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Knochenaufbau mit botiss

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Ansicht von 16 Antworten – 1 bis 16 (von insgesamt 16)
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  • #255122 Antworten
    josamola
    Teilnehmer

    Hallo zusammen,

    auf rbb Praxis wurde der Knochenaufbau mit botiss vorgestellt. Nun frage ich mich, warum dieses Verfahren bei einem großen Defekt nicht generell angewendet wird?

    Gruß von Sabine

    #255123 Antworten
    lenavandijk
    Teilnehmer

    Hallo Sabine,

    kannst Du ein bisschen erläutern, was da gemacht wurde. Ich habe rbb praxis nicht gesehen, klingt aber interessant 🙁

    Viele Grüße
    Lena

    #255124 Antworten
    josamola
    Teilnehmer

    Hallo Lena,

    dort wurde während der Sendung einem Patienten ein Knochenblock eingesetzt. Das Material stammt von Menschen, die ein neues Hüftgelenk bekommen haben. Mittels 3D vorgefertigt, so dass während der OP nur das Einsetzen des Blockes vorgenommen werden muss. Keine Entnahme am Becken oder im hinteren Kieferbereich.

    Gruß von Sabine

    https://www.rbb-online.de/rbbpraxis/fernsehen/rbb_praxis_fernsehen80/kieferknochenaufbau.html

    #255125 Antworten
    dr.kaizwanzig
    Teilnehmer

    Guten Tag,
    die Frage ist schnell beantwortet. Das nimmt man nicht generell bei großen Defekten, weil der individuell gefräßte Block eine bestimmte Größe momentan nicht überschreiten darf, weil das herstellungstechnisch nicht möglich ist. Zudem ist das Verfahren sehr teuer; die Kosten für den Block allein liegen bei über Euro 1000,-. Dazu kommt dann noch der operative Aufwand. Es ist sicher ein Verfahten mit Zukunft; ich würde momentan aber abwarten, es gibt noch zu wenig Daten für den Langzeiterfolg.
    Mit besten Grüßen
    Dr. Kai Zwanzig

    #255126 Antworten
    dr.kaizwanzig
    Teilnehmer

    …ja, dazu habe ich auch schon reichlich Beiträge geschrieben!
    MfG
    Dr. Kai Zwanzig

    #255127 Antworten
    josamola
    Teilnehmer

    Guten Tag Herr Dr. Zwanzig,

    ich habe zum Thema „Knochenaufbau aus dem Becken“ Ihre Stellungnahme gefunden. Dort schreiben Sie, dass Sie Knochen von „toten Menschen“ verwenden. Das wäre ja dann ein ähnliches Verfahren wie bei botiss oder?
    Unter welchem Stichwort kann ich danach im Netz suchen?
    Ich möchte mir dringend die Beckenentnahme ersparen und suche dringend nach einer Alternative. Und da erscheint mir botiss oder eben die von Ihnen gewählte Methode, die anscheinend ja schon ausgereifter als botiss ist, als sehr sinnvoll.

    Schönen Sonntag und Gruß von Sabine

    #255128 Antworten
    dr.kaizwanzig
    Teilnehmer

    Guten Tag,
    Sie werden darüber leider nichts im Netz finden, weil es noch keine Literatur gibt. Die Technik in der Form wie wir sie machen, ist quasi von mir. Wir machen das jetzt eine ganze Zeit mit großem Erfolg und ich habe gerade eine große Studie dazu am laufen. Ich hoffe, Ende des Jahres die erste Publikation veröffentlichen zu können, die zeigt, das der Einsatz von Eigenknochen vollkommen überflüssig ist, auch bei extrem großen Defekten!!!
    Alles Gute und beste Grüße aus Bielefeld
    Dr. Kai Zwanzig

    #255129 Antworten
    josamola
    Teilnehmer

    Guten Tag Herr Dr. Zwanzig,

    vielen Dank für Ihre Antwort.
    Dann ist wohl z. Zt. Botiss die einzige Alternative, wenn man bereit ist, die Kosten in kauf zu nehmen.

    Viele Grüße

    #255130 Antworten
    lenavandijk
    Teilnehmer

    Googel doch mal das Stichwort „Spenderknochen“! So weit ich das verstehe, gibt es durchaus noch Alternativen, wenn auch ggf. nicht von Toten, sondern „nur“ von Lebenden. Das Dumme ist nur, dass man dazu dann auch einen Behandler braucht, der das Verfahren favorisiert. Alles andere ist leider zwecklos.

    Viele Grüße
    Lena

    #255131 Antworten
    dr.kaizwanzig
    Teilnehmer

    Spenderknochen von Toten oder Lebenden ist im Prinzip das Gleiche. Der meiste Spenderknochen kommt von Menschen, die eine neue Hüfte brauchen. Dort werden die alten Oberschenkelhalsköpfe ausgebaut und gelangen dann zur Weiterverarbeitung in die Institute
    MfG
    Dr. Kai Zwanzig

    #255132 Antworten
    lenavandijk
    Teilnehmer

    Lieber Herr Dr. Zwanzig,

    ich mag auf der Leitung stehen oder etwas begriffstuzig sein: In welche „Institute“? Oder, was hier vor allem gefragt wäre: Kann mit derartigem Spenderknochen auch ein größerer Defekt im menschlichen Kiefer aufgefüllt werden? Läge hier eine Alternative zu botiss?

