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Knochenaufbau im OK überhaupt möglich?
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- Dieses Thema hat 16 Antworten sowie 33790 Teilnehmer und wurde zuletzt vor vor 11 Jahren, 7 Monaten von Dr.Thilo Fechtig aktualisiert.
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sannaTeilnehmer
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sannaTeilnehmer
Hallo,
bei mir ist im OK im Seitenzahnbereich nur noch ein minimaler Restknochen übrig, mehr als 1 mm wird es wohl nicht sein.
Ein Implantologe möchte nun einen externen Sinuslift durchführen und den Knochen mit Biooss und eigenen Knochen aus der Mundhöhle aufbauen. Nach 6 Monaten Einheilzeit sollen die Implante gesetzt werden. Es sollen zwei 6er und ein 5er ersetzt werden.
Ich bin verunsichert, weil mir nun ein anderer Arzt, den ich wegen der Prothetik aufgesucht habe sagte, dass in dem Bereich ein Knochenaufbau aufgrund des extrem niedrigen Restknochens gar nicht mehr möglich sei.
Daher meine Frage ist es grundsätzlich möglich auch bei einem minimalen Restknochen von 1 mm noch einen Knochenaufbau, wie o. a., durchzuführen?
Vielen Dank im Voraus und viele Grüße…
dr.kaizwanzigTeilnehmerGuten Tag,
in der modernen zahnmedizinischen Chirurgie ist heute alles möglich, wenn der Patient mitmacht. Lassen Sie sich nicht von Aussagen von Leuten verunsichern, die wenig oder gar nicht auf dem Gebiet ausgebildet sind. Leider wissen heute immer noch viel zu wenig Zahnärzte, was überhaupt möglich ist und greifen dann auf Therapien zurück, die ins letzte Jahrtausend gehören.
Alles Gute für die Zukunft und mit besten Grüßen aus dem tief verschneiten Bielefeld
Dr. Kai Zwanzig
Spezialist ImplantologiesannaTeilnehmerHallo Dr. Zwanzig, hallo Nachtigall,
ganz lieben Dank für die Rückmeldungen.
Ich bin sehr, sehr erleichtert, dass Implantate grundsätzlich auch bei schwierigen Ausgangssituationen möglich sind.
Ich werde mir noch mal eine Zweitmeinung einholen, weil es sich um umfangreiche Eingriffe mit sehr hohem Kostenfaktor handelt.
@ Nachtigall
das ist natürlich auch nicht schlecht, wenn der Behandler beides, also sowohl den chirurgischen als auch den prothetischen Teil durchführt. Dann hat man sozusagen alles aus einer Hand und einen Ansprechpartner.Schön, dass der Knochenaufbau bei dir so gut gelungen ist, obwohl die Ausgangslage auch etwas schwieriger war. Das macht auf jeden Fall Mut, es selbst auch zu wagen. 🙂 Wurde bei dir auch Biooss mit Eigenknochen verwendet?
Viele Grüße
sanna
lenavandijkTeilnehmerHallo Sanna,
auch bei mir wird nächste Woche ein Knochenaufbau im OK gemacht, der nach DVT-Aufnahme auch nur noch 1 mm Knochen hat. Ich war mittlerweile bei so vielen Fachleuten zur Beratung (aus anderen Gründen), dass ich keinerlei Zweifel daran habe, dass das möglich ist.
Wichtig erscheint mir allerdings, dass Du es mit erfahrenen Ärzten zu tun hast, für die Eingriffe dieser Art Alltag sind. Ich bin mittlerweile in einer rein kieferchirurgischen Praxis gelandet. Mein Chirurg macht den ganzen Tag nichts anders als operative Eingriffe, Implantate, Knochenaufbau etc.Bei einem Zahnarzt, der beides macht, brauchst Du ganz großes Glück, dass der auch wirklich ausreichend Erfahrung für Deine spezielle Situation hat. Viele Zahnärzte setzen z.B. nur ein paarmal im Jahr einzelne Implantate. Nicht jeder Zahnarzt ist auch Kiefer- oder Oralchirurg – was (mir) bei nur 1 mm Knochenrest aber wünschenswert wäre.
Eine Zweitmeinung ist zwar im Grunde gut, aber achte dann auch darauf, dass die beiden Ärzte vergleichbare Ausbildungen und Erfahrungen haben.
