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Implantat regio 16 Schmerzen

implantate.com Forum Forum Implantat regio 16 Schmerzen

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    Maxi2024
    Teilnehmer

    Hallo implantate.com-Forum!

    ich hatte bei einem Titanimplantat in regio 16, Straumann 033.622S, siehe Aufnahme „Implantat regio 16“, ständig Schmerzen: Es war stets so ein Gefühl, als drücke das Implantat gegen den 1-5er.

    Ich hab dann nach einiger Zeit die Implantatkrone entfernen lassen, daher zeigt die Aufnahme das Implantat mit Einheilkappe. Ich hatte das Gefühl, dass es dadurch etwas besser zu ertragen war. Und so komisch es klingt: Zeitweise habe ich mir ein dickeres Kunststoffstück zwischen den 1-7er und den 1-5er geklemmt, weil mir das gut tat.

    Das Implantat wurde im April 2014 gesetzt, Zitat damaliger MKG-Chirurg Prof. Dr. Dr…: „Ich mache Ihnen da ein richtig großes Implantat rein, damit es richtig stabil ist.“

    Die Aufnahme stammt von Anfang 2017.

    Mitte 2017 wurde mir das Implantat schießlich von einem Oralchirurg, den mir mein bester Freund empfohlen hatte, entfernt. Am ersten Tag danach fühlte es sich richtig gut an, aber dann kam es zu einem sehr schmerzhaften und absolut brutalen (!) Knochenabbau am Zahn 1-5: Die Entzündung dort ließ sich nicht beherrschen, jedesmal war die Zahnbürste blutig rot, auch Monate nach der Explantation (siehe Aufnahme vom 02.02.2018).

    Schlussendlich blieb mir nichts anderes übrig als die Extraktion von 1-5.

    Danach ging die Entzündung an Zahn 1-4 munter weiter.

    Und nach der Extraktion des 1-4 blieb mir 2022 nur der Eckzahn, dort hat das ganze schließlich gestoppt, weil ich extra den 1-4 kieferorthopädisch ca. 1 cm nach hinten ziehen habe lassen, um Knochen zwischen 1-4 und 1-3 aufzubauen bevor ich den 1-4er rausnehmen habe lassen.

    Ich habe inzwischen (2024) dort nach weiterem Knochenaufbau (Knochen aus Kieferwinkel) drei Keramikimplantate, aber auch das ist/war nicht einfach (immer noch gereiztes Zahnfleisch um die Implantate) und im Nachhinein bereue ich, dass ich das Implantat 2017 entfernen habe lassen:

    Der Oralchirurg hat mich damals nicht gut über die Risiken einer solchen Implantatentfernung aufgeklärt. Ich hätte nicht im Traum daran gedacht, dass ich dadurch im rechten Oberkiefer alle Zähne bis zum Eckzahn verlieren kann! Ganz hinten steht nur noch der 1-7, vorne der Eckzahn 1-3.

    Mein Oralchirurg meinte, es hätte keine andere Option gegeben, außer das Implantat noch einige Zeit drinnen zu lassen. Beim Herausnehmen hätte er außerdem festgestellt, dass es um das Implantat herum eine Entzündung gegeben hätte.

    Was mich aber so nachgrübeln lässt ist nun Folgendes: Anscheinend hat das Implantat ja gegen den 1-5 gedrückt, ein weiterer MKG-Chirurg, dem ich die Röntgenaufnahme mal gezeigt habe, meinte, die „biologische Breite“ wäre unterschritten.

    Hätte man dann das Implantat nicht einfach zuschleifen lassen können (siehe Röntgenaufnahme, dort wo ich das türkise Sternchen gemacht habe)?

    Das wäre doch viel schonender gewesen, oder?

    Und ich hätte noch zwei gesunde Zähne mehr im Mund…

    Hilft mir zwar jetzt auch nicht mehr, aber vielleicht bringt anderen meine Geschichte einen Mehrwert und ist eine Warnung vor dem vorschnellen Entfernen bereits eingewachsener Implantate…

Ansicht von 6 Antworten – 1 bis 6 (von insgesamt 6)
  • Autor
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  • #314547 Antworten
    Agnes
    Teilnehmer

    Auf dem OPG lässt sich die Knochenummantelung um das Implantat herum nur ungenügend beurteilen. Die Helligkeit des Implantats überstrahlt die Knochendicke vor dem Implantat und verdeckt den Knochen dahinter. Auch der vorgeschriebene Mindestabstand zu den Nachbarzahnwurzeln lässt sich nicht eindeutig beurteilen.

    Wenn das „Implantat gegen den 15 gedrückt hat“ und dass die „biologische Breite unterschritten wäre“ (Aussagen zweier MKG-Chirurgen) wird der zu geringe Abstand vermutlich der Grund gewesen sein.

    Nach der Explantation des Implantats bildet sich in der Wunde ein Blutpfropfen (Koagel). Aus diesem Koagel bildet sich später neuer Knochen und neues Schleimhautgewebe. Es sollte nicht verletzt bzw. entfernt werden, damit die Wunde sich ordentlich verschließen kann. Die Zahnbürste sollte das Koagel nicht berührt haben (?).

