte an dieser Stelle eine Brücke, die jedoch kaputt gegangen ist. Jetzt ist dort eine provisorische Brücke über den Eckzahn
    angebracht. Auf der Schraube lastet keinerlei Druck.

    #308882 Antworten
    Faxe
    Teilnehmer

    Habe hin und her überlegt und auch viel im Forum gelesen. Ich will das Implantat nur noch raus haben und kein Neues !
    Eigentlich wollte ich nur meine defekte Brücke ersetzt haben, leider habe ich mich zu einem Implantat überreden lassen.
    Mein Zahnarzt wollte an dieser Stelle ( Eckzahn 23 fehlt, die Zähne davor und dahinter sind für die alte Brücke beschliffen worden ) ,
    so keine neue Brücke setzen. Nur wenn ich mir noch den gesunden vorderen Schneidezahn mit beschleifen lasse ….da
    die kleinen Zähne den großen Eckzahn nicht halten können.
    Ist das wirklich so ?
    Vielleicht kann mich ein Zahnarzt hier aufklären, vielen Dank !

    #308883 Antworten
    Faxe
    Teilnehmer

    So, dachdem jetzt auch der 2. Kieferchirug gesagt hat das die Schraube raus muss bin ich guter Hoffnung das Ding bald los zu sein.
    Bleibt jetzt noch die Frage nach der Übernahme der Kosten, da mein Kiefer nun dort einen seitlichen Defekt hat und ein Knochenaufbau
    gemacht werden muss. Ich werde berichten…

    #308884 Antworten
    Waldi
    Teilnehmer

    Das ist ein sehr drastischer und anschaulicher Fall. An ihrem Foto erkennt auch ein Laie, das das Implantat nicht richtig sitzt. Wären sie bereit, bei einem TV-Beitrag zum Thema Implantate mitzuwirken? Es soll darum gehen, was bei diesen Techniken schief gehen kann, und wie man die bekannten Probleme durch bessere Patientenberatung und mehr Transparenz verringern könnte.

    #308885 Antworten
    Agnes
    Teilnehmer

    Vor allem wäre zu erwähnen, dass es noch Zahnärzte gibt, die versuchen dem Patienten weiszumachen, dass eine solche „Implantation“ langfristig Aussicht auf Erfolg hat. Das ist hochgradig unseriös. Es ist doch schon absehbar, dass sobald die Krone draufgesetzt ist, das Implantat die Belastung beim Essen nicht standhalten kann. Der Verlust ist vorprogrammiert.

    Ich möchte noch mal für alle Patienten betonen, dass die Funktionalität eines Implantats ERST beurteilt werden kann, wenn es eingewachsen UND bereits prothetisch versorgt ist. Erst dann wird es belastet. Erst dann entstehen – im negativen Fall – Schmerzen, trotz schmerzloser Einheilungzeit. Das erste „Warnsignal“ kommt bereits beim Eindrehen des Abutments kurz vor der prothetischen Versorgung. Schießen dabei heftige Schmerzen in den Kiefer, zusammen mit einem unerträglichen Spannungsgefühl. Na dann, gute Nacht…

    #308886 Antworten
    Faxe
    Teilnehmer

    Hallo , mir wurde jetzt Ende der Woche von einem mit meinem Zahnarzt befreundeten Kieferchirugen mein falsch sitzendes Implantat entfernt.
    Kostenfrei !
    Ich sehe aus wie QUASIMODO 🙂 , habe aber wenig Schmerzen. Es wurden vorne an der Schleimhaut 2 Schnitte von oben nach unten gemacht in Höhe 22-24 damit die Schleimhaut sich dort nicht aufrollt und zerreist und die Schraube wurde normal von unten wie beim Einschrauben entfernt.
    Jetzt soll das erstmal in Ruhe ausheilen, dann folgt wohl eine 3. OP um den seitlichen Knochendefekt zu reparieren.
    Mein Zahnarzt macht mir anschließend dort wieder eine Brücke, von Implantaten habe ich die Schnauze voll….
    Ich werde weiter berichten und kann nur jedem raten sich bei Unsicherheit und einem schlechten Gefühl eine 2. oder auch 3. Meinung zu holen und diese dann auch durchzusetzen…

    #308887 Antworten
    Agnes
    Teilnehmer

    Schön, zu hören, dass Du die Explantation gut überstanden hast!