Mir wollten übrgens fast alle Knochen aus dem Beckenkamm entnehmen, was ich aber in keinem Fall wollte. Verdient hätten diese Chirurgen natürlich sehr viel mehr Geld 😉Ich wünsch Dir viel Glück und gute Berater für Deinen Weg!
LenaNachtigallTeilnehmerHallo Sanna,
bei mir war nie die Rede von Eigenknochen. Es wurde ausschließlich Bio Oss verwendet, vermengt mit einem Bestandteil meines eigenen zentrifugierten Blutes, das mir unmittelbar vor dem Eingriff abgenommes wurde (soll die Heilung beschleunigen; das Verfahren hieß P.R.G.F; Herstellung von körpereigenen Wachstumsfaktoren oder so).
Wie auch immer, es hat bestens funktioniert.Kleine Warnung: Von Zeit zu Zeit haben einzelne winzige spitze weiße Bröckchen wieder den Weg heraus gefunden; das hat aber nichts Negatives zur Folge gehabt.
Ich war auch beunruhigt, weil die Stelle, an der sich kein oder der wenigste Restknochen gefunden hatte, im Gegensatz zum Rest des Operationsgebietes lange Zeit empfindlich war.
Heute habe ich genau dort ein Implantat sitzen und es ist überhaupt nichts mehr empfindlich.Also nochmals: VIEL ERFOLG!
Gruß
Nachtigallhai70TeilnehmerHallo Forummitglieder
Nächster monat wird bei mir im OK 1 Implantate einsetzen.Der Arzt stellt fest ,dass nur 1mm restknochen da ist,also muss ich mit knochenaufbau rechnen.
Ich mache mir sorgen ,weil ich nicht weiss ob der Arzt damit auskennt,(bin bei ihm seit 1 jahr als patien).steht auf seim schild:Implantologe
der eigene kosten dafür:1800euro
mein frage:1,ist es ok mit dem preis?
2,ist es möglich ,dass man gleichzeitig knochenaufbau plus implantate einsetzen in einer behandlung?vielen dank vorerst
LG
lenavandijkTeilnehmer[b]Jutta schrieb:[/b]
[quote]Hallo,also ein Implantologe und Kieferchirurg macht nur solche OP’s während ein Zahnarzt das vielleicht ab und zu macht. Würde deshalb niemals zu einen Zahnarzt gehen. Außerdem muss man schon Vertrauen zu seinem Arzt haben.[/quote]
Na, wär‘ das schön, wenn es SO einfach wäre! Ist es aber nicht. Viele Zahnärzte nennen sich auch „Implantologen“, obwohl sie im Jahr nur auf 5 Implantate kommen. Und es gibt Kieferchirurgen, die als niedergelassene Zahnärzte arbeiten. …und alle anderen nur denkbaren Mischformen. *seufz*
Wie man einen guten Implantologen findet, hab ich allerdings jetzt wohl raus. Nur: Wie findet man einen guten Zahnarzt, der auch noch mit einem wirklich guten Labor zusammenarbeitet, das hervorragenden, implantatgetragenen Zahnersatz macht? Meine momentane Erfahrung: Ein reiner Implantologe sieht nur selten das Endergebnis! *schock*
Ach, und noch eine Antwort zu der Frage, ob man Knochenaufbau und Implantat in einem Rusch machen kann? Ja, kann man . nur ist das bei einem 1-mm-Kieferknochenrest in etwa so, als würde man versuchen, einen Nagel in Sägemehl zu schlagen und daran ein Bild aufzuhängen!
Mit anderen Worten: Erst Knochen aufbauen, wozu u.a. (plus/minus drei Monate Einheilzeit gehören. Und dann, in den hoffentlich fest gewordenen, neuen Knochen das Implantat einbringen.
Wünsche allen gute Behandler!
LenabicolorTeilnehmerMaster of Science of Implantologie:2 Jahre Ausbildung (Kosten ca. 25000 Euro), Nachweis, eine Mindestanzahl von Implantaten gesetzt zu haben. Alle 4 Wochen Blockunterricht am Wochende und 1 x 1 Woche z.B. auf Fuenteventura Komplettschulung =dann o.g. Titelerhalt möglich. Das ist meine Information.Ich meine, das sagt aber noch lange nicht, dass ich nach 2 Jahren über ausreichende Erfahrung verfüge, oder?Zumal die vorausgesetzte Mindestanzahl der Implantate ja dann wohl von sog. ‚Nichtimplantologen‘ gesetzt werden?Es sollte mindestens ein Oralchirurg bei Knochenaufbau für Implantate tätig werden, besser wäre noch ein Gesichts-Mund- und Kieferchirurg.
