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Geplanter Knochenaufbau und Setzen von Implantaten

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  • Dieses Thema hat 6 Antworten sowie 9403 Teilnehmer und wurde zuletzt vor vor 16 Jahren, 1 Monat von Dr. Dr. K. Gadner aktualisiert.
  • Ersteller
    Thema
  • #303458 Antworten
    Sanni
    Gast

    Hallo,

    ich hoffe, dass auch jemand diesen langen Text liest. ich bin im Moment ziemlich verzweifelt. Vor einigen Wochen war ich bei meiner Zahnärztin, da an meiner Brücke Keramik abgeplatzt war. Die Brücke sitzt auf dem 45 (wurzelbehandelt und mit Stift versehen) und 46. Seitlich daran ist ein Anhängsel für den fehlenden 44 und auch für den 47. Sie hat dann beim Abnehmen der Brücke festgestellt, dass sich unter der Brücke am 46 Karies gebildet hat, dies ging bereits bis zum Nerv. Der Nerv ist anscheinend bereits abgestorben (beim Kältetest und Bohren keinen Schmerz gespürt). Sie wollte nun zunächst dort eine Wurzelbehandlung durchführen. Nach einem Röntgenbild des Zahnes soll dieser aber nicht behandelbar sein, es sind im Gegensatz zum 45 keine Wurzelkanäle zu erkennen, der Zahn sieht eigentlich nur dunkel aus auf dem Bild. Sie hat mir jetzt das Setzen von zwei Implantaten für den 44 und 46 vorgeschlagen. Ich habe ziemliche Angst davor und fühle mich zusätzlich unter Druck gesetzt, da ich seit 2 Monaten versuche schwanger zu werden (nach einjähriger Wartezeit wg. Schilddrüsenproblemen und anschl. OP) und ich mir eine weitere Wartezeit aufgrund Implantaten nicht vorstellen kann. Sie sagte jedoch, dass ich auf keinem Fall jetzt schwanger werden sollte, da die Wurzel ja vereitern könnte und dies zu Problemen in der Schwangerschaft führen könnte. Ich bin dann beim Kiefernchirurgen gewesen. Dieser hat mir gesagt, dass man eine genaue Beurteilung, ob nun zwei oder drei Implantate nötig sind, erst nach Extraktion des 46 sagen kann. Da nach dem 46 allerdings nur noch wenig Platz für ein Implantat sei, sei es denkbar, zwei Implantate zu setzen und das hintere Implantat etwas hinter die ursprüngliche Position des 46 zusetzen, so ein teilw. Aufbiss auf dem im Oberkiefer befindlichen 7er gegeben ist. Allerdings wies er gleich darauf hin, dass im Bereich des 44 der Kiefer zu schmal ist und dort erst ein Knochenaufbau gemacht werden müsste. Um Zeit zu sparen schlägt er daher eine Extraktion des 46 und gleichzeitige Knochenentnahme aus dem Unterkieferast vor und Verpflanzung in den Bereich des 44. Er hat alles ziemlich harmlos dargestellt. Auf meinen Schwangerschaftswunsch angesprochen, meinte er, man könne ja mit der abgeplatzten Brücke auch noch eine Weile leben und die Implantate nach der Schwangerschaft machen. Wenn sich der Zahn entzünden würde, könne man ihn auch in der Schwangerschaft ziehen (???). Ansonsten bliebe ein vorübergehendes Provisorium. Falls ich mir jetzt Implantate setzten lassen würde, müsste ich meinen Schwangerschaftswunsch ungefähr 4 Monate hinausschieben. Röntgenbilder hat er bislang noch nicht gemacht. Ich grübele jetzt die ganze Zeit was ich machen soll. Ich fühle mich nicht wohl dabei, mit einem Zahn, der möglicherweise dann Probleme macht, schwanger zu werden, ob ich mit einer vorübergehenden Prothese auskomme, weiß ich auch nicht genau. Außerdem besteht dann ja die Gefahr von Knochenabbau im Bereich des 46 (wie schnell baut sich hier Knochen ab? Der 44 ist vor vier Jahren gezogen worden). Evtl. muss ich dann später an zwei Stellen Knochenaufbau machen? Andererseits habe ich wirklich Angst vor diesen dann ja zwei OPs und möglichen Komplikationen. Und außerdem natürlich, dass es dann nicht mit 4 Monaten Wartezeit getan ist. Ist die Planung des Kiefernchirugen denn so üblich? Mich macht es etwas stutzig, dass noch keine Röntgenbilder gemacht wurden. Beim nächsten Termin, den sie mit mir vereinbaren wollten, sollte gleich die Extraktion und der Knochenaufbau gemacht werden.

    Viele Grüße
    Sanni

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  • Autor
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  • #303462 Antworten
    gerda260756
    Teilnehmer
    #303459 Antworten
    Sanni
    Gast

    Noch ein Nachsatz: es gibt natürlich ein Einzelzahnröntgenbild vom 46 (der 45 ist auch noch zu sehen). Ich meinte mit der Frage nach einem evtl. notwendigen Röntgenbild eines des gesamten Unterkiefers.