    Kleine Anmerkung zu „kostenfrei“: es freut mich zu hören, dass Du nichts bezahlen musstest. Der MKG-Chirurg hat aber nicht „kostenlos“ gearbeitet. Das wäre schon aus juristischen Gründen gar nicht möglich. Er kann – muss sogar – die OP über die Krankenkasse abrechnen. Damit wird der Gemeinschaft der Krankenkassenbeitragszahler die Kosten, die durch Fehlbehandlungen entstehen, in Rechnung gestellt. Das ist ein Misstand, denn jeder Zahnarzt hat eine Haftplichtversicherung gegen Berufsrisiken. Die Kosten müssten daher – bei einer solchen offensichtlichen Fehlimplantation – von dieser Versicherung übernommen werden. Stattdessen werden sie auf die Solidaritätsgemeinschaft abgewälzt… Der „glückliche“ Ablauf sei Dir aber gegönnt, denn die „Fehlbehandelten“ sind am allerwenigsten für den Missstand verantwortlich.

    Deine Antwort im Thread von „Sternenfee“ habe ich gelesen:
    http://www.implantate.com/forum/diskussionsforum-zahnimplantate/explantation-implantat-im-oberkiefer-moegliche-allergische-reaktion-42376/view.html?tx_mmforum_pi1%5Bfid%5D=2

    Berichte bitte weiter über die bevorstehende Knochentransplantation – im Interesse der vielen stillen Mitleser.

    Alles Gute!

    #308889 Antworten
    Faxe
    Teilnehmer

    Hallo Agnes, ich habe mich da wohl falsch ausgedrückt, ich hätte schreiben sollen :“ Für mich kostenfrei, die Kosten hat mein Zahnarzt getragen, ob nun seine Versicherung oder er persönlich kann ich nicht sagen, die beiden Praxen arbeiten eng zusammen.“
    Ich muss jetzt erstmal mind. 10- 12 Wochen warten bis alles abgeheilt ist bevor es weiter geht.
    Definitiv lasse ich mir dann abschließend aber kein neues Implantat setzten sondern wieder eine Brücke.
    Liebe Grüße,

    #308890 Antworten
    Faxe
    Teilnehmer

    Um das ganze jetzt zum Abschluß zu bringen , hier ein Foto wie meine Zähne jetzt aussehen. ( Neue Brücke !!, nie wieder ein Implantat !!! )

    #308891 Antworten
    Faxe
    Teilnehmer

    Ich habe im übrigen auf einen Knochenaufbau verzichtet. Über dem fehlenden Eckzahn 23
    ist jetzt halt eine Delle im Knochen …

    #308892 Antworten
    Agnes
    Teilnehmer

    hallo Faxe,

    das Ergebnis sieht im Vergleich mit den vorherigen Fotos hervorragend aus. Ästhetisch perfekt. Gute Leistung! Deine Entscheidung war also richtig.

    Interessant wäre noch zu erfahren, wie es finanziell geregelt wurde. Hast du sowohl die Implantation plus Implantat als auch die Brücke voll bezahlen müssen? Oder ist der ZA dir mit der Brücke preislich entgegen gekommen?

    #308893 Antworten
    Faxe
    Teilnehmer

    Hallo Agnes,
    ich hatte für das Implantat knapp 1.500 Euro angezahlt. Für die Vollkeramikbrücke in wirklich guter Qualität habe ich nochmal die Laborkosten von gut 800 Euro selber getragen.
    Also alles in allem ca. 2.300 Euro insgesamt.
    Trotzdem bin ich jetzt mit der Keramikbrücke ästhetisch und funktionell zufrieden.
    Eigentlich hätte mir laut Anwalt noch Schmerzensgeld in Höhe von ca. 2000 Euro zugestanden. Darauf habe ich verzichtet.
    Letztendlich war ich froh alles in Frieden mit meinem Zahnarzt klären zu können…

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