@ ich,
es freut mich zu hören, dass bei dir alles wie am Schnürchen geklappt hat und wünsche dir, dass du lange Freude an den Implantaten haben mögest. Das wünsche ich übrigens allen Patienten, die Zahnersatz brauchen. Und genau dafür bietet das Implantatforum eine geeignete Plattform, um Fehler in der Behandlungskette anzusprechen, vorzubeugen und darüber im Voraus aufzuklären. Kein Patient ist imstande die richtigen Fragen zu stellen, bevor er sich informiert hat.
Anschließend gilt es, den richtigen Operateur zu finden, der verantwortlich behandelt, sich an die Ausschlusskriterien für Implantatsetzung hält und den Patienten im Voraus nach Patientenrechtegesetz § 630 d und e über die Risiken und Behandlungsalternativen aufklärt. Sind alle Kriterien für Implantatsetzung erfüllt und der Patient willigt nach vollständiger und neutraler Aufklärung in die OP ein, kann nach Zahnentfernung und Ausheilungsprozess implantiert werden. Bei einem Sofortimplantat muss Infektionsfreiheit der Wunde (Knochen und Weichgewebe) vorliegen – was selten der Fall ist, denn der Grund für eine Zahnentfernung ist meistens eine Erkrankung (außer bei Unfall). Knochenersatzmaterial darf nicht eingebracht werden bei akuter oder chronischer Infektion im OP-Gebiet. Hier verweise ich auf die wertvollen Beiträge von „Walburga“ und „Andreas 59“ im Thread „Problem nach Knochenaufbau, Frontzahn Oberkiefer“
https://www.implantate.com/forum/diskussionsforum-zahnimplantate-und-zahnersatz/problem-nach-knochenaufbau-frontzahn-oberkiefer-43132/view.html?tx_typo3forum_pi1%5Baction%5D=show
Auch ich kann davon ein Lied singen (Frontzahn 11, Sofortimplantat bei unbehandelter Parodontitis (wurde mir nicht mitgeteilt) nach Unfall in der Jugend: nach 2 Wochen hochgradige Entzündung mit Verlust des ersten Implantats. 7 Wochen später erneute Implantation mit Knochenersatzmaterial -> 6 Jahre Schmerzen. Bei der Explantation wurde festgestellt, dass der knöcherne Gaumen hinter dem Implantat bakteriell zerfallen war. Anzahl der Behandlungen: 90, Dauer: 8 ½ Jahre, davon entfielen 2 Jahre auf Explantation des 2. Implantats plus Gaumen- und Kieferrekonstruktion sowie dritte Implantatsetzung).
Beispiel eines Patientenaufklärungsbogens – > Anwendungseinschränkungen (S. 2): http://www.zahnarzt-haas.de/fileadmin/user_upload/pdf/Geistlich-Patientenaufklaerungsbogen2.pdf
Jeder Patient ist vor der OP voller Hoffnung und hört im Vorwege nicht gerne Negatives. Verständlicherweise. Dennoch: Man darf – ja man muss sogar – über Komplikationen, die (hätten) vermieden werden können, debattieren. Zum Wohle der anderen, denn das Recht auf körperliche Unversehrtheit ist ein Grundrecht. Das sollte von den Behandelnden respektiert werden, was auch viele tun – aber eben nicht alle. Unter den vielen stillen Mitlesern werden auch Behandler sein, die von den Fallberichten lernen und somit ihre Patienten vor Schäden bewahren. Damit haben die vielen Negativberichte auch ihr Gutes.
viele Grüße
Agnes