    Was danach passiert ist, lässt sich aus deiner Schilderung nicht rekonstruieren.

    Ganz abgesehen davon, dass mit „Abschleifen des Implantats“ das Problem nicht gelöst wäre, würdest man auch keinen Chirurgen finden, der das machen würde. Er würde gegen bewährte ärztliche Behandlungsregeln und gesicherte medizinische Erkenntnisse verstoßen und einen Fehler begehen, der ihm aus objektiver Sicht nicht unterlaufen darf. Das wäre dann ein grober Behandlungsfehler, für den er haften müsste. Eher würde auch der Kiefer brechen als das das Titan sich abschleifen ließe.

    #314548 Antworten
    Maxi2024
    Teilnehmer

    Liebe Agnes,

    danke für deine ausführliche Antwort. Folgendes zu deinen Anmerkungen:

    – ich bin am Donnerstag nochmal bei meinem Oralchirurgen, weil ich nach wie vor Wund-/Narbenschmerzen habe (vier Wochen nach der letzten Zahnfleischtransplantation vom Gaumen zur Wangenseite…), dann frag ich ihn nach dem DVT, das damals präoperativ erstellt wurde. Diese Aufnahme sollte bessere Rückschlüsse ermöglichen, wie die Abstände waren und ob wirklich eine ausgeprägte Periimplantitis vorlag.

    – das mit der „biologischen Breite“ hat nur ein zusätzlich hinzugezogener MKG-Chirurg gesagt (nicht zwei)

    – ob ich das Koagel berührt habe, weiß ich nicht mehr, aber ich gehe davon aus, dass das hoffentlich nicht der Fall war (warum sollte ich die Wunde abbürsteln?)

    – „Was danach passiert ist, lässt sich aus deiner Schilderung nicht rekonstruieren.“
    => Diese Aussage von dir habe ich nicht verstanden: Die Explantation war im November 2017 und dann hat sich der ganze Knochen distal und bukkal um den 1-5 bis März 2018 abgebaut, siehe Röntgenaufnahme bei meinem ersten Post und Foto „Blutet im Maerz“.

    – das mit dem Abschleifen des Implantats habe ich so gemeint:
    => Es war ein tissue-level-Implantat. Und ich grüble, nachdem ich so viel Schaden/Ärger durch das Herausnehmen dieses Implantats hatte, darüber nach, ob es sich nicht eventuell mit dem Implantatbereich, der sich nicht im Knochen, sondern im Zahnfleisch befand, zu nah am 1-5 dran war und dadurch dessen Zahnhals stets gereizt hat. Ich hatte nämlich auch immer so ein Gefühl, als wäre der Zahnhals empfindlich und hab diverse Tinkturen/Desensitizer auf diesen aufgetragen, die alle nichts halfen.
    => An sich kann man ein Titanimplantat durchaus im Mund bearbeiten, das sieht man z. B. bei Straumann in der Anleitung zur Entfernung eingewachsener Titanimplantate. Dort wird gezeigt, wie die Implantatschulter von tissue-level-Implantaten im Kiefer mit Diamantwerkzeug abgetragen werden kann.
    => Aber ob sich ein Arzt an so was ran getraut hätte, weiß ich nicht, allerdings wäre der „Flurschaden“ – selbst wenn er zigmal „abgerutscht“ wäre – sicher erst einmal kleiner gewesen als der „Flurschaden“, der mir bei der Explanation des Implantats mit massiven Knochenverlust an 1-5 und späteren Extraktion der Zähne 1-5 und 1-4 zugefügt worden ist. Ob es allerdings was gebracht hätte, ist schwer zu sagen. Warten wir mal das DVT ab.

    Hab einen schönen Abend!
    Max

    #314549 Antworten
    Agnes
    Teilnehmer

    Der „Flurschaden“ ist schrecklich, mein Mitgefühl hast du…

    Ein Tissue-level-Implantat kenne ich nicht. Also habe ich gegoogelt. Ist ein einteiliges Implantat. Um es innerhalb von 48 Stunden nach Inserierung zu explantieren muss die Implantatschulter tatsächlich abgetrennt werden. Erst dann kommt man mit dem Instrument hinein, um es aus dem Knochen zu entfernen. Aber bei dir war es wesentlich länger drin. Dann müsste – laut Anleitung – die Schulter auch abgeschliffen werden. Danach käme die Explantationsfräse zum Einsatz.

    Wie das bei dir gelaufen ist, kann dir nur der Behandler, der die Explantation vorgenommen hat, sagen. Hat er das richtige Instrumentarium benutz? Hat er sich an die Anleitung zur Entfernung von Straumann-tissue-level-Implantaten gehalten (zwingend notwendig!)? Hat er ein anderes Explantationsverfahren angewendet? Er müsste es in der Patientenakte eingetragen haben. Die könntest du dir aushändigen lassen. Wurdest du nicht aufgeklärt im Voraus? Hast du keinen Aufklärungsbogen über die Explantation unterschrieben? Da müsste das drinstehen. Da würde ich ihn noch mal drauf ansprechen.

