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Knochenaufbau mit Knochenblock aus dem Beckenkamm
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- Dieses Thema hat 4 Antworten sowie 5685 Teilnehmer und wurde zuletzt vor vor 7 Jahren, 3 Monaten von toolsche aktualisiert.
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toolscheTeilnehmer
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toolscheTeilnehmer
Hallo,
Da mir heute ein Eingriff bevorsteht, wollte ich mal einen Thread dazu eröffnen und euch an meiner Erfahrung teilhaben lassen.
Mir fehlen im rechten Oberkiefer zwei Zähne und der Weisheitszahn guckt nur ganz wenig raus und ragt in die Kieferhöhle hinein. Dieser Zahn muss vorsichtig entfernt werden und auch der Zahn davor, der dann ziemlich sicher keinen Halt mehr hat. Da sich im Laufe der Zeit viel Knochen abgebaut hat, reicht der Knochen aus dem Unterkiefer nicht aus und muss daher aus dem Becken entnommen werden.
Es wird also unter Vollnarkose ein Knochenblock aus dem Beckenkamm entnommen und nach dem Entfernen der Zähne im rechten Oberkiefer mit Titanschrauben befestigt. Danach wird eine Membran darüber gelegt und vernäht. Nach ca. 4 Monaten, wenn der Knochenaufbau geklappt hat, werden dann zwei Implantate eingesetzt und nach weiteren 3-4 Monaten freigelegt und verkront.
Ich werde weiter berichten, wenn ich die OP hinter mir habe.
Gruß, toolsche
toolscheTeilnehmerSo, die OP ist vorbei, hab die Narkose ohne Probleme überstanden und ich bin wieder zu Hause. War ambulant in der Praxis. Alles gut gelaufen soweit. Im der Hüfte ziehts ein bisschen beim Beugen aber sonst soweit alles gut. Backe natürlich geschwollen. Betäubung lässt langsam nach und ich hab vorsorglich ne Ibu 600 genommen.
Großes Lob an Arzthelferin und Anästhesistin. Hab mich sehr gut aufgehoben gefühlt.An den Eckzähnen hab ich Manschetten mit Häkchen, an denen Gummis eingehängt sind, damit ich den Mund nicht versehentlich soweit aufreisse, wobei ich eh nicht das Gefühl habe, dass ich ihn weit aufbekomme (kennt das jemand?).
Abend nach der OP:
Hab um 22 Uhr nochmal eine Ibu 600 genommen und das Antibiotikum genommen. „Gegessen“ hab ich Hühnersuppe mit Strohalm und Obst-Smoothie. Vor dem Zubettgehen hab ich vorsichtig die Zähne geputzt soweit ich es mir zugetraut hab und mit antibakterieller Mundspülung gespült.Tag 1:
Da ich nur auf der rechten Seite operiert wurde konnte ich einigermaßen gut im Wechsel auf dem Rücken und der linken Seite schlafen. Gegen 9 hab ich nach nem Glas Hühnersuppe wieder Ibu 600 und kurze Zeit später das Antibiotikum genommen. Hab schon gemerkt, dass es mehr zieht und wundschmerzt nachdem die Wirkung des Schmerzmittels nachgelassen hat. Mit 600mg Ibuprofen kann man es aber gut aushalten. Nachmittags war ich mit meiner Frau und unserem kleinen Sohn noch spazieren. Langsam laufen und Treppensteigen geht soweit ganz gut. Abends gab es nochmal Suppe und Smoothie, Ibuprofen um 16 und 23 Uhr.Tag 2:
Die Nacht war ganz ok bis auf dass ich gegen 5 aufgewacht bin und nochmal Ibuprofen nehmen musste, da es ohne doch schon noch unangenehm schmerzt. Mit einer Taktung von 600mg alle 6-7 Stunden komme ich aber gut klar. Heute habe ich auch schon Suppe mit zerdrückten Kartoffeln gegessen. Trinken geht auch ohne Strohalm. Die Apothekerin hat mir geraten, keine Milchprodukte zu mir zu nehmen, während ich das Antibiotikum nehme. In der Packungsbeilage steht dazu nichts, daher habe ich mal recherchiert und herausgefunden, dass das nicht generell gilt. Ich nehme ClindaHEXAL 600 (Wirkstoff: Clindamycin) und das mit den Milchprodukten gilt wohl nur für Antibiotika mit Tetracyclin. Selbst bei denen kann man wohl 2 Std vorher oder nachher Milchprodukte konsumieren. Morgen früh habe ich meine erste Nachkontrolle. Bin gespannt was der Arzt sagt.Tag 3:
Heute hatte ich meine Nachkontrolle beim Arzt. Schwellung und Nähte sieht alles gut soweit aus. Er ist sehr zufrieden und am Freitag kommen die Fäden raus. Schmerzmittel hab ich heute bisher nur einmal um 7 Uhr eins genommen und denke ich komme bis zur Nacht ohne ein weiteres klar. UPDATE: Hab um 18 Uhr und um 23 Uhr nochmal jeweils ne halbe Ibu (300mg) genommen.Tag 4:
Zum Frühstück (heut gabs Kaiserschmarrn) gegen 8 Uhr und um 16 Uhr Ibuprofen. Ohne ziehts schon noch ganz schön im Becken.Tag 5-7:
Zu Ibuprofen schreib ich jetzt nix mehr, bis sich was ändert. Komme mit 3x 600mg am Tag klar.