Dr.Thilo FechtigTeilnehmerHallo
zum MKG Chirurg?
…genau, deshalb sollte man ja auch zum Metzger, obwohl man Brötchen kaufen möchte? 😉Ein MKG Chirurg hat eine Ausbildung von ca. 15 (!) Jahren. Glauben Sie wirklich er beschäftigt sich in dieser Zeit mit so etwas Lächerlichem wie Zahnimplantate?? Echte MKG-ler findet man in Kliniken, die Unfallopfer oder Tumoren operieren, da geht es um Leben und Tod, nicht um 1mm Zahnfleischdeckung um das Lächeln zu verschönern.
Mittlerweile herrscht eine Titelschlacht der verschiedenen Gesellschaften und kenne, da ich selbst seit über 15 Jahren implantiere, sehr viele junge Kollegen, die einen Titel haben, obwohl sie keine 10 Implantate gesetzt haben.
Overeducated und underpraticed, so nennt man das heute!
Denken Sie mal darüber nach
Dr. Thilo Fechtig
Wutöschingen / Schweizer GrenzebicolorTeilnehmerhallo Herr Dr. Fechtig, warum regen Sie sich so auf?Ich habe nur geschrieben, weil in diesem thread sehr wohl einige daran zweifeln, inwieweit sie ihrem Zahnarzt bzw. Implantologen die Arbeit zutrauen und sich nicht sicher sind, woran man den guten Implantologen erkennt.Natürlich ist mir die Ausbildung eines Mund-Kiefer-und Gesichtschirurgen bekannt.Aber ich muss Ihnen widersprechen, eine bekannte Kapazität (MKG hat mir z.B. in 1995 selbst(!) 4 Implantate gesetzt und weder er noch ich fanden das ‚lächerlich‘!!Im 3. Absatz verweisen Sie übrigens selbst darauf, daß viele junge Kollegen nicht mal 10 Implantate gesetzt haben und dennoch einen entsprechenden Titel führen. Ist es da so abwegig, daß man sich gerade in einem Forum wie diesem über die Ausbildung der Implantologen einmal Gedanken macht??
bicolorTeilnehmerhallo Tonja, danke, aber es geht mir nicht um ‚recht‘ haben, sondern ich meine, man sollte hier offen über gewisse Zweifel sprechen können. Schön wäre es, wenn die verantwortlichen Moderatoren alle Zweifel ausräumen könnten. Befremdet bin ich jedoch, wenn hier jemand mit langer Berufserfahrung von ’so etwas Lächerlichem wie Implantate‘ spricht!!Ich denke, das war (hoffentlich) ein einmaliger Ausrutscher.Denn wenn man Implantate als ‚lächerlich’bezeichnet,finde ich das einfach unmöglich -wir befinden uns hier in einem IMPLANTATFORUM!
Viele GrüßeDr.Thilo FechtigTeilnehmerHallo nochmals
um das klarzustellen: natürlich sind nicht die „Implantate“ lächerlich, sondern die Verhältnismässigkeit zwischen Umfang der Ausbildung und der Tätigkeit als implantierender Kieferchirurg!
Tatsache ist, daß der Fachbereich Implantologie eine Weiterbildung darstellt, für den Kieferchirurgen genauso wie für den Zahnarzt! Diese Darstellung in diesem Forum verleitet dazu zu glauben, daß der Kieferchirurg per se ein Implantologe ist. Diese Diskussion geht in die völlig falsche Richtung!
Richtig ist meiner Meinung nach:
1) Der Zahnarzt muss seine Grenzen kennen.
2) der Kieferchirurg handelt auf Anweisung und in Partnerschaft mit dem versorgenden Zahnarzt, nicht umgekehrt.
3) Der Kieferchirurg muss eine Weiterbildung in Implantologie und Augmentationschirurgie besitzen.
4) die Halbwertszeit des Wissens verkürzt sich zunehmends, fortlaufende Fortbildung ist Pflicht, auch beim Kieferchirurgen.Gruss
Dr. Thilo Fechtig/WutöschingenbicolorTeilnehmerdanke für die ausführliche Information!Wäre sie früher gekommen, hätte es keine Mißverständnisse gegeben.Ich hoffe, daß außer mir nun auch alle anderen hier die Zusammenhänge bzw.Ausbildungswege der Implantologen besser zuordnen können.