    Viele Grüße
    Lena

    #255133 Antworten
    josamola
    Teilnehmer

    Hallo zusammen,
    weiter oben im Thema hatte ich das Verfahren erklärt, da mir dieses durch die rbb Praxis Sendung (siehe Link) bekannt wurde. Das Institut dürfte in diesem Fall botiss sein.
    Da es die Methode von Herrn Dr. Zwanzig ja im Moment nur in Bielefeld gibt, ist also, nach meinem Wissen, die Alternative, wenn man auf Kiefer- oder Beckenentnahme verzichten möchte, botiss. Also ein fertiger Knochenblock, der den fehlenden Kieferknochen ersetzen soll. Das Verfahren ist für den Behandler, der die Kiefer- oder Beckenentnahme beherrscht, eigentlich nicht schwierig, da der Schritt des Knocheneinsetzens ja der gleiche ist. Da Sie, Herr Dr. Zwanzig geschrieben hatten, dass heutzutage auf die weiteren Schmerzen verzichtet werden kann, und es eigentlich egal ist, ob die Knochenentnahme vom lebenden oder toten Menschen erfolgt, werde ich mich wohl für botiss entscheiden, da ich im Juni diesen OP Termin habe.

    Viele Grüße
    Sabine

    #255134 Antworten
    Gustav
    Teilnehmer

    Moin,

    Botiss ist sicherlich eine Alternative, die Fa. Zimmer (http://www.zimmerdental.de)wäre ein weiter Hersteller dieser Knochenblöcke.
    (Unter Produkte auf deren HP zu finden, und nein, ich habe mit dieser Firma nichts zu tun)

    Aus dem RBB- Link geht ja eigentlich genau hervor, um welche Praxis es sich handelt, vielleicht nehmen Sie mal Kontakt mit diesem Implantologen auf.

    Gruß Gustav

    #255135 Antworten
    dr.kaizwanzig
    Teilnehmer

    Guten Tag,
    in Deutschland gibt es so weit ich weiss nur eine Stelle, die menschliche Transplantate verkaufen darf. Das ist das Deutsche Institut für Zell und Gewebeersatz in Berlin (DIZG). Alles andere kommt aus dem Ausland und ist wegen seiner Zulassung (die die meisten Produkte in Deutschland nicht haben)kritisch zu beurteilen.
    Ich rekonstruiere riesige Defekte mit solchen allogenen Transplantaten, so dass wir komplett auf eigenen Knochen verzichten können.
    Ich hab Ihnen mal ein Bild beigefügt, wie wir das machen: Sie sehen einen Kieferkamm mit einer Restbreite von ca 1mm. Wie auf der Baustelle haben wir dünne Knochenplatten auf Distanz angeschraubt und so den Defekt eingeschalt. Jetzt gießen wir da keinen Zement rein, sondern füllen den Hohlraum mit Knochenspänen auf. 6 Monate später ist das dann alles zu festen Knochen geworden. Dazu wird kein Gramm eigener Knochen verwendet, was dem Patienten eine weitere Operationstelle erspart. So viel Knochen wäre auch wohl nur aus dem Becken zu bekommen!
    MfG
    Dr. Kai Zwanzig

    [img]http://www.implantate.com/images/fbfiles/images/27b.jpg[/img]

    #255136 Antworten
    lenavandijk
    Teilnehmer

    Tolle Sache! Ich befinde mich mitten in der Knochenaufbau-Phase. Vor vier Wochen Sinuslift OK rechts, nächste Woche Sinuslift OK links. Bei mir wird ein abnehmbarer Ersatz angestrebt. Eine Prothese mit Gaumenplatte hatte ich für ca. acht Wochen. Die Vorstellung, so ein Ding immer tragen zu müssen, verursacht mir Würgereize. Und doch würde ich auf einen dermaßen großen Eingriff, wie auf dem Foto zu sehen, dankend verzichten! Ich kann kaum den Mund bewegen, wenn ich mir das nur vorstelle!

    Aber gottlob ist ja jeder Jek anders 😉

    Herr Dr. Zwanzig, mir scheint, hier ist der Eindruck entstanden, dass es in Deutschland nur zwei Möglichkeiten gibt: Entweder mit botiss auffüllen – oder mit Spenderknochen BEI IHNEN!

    Könnten Sie das bitte richtig stellen? Sie sind doch nicht der einzige Zahnarzt in Deutschland, der mit Spenderknochen arbeitet, sondern haben lediglich irgendeinen Aspekt der Technik „einzigartig“ entwickelt – das habe ich doch richtig verstanden?

    Viele Grüße
    Lena

    #255137 Antworten
    dr.kaizwanzig
    Teilnehmer

    Hallo Lena,
    ob sie es glauben oder nicht, die meisten Patienten haben nach einem solchen Eingriff kaum, oder nur wenige Beschwerden. Das wird in Vollnarkose durchgeführt und dauert zwischen 4 und 5 Stunden. Natürlich bin ich nicht der Einzige, der mit dem Zeug arbeitet, nur kenne ich persönlich niemanden, der solch großen Defekte damit behandelt. Ich bin der Meinung, dass man das mit Botiss auch nicht hinkriegt; die Philosophie dort ist eine ganz andere. Wie bereits erwähnt ist die Größe der Blöcke ja auch sehr limitiert, so dass man für einen solchen Eingriff ca. 6-7 Blöcke bräuchte, die dann zusammen einen Materialwert von ca Euro 7000,- hätten. Wär mir persönlich ein bißchen viel ;-).
    MfG
    Dr. Kai Zwanzig

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