Die Schwellung an der Backe ist schon ganz gut zurückgegangen und nach einer Woche wurden jetzt die Fäden am Becken und im Oberkiefer gezogen. War ganz gut auszuhalten. Am Hals, unterhalb der Naht am Becken, an der Leiste und am Hodensack haben sich Hämatome gebildet. Ich hoffe, das geht so wieder weg (!?). Ist nicht schmerzhaft, sieht aber wild aus. Werd ich nochmal am Mittwoch bei der nächsten Kontrolle nachfragen.Tag 8-9:
Laufen geht schon besser. Kann auch viele Speisen wieder essen, wenn ich sie ganz klein schneide und auf der linken Seite in den Mund schiebe und vorsichtig kaue. Seit dem die Fäden raus sind habe ich unten, wo der Weisheitszahn entfernt wurde, meist abends bei der Zahnpflege noch Nachblutungen. Hört bisher aber zum Glück immer nach 1-2 Minuten wieder auf zu bluten.Tag 10-11:
Konnte die Schmerzmittel auf 400mg reduzieren.Tag 12:
Heute war die nächste Kontrolle, diesmal mit Röntgen. Der Arzt ist immer noch sehr zufrieden. Alles dicht. Kleinere Blutungen sind wohl ganz normal. Schlimm wärs, wenn Eiter rauskommt. Die Hämatome sind wohl auch nicht ungewöhnlich und sollten auch von alleine verschwinden. Ich schmier trotzdem vorsichtshalber zweimal täglich Heparin 60k drauf.Tag 13-16:
Ich war schon zwei Tage arbeiten (Büro). Ging ganz gut. Bin runter auf 2 mal 400mg Ibuprofen (früh und nachmittag). Backe noch leicht geschwollen und Kieferöffnung eingeschränkt. Der Quermuskel im Becken schmerzt vor allem bei reflexartigen Ausgleichsbewegungen.toolscheTeilnehmerIch fang hier mal ne neue Antwort an, da ab hier quasi ein neuer Aspekt dazukommt mit der Entzündung:
Tag 17-19:
So, war am Tag 19 nach OP nochmal beim Arzt, weil oben rechts eine kleine Tasche im Zahnfleisch zu sehen ist. Wollte sichergehen, dass das so ok ist und wie ich das am besten pflege. Ist wohl ok, aber der Arzt meinte, es gibt oben eine Entzündung und ich soll nochmal eine Woche ClindaHEXAL nehmen :(.Tag 20-22:
Drei Tage später ist jetzt die Backe wieder mehr geschwollen und druckempfindlich. Die Kieferöffnung ist auch etwas mehr eingeschränkt. Hab heute nochmal den Chirurgen angerufen. Ich soll zusätzlich kühlen und am Montag gleich nochmal zur Kontrolle kommen bzw. mich melden, falls es schlimmer wird. Ich hoffe, dass das Antibiotikum hilft und dass nicht nochmal was aufgeschnitten werden muss. Von anderer Seite wurde mir empfohlen, unterstützend die homöopathischen Mittel Arnica, Silicea und Hepar Sulphuris zu nehmen.Tag 23-25:
Hab Sonntag Abend (Tag 23 nach OP) nochmal beim Arzt angerufen, da die Wange immer mehr angeschwollen ist und ich mir so viele Gedanken gemacht hab, was jetzt passiert. Frühs war sogar das Auge leicht zugeschwollen. Er hat angeboten, dass er mal draufschaut, da er sowieso in der Nähe ist. War eine gute Entscheidung. Er hat auf die Schwellung gedrückt (da wo es wehtut) und es kam etwas Sekret raus. Die Stelle, wo der Knochenaufbau gemacht wurde ist wohl sehr dicht (was gut ist, die Kieferhöhle ist nicht betroffen), aber