Danke
Viele Grüßedr.kaizwanzigTeilnehmerEin großes Danke an den Kollegen Fechtig, der mir aus der Seele spricht.
Hier gilt es sicher nicht, jemanden zu beleidigen, sondern den Fragenden ein bißchen mehr Licht im Dunklen zu machen.
Dieser ganze Qualifikationssumpf schafft wirklich nur Verwirrung und ist die Folge der finanziellen Interessen diverser Fachgesellschaften.
Ein „Msc“ in Deutschland hat lediglich Geld für seinen Titel bezahlt! Eigentlich sollte es ein international vergleichbarer Titel werden, aber schaut man sich zum Beispiel die Ausbildung zum Master in Amerika an, dann stellt man fest, das hier bei uns einiges schief läuft. Einen Master in den USA bekommt nach drei Jahren Vollzeitweiterbildung mit einem wöchentlichen Arbeitspensum von 70 oder mehr Stunden. Die paar Wochenenden hier kann jeder gut verschmerzen, und auch ich kenne jede Menge Master, die höchtens theoretisch Verbindung mit der Materie hatten.
Ein guter Tipp! Lassen Sie sich Fotos der Behandlungsergebnisse zeigen. Ein guter Zahnarzt fotographiert seine Arbeiten. Sollten Sie mit den Ergebnissen zufrieden sein, steht einer Behandlung fast nix mehr im Wege!
Viel Erfolg
Dr. Kai Zwanzig
Spezialist ImplantologiebicolorTeilnehmerPuh, ich wollte hier kein Minenfeld betreten aber ich meine, es ist schon wichtig, hier einmal in aller Öffentlichkeit das Thema Implantologie ‚anzupacken‘.Man hört immer wieder von utopischen Summen, die gerade älteren Patienten für eine komplette Implantatversorgung abverlangt werden. Ja, es soll sogar Praxen geben, die dem Patienten bereits ‚Teilzahlungsverpflichtungen‘ mit dem HKP aushändigen!Ich denke, hier gibt es gerade in der Zahnmedizin ein sehr großes Betätigungsfeld.Wenn man sich mit einem Endodontologen unterhält, staunt man, wie viele Zähne (auch ohne Implantate) erhalten werden könnten!Aber der Reiz des großen Geldes ist nun mal da.Deshalb ist es besonders wichtig, ein Vertrauensverhältnis zum Behandler aufzubauen und vorher zu hinterfragen, wie viel Erfahrungen er auf diesem Gebiet hat.
Hinweis an Dr. Fechtig:Wenn Sie in Ihrem ersten posting gleich von einer ‚Verhältnismäßigkeit‘ gesprochen hätten, wäre meine Reaktion eine andere gewesen;aber ich nehme Ihnen diese Formulierung nicht persönlich übel.Sie geben sich hier ja wirklich große Mühe, uns ‚Unwissende‘ aufzuklären.
Ich wünsche allseits einen schönen Sonntag
bicolorDr.Thilo FechtigTeilnehmerHallo nochmals
Leider muss ich Ihnen mitteilen, daß die Endodontie in keinster Weise günstiger ist. Warum auch?
Es muss doch mittlerweile klar sein, daß Zeit Geld kostet! Gute Endodontie kostet enorm viel Zeit, also auch enorm gutes Geld. Es ist oftmals viel wirtschaftlicher einen fraglichen Pfeiler durch ein sicheres Implantat zu ersetzen und dem Patienten so ein Martyrium von Behandlungen zu ersparen.Wir sollten das Thema philosophisch angehen:
»Keines Menschen Kenntnis kann über seine Erfahrung hinausgehen.« John Locke (1632–1704)Deshalb braucht es bei einem jungen Zahnmediziner sicherlich mehr als ein paar Wochenendkurse … und trotzdem: warum werden denn die fortbildungswilligen Zahnärzte hier auch noch schlecht geredet? Was machen die anderen medizinischen Berufsgruppen denn? Sind diese auch bereit, aus eigener Tasche Zeit und Geld zu opfern? Kennen Sie Ärzte, die in Ihrer Freizeit so viel Fortbildungen besuchen und so viel High Tech in Ihre Praxis investieren wie die Zahnärzte?
Ich bleibe dabei: Wir Zahnärzte haben einen tollen innovativen Beruf, der zwar viel Arbeit kostet aber mit zufriedenen Patienten und gutem Auskommen belohnt wird.
Dr. Thilo Fechtig / Wutöschingen / Schweizer Grenze
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