    #303460 Antworten
    Susanne
    Gast

    Jeder muss seine Prioritäten anders setzen! Wenn Du 45 bist und nicht mehr viel Zeit hast, weil die sog. biologische Uhr abläuft, dann solltest Du vielleicht wirklich zuerst versuchen, Deinen Kinderwunsch zu erfüllen.
    Andererseits können Zahndefekte verheerende Auswirkungen auf den Organismus haben, und gerade deshalb bleibt vielleicht eine Schwangerschaft aus?

    #303461 Antworten
    sanni
    Gast

    Hallo Susanne,

    danke für Deine Antwort! Ich bin 34, höre meine biologische Uhr aber doch so langsam ticken. Außerdem ist der Kinderwunsch schon länger da und bislang hat eine Schwangerschaft meine Schilddrüsenproblematik verhindert. Dies ist jetzt aber beseitigt. Ob eine Schwangerschaft jetzt durch den abgestorbenen Zahn verhindert wird, glaube ich nicht so. Aber ich will es ja auch gar nicht riskieren, Probleme zu bekommen. Wenn es wirklich bei den 4 Monaten Wartezeit bleiben würde, würde ich das zugunsten der Implantate in Kauf nehmen. Aber mit Knochenaufbau liest man hier doch teilw. von ganz anderen Zeiten. Ich habe halt wie wahrscheinlich jeder hier Angst vor Komplikationen. Wenn ich wüsste, dass es mit der SS relativ schnell klappt, würde ich zunächst den Zahn ziehen lassen und ein Provisorium ertragen. Aber das weiß ich ja nicht, insofern habe ich dann Angst, dass sich auch am 46 ein Knochenabbau einstellt.

    #303463 Antworten
    bernd
    Gast

    villeicht solltest du´s erstmal mit einer 2. meinung versuchen … am besten bei einem zahnarzt der auf wurzelbehandlungen spezialisiert ist. ich hab gehört daß spezialisten auch schwierige zähne noch behandeln und erhalten.
    nur so eine idee…

    viel glück

    #303464 Antworten
    Dr. Dr. K. Gadner
    Gast

    hallo sanni!

    ich werde versuchen, dir schritt für schritt alle fragen zu beantworten:
    1) Schwangerschaft: generell sollte vor einer geplanten Schwangerschaft das gebiss des werdenden Mutter saniert werden, allein aus kariesprophylaktischen Gründen für das Kind (um eine Übertragung der Kariesbakterien aufs kind möglichst zu verhindern)
    2) Schwangerschaft und Zahn ziehen: in den ersten drei Monaten der Schwangerschaft sollten nach Möglichkeit keine Eingriffe durchgeführt werden, da in dieser Zeit die Organbildung beim Kind stattfindet. Eine Notbehandlung bei schmerzen ist aber auch möglich. Zwischen 4. und 6. Monat ist eine Behandlung im Prinzip ohne weiters möglich, also kann da jederzeit auch geplant ein Zahn gezogen werden. In den letzten drei Monaten ist eine Zahnbehandlung im Prinzip ebenso möglich, allerdings aufgrund des „Bauches“ nicht angenehm…
    3) wartezeit: wenn der zahn 46 und knochenaufbau 44 gleichzeitig durchgeführt werden, ist eine Wartezeit von 4 Monaten bis zur implantation realistisch
    4) Knochenabbau: da der knochenabbau sehr individuell vor sich geht und nicht zuletzt auch davon abhängt, ob ein zahn schonend entfernt wurde, ist eine Vorhersagbarkeit wie schnell Knochen schwindet nicht möglich
    5)fehlende Röntgenbilder: es gibt zwei Dimensionen des Knochenangebotes: a) die vertikale Dimension (Knochenhöhe): sie kann nur mit Röntgenbild festgestellt werden, sie stellt aber in der Region des Zahnes 44 in der Regel kein problem b) die Knochenbreite: sie kann ertastet und klinisch festgestellt werden. Ein erfahrener Chirurg benötigt hierfür kein Röntgenbild.
    Auch die Knochenentnahme aus dem Unterkiefer ist in der regel bei noch bezahnten Patienten möglich. Auch dies lässt sich austasten und ist in erster Linie nicht vom Röntgenbild abhängig. Ich bin mir sicher, dass vor dem eventuellen noch Röntgenbilder angefertigt werden, aber um zu beurteilen, ob dies generell überhaupt möglich ist, ist ein Röntgenbild für den erfahrenen Chirurgen nicht unbedingt notwendig.
    6) Zahn 46 erahlten: unter Umständen besteht die Möglichkeit, den Zahn 46 dennoch einer Wurzelkanalbehandlung zuzuführen. Spezialisten auf diesem Gebiet sind die Endodontologen. Mit Hilfe eines Operatinsmikroskopes mit bis zu 18-facher Vergrösserung sind sehr häufig noch Kanäle auffindbar, die man mit blossem Auge niemals finden würde

    ich hoffe ich konnte ein wenig beraten.

    MfG

    DDr. Klaus Gadner

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