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Hallo Evaanna,
vor drei Wochen bekam ich vier Implantate in den Oberkiefer gesetzt. In der ersten Nacht hatte ich das Gefühl, meine Nase läuft. Ich schneuzte vorsichtig und hatte sofort einen großen Schwall schwarzen Blut im Taschentuch, das aus dem linken Nasenloch gekommen war. Offensichtlich war beim Implantieren sowohl der Knochen als auch die Schneidersche Membran durchstoßen wurden. Mein Zahnarzt wiegelte ab: „kein Problem“. Und tatsächlich, nach drei Tagen mittlerer Nebenhöhlenbeschwerden war alles verheilt. Da seitdem keine Kopfschmerzen mehr aufgetreten sind, gehe ich davon aus, dass sich das Problem erledigt hat.
Sicherheitshalber habe ich im Internet recherchiert. Die Verletzung der Kiefernhöhle ist wohl tatsächlich recht häufig. Hier ein Link zu einer Untersuchung der Spätfolgen: http://www.zp-aktuell.de/praxis/implantologie/story/intrasinusale-implantation-eine-untersuchung-aus-der-zahnaerztlichen-praxis.html
Über 100 Patienten, denen Implantat bis zu einem halben Zentimeter in die Kiefernhöhle ragten, wurden einige Jahre nach der Implantation untersucht. Das Ergebnis: keine Probleme außer eines geringfügig erhöhten Risiko eines Implantatsverlust. Es hatte sich in allen Fällen eine dünne Knochenschicht um die Titanspitzen gebildet.
Hier zwei Sätze aus der Untersuchung:
„Erstaunlich ist, dass selbst bei weit in den Sinus ragenden Implantaten die Gesamtsituation beschwerdefrei bleibt, wenn die Suprakonstruktion passgenau verblockt worden ist“
„Wie wir sahen, führten 1–2 mm in den Sinus ragende Implantate nicht zu signifikanten Komplikationen.“
Ein Eindringen in die Kiefernhöhle bedeutet also nicht zwangsläufig, dass das Implantat entfernt werden muss.
Viele Grüße, Mischa