Implantat seit 2 1/2 Wochen, seitdem Schmerzen

[Daniela Ackermann]

Liebe Ärzte, ich habe vor 2 1/2 Wochen im UK ein Implantat eingesetzt worden. Das Einsetzen war okay, obwohl die Betäubungsspritze anfangs nicht richtig wirkte und der Implantologe nachspritzen musste. Am ersen Tag war alles in Ordnung. Am zweiten Tag fingen die Schmerzen an. Ich war dann mehrmals bei dem Implantagen, wegen der Schmerzen. Weil ich nachts mit den Zähnen knirsche, meinte er, es fehle dem Knochen im UK die Ruhe, um das Implantat einheilen zu lassen. Eine Entzündung seit nicht vorhanden. Weil die Schmerzen trotz Novalgin und Ibuprophen nicht nachließen, stellte ich ich wieder bei
dem Implantologen vor. Wieder stellte er fest, dass keine Enzündung vorlag (Zahnfleisch und Wunde sind unaufällig, die Umgebung des Implantats tut nicht weh). Jedoch habe ich starke Schmerzen im Kiefergelenk (vom Knirschen?) und ich meine, dass auch ein Schmerz vom Implantat ausginge. Wir haben darüber gesprochen, das Implantat wieder zu entfernen, jedoch vereinbaren wir, abzuwarten und zu hoffen, dass die Schmerzen weggehen und das Implantat in den Wochen wächst. Wegen des Zähneknirschens habe ich parallel in der Implantologiepraxis Physiotherapie (Massage der Kaumuskeln und des Kiefers). Es ist richtig, dass ich mit den Zähnen knirsche (ich habe auch eine „Knirscherschiene). Was ich aber nicht verstehe, dass das Knirschen, das mir eigentlich seit Jahren wegen der Schiene gar keine Probleme machte, plötzlich mit den Schmerzen in Verbindung stehen soll. Nun habe ich einige Fragen: Woher können Schmerzen kommen? Ist es richtig, abzuwarten, ob sich die Beschwerden beruhigen und das Implantat doch richtig einwächst? Im Internet habe ich gelesen, dass es Störungen bei der Osseointegration geben kann. Sind diese aber so schmerzhaft? Kann man von „außen“ überhaupt sehen, ob sich das Implantat entzündet hat? Der Implantologe gilt als sehr erfahren. Ich bin aber total verunsichert und wegen der Schmerzen nur eingeschränkt arbeitsfähig. Für eine Antwort wäre ich SEHR dankbar. Viele Grüße D.A.

Thema

[DocWolff]

Guten Tag,
es ist wohl anzunehmen, dass die Schmerzen eher im Zusammenhang mit dem Implantat stehen, als mit dem Knirschen.
Eine Entzündung um eine Implantat zeigt sich frühestens nach 10 Tagen im Röntgenbild. Vorher ist kaum eine sichere Diagnose zu stellen. Die Wund kann dabei völlig unauffällig bleiben.
mfg
Wolff

[Daniela Ackermann]

Sehr geehrter Herr Dr. Wolff! Vielen Dank für Ihre Antwort! Die Schmerzen sind nicht besser geworden und ich muss alle vier Stunden ein bis zwei Schmerztabletten nehmen (auch nachts), um die Schmerzen in den Griff zu bekommen. Mir wurde wegen der Verspannungen am Kiefer Katadolon verschrieben, dieses nehme ich alle vier Stunden. Es wirkt bei mir besser als Ibuprofen/Paracetamol/Novalgin. Ich habe am Montag (übermorgen) einen
Termin beim Implantologen. Er hatte schon letzte Woche vorgeschlagen, das Implantat wegen der Schmerzen herauszunehmen.
Er meinte, die Osseointegration wäre durch mein Knirschen gestört, es läge aber keine Entzündung vor. Dies beurteilte er von
„außen“, eine Röntgenausnahme hatte er noch nicht gemacht, weil er meinte, man sähe erst nach zwei bis drei Wochen etwas
auf dem Röntgenbild (dasselbe meinten Sie ja auch). Am Montag werden drei Wochen seit der Einsetzung des Implantats vergangen sein, so dass man vielleicht auf dem Röntgenbild erkennen könnte, was los ist. Meine Fragen: 1) Deuten Schmerzen immer auf eine Entzündung hin? 2) Sieht man eine Entzündung auf dem Röntgenbild? 3) Wird das Implantat bei einer Entzündung entfernt oder probiert man es erst mit Antibiotika? 3) Ist die Entfernung des Implantats nach drei Wochen schmerzhaft/schwierig? Mit dem Knirschen ist folgendes: Zeitlich parallel (eine Woche vor Implantsetzung)
ist mein Sohn schwer erkrankt. Es ist immer noch nicht ausgestanden. Somit knirsche ich im Moment vor Sorgen nachts so stark, dass der gesamte Kieferbereich morgens völlig verspannt und schmerzhaft ist. Vielleicht spielt dies doch eine Rolle. Interessanterweise hilft Wärme gegen die Schmerzen (Infrarotlicht, Wärmflasche). Das müsste doch eigentlich gegen eine Entzündung sprechen, oder? Für eine Antwort wäre ich sehr dankbar, weil ich sehr ratlos bin. Umso ratloser bin ich, weil der
Implantologe letzte Woche gleich angeboten hatte, das Implantat zu entfernen… Ich weiß wirklich nicht, was ich machen soll.
Viele Grüße Daniela Ackermann

[DocWolff]

Schmerzen sind ein typisches Zeichen einer Entzündung. Sicher kann man anhand klinischer Zeichen allerdings nicht sein. Im Röntgenbild kann man einen Knochenabbau um das Implantat im Entzündungsfall erkennen. Ein Antibiotikum macht dann keinen Sinn. Warten Sie das Bild ab und treffen dann eine Entscheidung!
Guten Erfolg
Wolff

[Autor]

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