das Problem ist, dass im Falle einer Entzündung davor nix abfließen kann und sich halt in der Wange ansammelt. Am nächsten Tag war ich dann in der Praxis und er hat es gespült. Kam teilweise aus der Nase auch raus. War nicht besonders angenehm, aber es muss nix aufgeschnitten werden. Er hat einen mit Antibiose getränkten Streifen an die Stelle gebracht, wo das Sekret austritt. Ich soll das Antibiotikum bis Mittwoch zu Ende nehmen, kühlen und ab und zu mal drücken, dass das Sekret rauskommt und mit Listerine spülen. Am Mittwoch wird dann nochmal gespült. Die Schwellung ist heute schon weniger, aber ich kann den Kiefer grade so 10mm öffnen.Tag 26-40:
So die harte Schwellung/Entzüdung in der Backe ist leider immer noch da. War mehrmals zum Spülen beim Arzt und massiere täglich fleissig Eiter und Blut aus der Wange. Antibiotikum hab ich erstmal keins mehr bekommen. Die Stelle, wo die harte Schwellung ist, ist von außen gerötet (Hämatom). Vor einer Woche meinte der Arzt, es müsste diese Woche wieder gut sein. Wird auch laaangsam besser, denke aber es wird noch mindestens ne Woche länger dauern. Immerhin kann ich den Kiefer jetzt schon zwei Finger breit öffnen, was ein großer Erfolg für mich ist. Auf Schmerzmittel kann ich auch immer noch weitestgehend verzichten (hatte nur ab und zu mal eine Ibu 400, wenn die leichten Schmerzen tagsüber auf Arbeit gestört haben).Update: war heute wieder beim Arzt. Er hat gespült und wieder einen Antibiose-Streifen reingestopft, damit der weiter Eiter ablaufen kann. Um die Entzündung endgültig loszuwerden, soll ich jetzt 10 Tage lang ein anderes Antibiotikum nehmen (Amoxiclav Basics 875/125mg).
Tag 41-55:
So, jetzt sind wieder zwei Wochen rum und es ist einiges passiert. Nach ca. 5 Tagen Antibiotika-Einnahme hatte ich einen Kontrolltermin. Die Schwellung ist etwas zurückgegangen und weicher. Dachte, alles gut, aber Arzt sah das leider anders. Gut zwar, dass das Antibiotikum die Entzündung aufhält, aber es wird vermutet, dass sich an der Metallklammer, die den Knochenaufbau von vorne hält ein Keim festgesetzt hat und es sich dadurch immer wieder entzünden könnte.Also wurde ich gleich am Tag darauf noch einmal unter Vollnarkose operiert. Schrauben und Metall wurden entfernt, der Abszess gespalten und eine Drainage gelegt. OP ist gut verlaufen, Drainage wurde 3 Tage später entfernt und Fäden nach einer Woche gezogen. Leider ist ca. 50% des implantierten Knochens verloren gegangen. Gut ist immerhin, dass es keine Verbindung zwischen Mund und Kieferhöhle gibt, da ist also weiterhin alles dicht. Wenn jetzt alles gut heilt, kann in ca. 3 Monaten implantiert werden. Kann aber sein, dass dann doch noch zusätzlich Knochen aus dem Unterkiefer benötigt wird :/.
toolscheTeilnehmerFalls es jemand interessiert: Die Hämatome sind übrigens alle nach 3-4 Wochen verschwunden. Ob Heparin- oder Traumeel-Salbe irgendwas gebracht haben, kann ich nicht sagen.
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