IPS e.Max als Alternative zu Zirkonoxid?

[wisedoc]

Guten Tag,
wir hatten gerade in den Anfängen recht viele Abplatzungen (Chipping)bei Zirkonoxidrestaurationen sowohl auf Implantaten als auch auf Kronen. Ich empfinde -trotz Verbesserung bei der Temperatursteuerung im Brennvorgang und bei der Abkühlung- die Verblendung weiterhin als Risiko.
Bei Einzelkronenversorgung überlege ich deswegen, IPS e.Max-Kronen den Vorzug zu geben, da diese ja als sehr stabiler Monowerkstoff (Lithium-Disilikat) abplatzungsresistenter sein dürften. Hat jemand damit schon mehr Erfahrung gesammelt?
Danke und beste Grüsse
WD

Thema

[Dr.Thilo Fechtig]

Hallo,

mit E-Max CAD habe ich seit ca. 2 Jahren sehr gute Erfahrungen gemacht. Für mich ist das die erste Wahl bei Einzelkronenversorgungen. Man sollte darauf achten, daß die Retention nicht zu weit eingestellt wird (Spacer auf ca. 20-30um einstellen). Mittlerweile gibt es auch hochtransparente Blöcke, so daß im FZ Bereich gute Ergebnisse erzielt werden können. Weiterer Vorteil ist, daß die unkristallisierten lila Kronen eingepasst werden können und noch sehr „weich“ zum Bearbeiten zur Verfügung stehen. Wenn alles passt, einfach Kristallisationbrand (ca. 30 Minuten) durchführen. Zementieren würde ich mit Max-Cem, da schnell und sicher. Dazu wird der Überschuß kurz angehärtet, dann entfernt, und zuletzt nochmals komplett durchgehärtet.

Für Brücken gibts nur die Möglichkeit mit Zirkon. Wichtig ist dabei vor dem aufbrennen einen Brand mit Adhäsivpaste durchzuführen (z.B. von Heraeus).

Gruss
Dr. Thilo Fechtig / bei Waldshut / Schweizer Grenze

[wisedoc]

Hallo Hr. Kollege Fechtig,
danke für die ermutigende Rückmeldung. Da Sie den Spacer selber einstellen, nehme ich an, dass Sie die Abutments im Munde präparieren und dann Scannen? Ist das vom Zeitaufwand gut umzusetzen?
Danke!
WD

[Dr.Thilo Fechtig]

Hallo

Nein, mach ich nicht direkt. Das Problem ist doch die optimale Gingivahöhe vom Abutment zu bestimmen. Das ist im Labor viel einfacher, wenn man eine Gingivamaske (z.B. der Firma Bredent) benutzt. Diese ist schnell abnehmbar und da richtige Abutment ist sofort bestimmt. Ich nehme die Regularabutments und passe sie der Situation an, d.h. Höhe und Einschub werden eingestellt. Dann wird die Schraubenöffnung mit Scanwachs verschlossen, Powder drauf und im InEos Scanner eingescannt (geht natürlich auch mit dem Cerec) Vorteil von E-Max ist, daß keine Dongle Gebühren fällig werden, da das mit der Cerec Software machbar ist. (bei InLab werden ca. 20.-€ Donglegebühren fällig!).
Der Rohling nach dem Schleifen eingepasst, dann kristallisiert.

Zeitlich ist das sicher auch am Patient möglich (ca. 90Minuten) jedoch ist die Sache mit der Gingivahöhe usw. ein Problem. Ich hab mir schon überlegt man könnte intraoral evtl auch einen Kofferdam unters Abutment anbringen um sauber scannen zu können …

Viel Spaß beim ausprobieren
Dr. Thilo Fechtig

[ZA Albrecht]

In der Uniklinik Kiel wird die mit panavia verklebte eMax Krone immer gerne genommen ( fast schon Standard wegen der guten Farbsteuerung ), unter anderem aus den von ihnen bescheinen Problemen des ZrO2. Selbst das zementieren mit giz auf Implantaten wird hier gemacht, wobei weiterhin der adhäsive verbund wünschenswert ist. eMax ist somit eine gute alternative geworden und auch ich überlege bei kleinen Einheiten umzusteigen.

[Autor]

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