    Hast du die Keramikimplantate beim gleichen Oralchirurgen setzen lassen, der die Explantation des Tissue-level-Implantats durchgeführt hat?

    Es kann durchaus sein, dass das 16er Implantat zu nah am Zahnhals des 15er dran war, aber wie gesagt, ein Chirurg kann kein halbes Implantat entfernen und den Rest im Knochen stehen lassen (das wäre auch schief gegangen!). Er muss sich an die gesicherten Behandlungsregeln halten, sonst würde er Kopf und Kragen riskieren.

    #314550 Antworten
    Maxi2024
    Teilnehmer

    Hallo Agnes,

    ich werde den Behandler am Donnerstag nach dem damaligen Explantationsvorgang befragen. Und dann bekomme ich da ja auch die präoperative 3D-Aufnahme.

    Einen Aufklärungsbogen werde ich wohl sicherlich unterschrieben haben und damit ist er sowieso fein raus.

    An ein Aufklärungsgespräch kann ich mich nicht erinnern, es ist auch schon fast 7 Jahre her. Was ich aber sicher sagen kann, dass es kein Gespräch gegeben hat, bei dem erwähnt wurde, dass ich durch die Explantation andere Zähne verlieren kann!

    Denn dann hätte ich mir das Ganze zweimal überlegt, denn das Implantat tat zwar zeitweise weh (Druckgefühl, bisweilen ein gewisses „Stechen“), aber ich hab es ja mehrere Jahre damit ausgehalten.

    Ja, die Keramikimplantate wurden beim gleichen Oralchirurgen gesetzt, der das Titanimplantat entfernt hatte.

    Bei der Behandlungsoption, die mir nun nachträglich eingefallen ist, wäre es nicht darum gegangen, quasi das halbe Implantat aus dem Knochen zu feilen, sondern nur um ein leichtes Beschleifen der im Weichgewebe befindlichen Implantatschulter im Bereich des 1-5. Ich denke, das Implantat wäre dabei sogar funktionstüchtig geblieben.

    Sicher wäre das unkonventionell gewesen, aber wenn es mir geholfen hätte, hätte ich heute noch ein halbwegs vollständiges Gebiss und keines das auf Prothetik angewiesen ist…

    Wie schon geschrieben, melde ich mich am Donnerstag nochmal.

    #314551 Antworten
    Maxi2024
    Teilnehmer

    Hallo Agnes,

    hier nun mein Update:
    – der Oralchirurg meinte, dass die Schmerzen am ersten Implantat in regio 1-6 nicht von der Nähe zum 1-5 herkamen: man vergleiche das 3D-Bild
    – vielmehr war das Implantat in seiner Ausrichtung sehr unglücklich gesetzt: was auf dem 2D-Bild nicht vollumfänglich zu erkennen sei
    – außerdem sei es stark von Periimplantitis betroffen gewesen: fährt man im 3D-Programm durch die 3D-Scans, so sieht man, dass zwischen dem Implanat und dem Zahn 1-5 kein Knochen mehr war.

    Ein Beschleifen des Implantats hätte somit keinen Sinn ergeben.
    – es hätte nur zwei Optionen gegeben:
    a) das Implantat vor Ort zu belassen und mit den Schmerzen zu leben oder
    b) es zu entfernen
    Eine dritte Option, das „Glätten“ der durch die Entzündung bereits freigelegten Implantatwindungen, um bakterielle Besiedelung zu verhindern, hätte die Lage eher verschlimmert als verbessert.

    Auch das mit der biologischen Breite hat er mir erklärt: Damit hätte der Kollege nicht der Abstand zum Nachbarzahn gemeint, sondern die Tatsache, dass das Implantat zu tief in den Knochen gedreht wurde, so dass ein Teil des glatten Teils des Implantats im Knochen steckte, was den Knochenabbau vorangetrieben hätte.

    Das Implantat wurde herausgedreht, da es nicht mehr sehr fest im Knochen verankert war.

    Er meinte außerdem, früher oder später hätte ich den Zahn 1-5 auf jeden Fall verloren durch die Entzündung am Implantat. Diese wäre aufgrund des fortgeschrittenen Zustands auch nicht therapierbar gewesen. Durch das Entfernen des Implantats wäre der Vorgang nur beschleunigt worden.

    Dass ich auch noch den 1-4er verloren hätte, wäre schon tragisch gewesen und trete normalerweise nicht auf. Aber aufgrund der Schwere der Entzündung wäre das hier nicht zu verhindern gewesen.

    #314552 Antworten
    Agnes
    Teilnehmer

    Alle Titanimplantate sind beschichtet, um eine Keimbesiedlung zu verhindern. Diese Beschichtung zu entfernen, wäre keine gute Idee. Das war ja deine Überlegung im ersten Post gewesen.

    Dir alles Gute und mehr Erfolg beim zweiten Versuch!

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