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Re:Psychische Probleme in der Behandlungsphase
- Dieses Thema hat 19 Antworten sowie 37917 Teilnehmer und wurde zuletzt vor vor 12 Jahren, 5 Monaten von aktualisiert.
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Thema
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Guten Tag,
eingangs möchte ich mich bei jenen bedanken, die diese Website und das Forum eingerichtet haben. Es hat mich während meiner fast einjährigen Leidenszeit begleitet. Vor 5 Jahren stellte mein Zahnarzt einen erheblichen Knochenabbau fest, meine Zähne im Oberkiefer waren seit 20 Jahren mit einer Brücke überkront. Er riet mir, alle Zähne, die im Ansatz gesund, aber locker waren, ziehen zu lassen und mit Zahnersatz auf Implantaten voll zu ersetzen.
Ich wurde recht umfassend über die medizinischen und technischen Details sowie die Kosten informiert, aber welche erheblichen psychologischen Auswirkungen die Schmerzen, die Zahnlosigkeit und das Leben mit einer provisorischen Zahnprothese hat, wurde nicht einmal angedeutet. Nach dem Zähneziehen, was wie bekannt, eine schmerzhafte Angelegenheit ist, bekam ich eine provisorische Prothese, die ständig wackelte und scheuerte. Nach 8 Wochen folgte der Sinuslift durch den Kieferchirurg. Danach wieder 4 Wochen Schmerzen. Ein halbes Jahr später wurden 6 Implantate eingesetzt, die 3 Monaten später mit 2 langen Schnitten freigelegt wurden. Nach dem Freilegen passte die Prothese gar nicht mehr und ich musste diese mit Haftcreme im Mund „verkleben“, was zu Entzündungen der Schleimhaut führte, so dass es ich meist nur ohne Prothese ausgehalten habe.
Seit gestern wurde meine neue Zahnreihe eingesetzt und seitdem bin ich auch ein neuer Mensch. Es ist ein wunderbares Gefühl, wieder in einen Apfel beißen zu können.
Als Firmenchef bin ich darauf angewiesen, mich und mein Unternehmen professionell zu präsentieren. Durch die Schmerzen, die Unsicherheit und das permanente Gefühl der Zahnlosigkeit bekam ich nach einigen Monaten Depressionen und habe mich aus dem öffentlichen Leben fast vollständig zurückgezogen, die Auswirkungen waren nicht unerheblich. Es ist nicht einfach, morgens im Spiegel in ein zahnloses Gesicht zu blicken.
Deshalb denke ich, dass bei all der Diskussion um zahntechnische Aspekte der Implantologie nicht außer Acht gelassen werden sollte, dass die Vollversorgung mit Implantaten und Knochenaufbau ein Leidensweg ist, auf den man sich psychologisch vorbereiten sollte.
Gibt es Angebote oder Informationen, wie man sich darauf vorbereitet ?