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Frontzahnimplantate

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  • #256009 Antworten
    kiki2411
    Teilnehmer

    Ich habe Fragen über Fragen:
    mir muss ein Frontzahn (21er) wegen einem Riss in der Wurzel (2 WSR, Knochen hat sich schon abgebaut) entfernt werden. Mein Zahnarzt hat mir eine prov. Brücke für den Übergang vorgeschlagen (alle vier Frontzähne sind überkront, habe ich vor vielen Jahren wegen starker Tetrazyklitflecken machen lassen). Ich hätte lieber ein Marylandbrücke für den Übergang, aber er meint, das würde an Kronen nicht gehen?

    Ausserdem rät er mir dringend vom Implantat ab, aus ästh. Gründen, auch mein Kieferchirurg meinte, dass das ästh. Ergebnis oft nicht zufriedenstellend ist.

    Ausserdem ist der zweite Frontzahn (11er) ebenfalls wurzelgefüllt und ich habe das Gefühl, dass der nicht ewig hält. Im Grunde würde ich mir den am liebsten direkt mitziehen lassen um dann einmal Ruhe zu haben und durch Implantate ersetzen lassen. Eine Brücke ist für mich eine unbefriedigende Lösung (ich bin erst 40).

    Ich würde den 11er eigentlich gerne erstmal drin lassen, wenn der so wie er jetzt keinen Ärger macht und mit Krone drin bleiben könnte. ABer sobald ich jetzt anfange alle Kronen abzunehmen, bin ich nicht bereits teure Versorgungen zu zahlen um mir dann in 1-2 Jahren mit der Prozedur für den 11er erneut zu beginnen.

    Wer hat Erfahrungen/kennt Spezialist, der mir hier weiter Auskunft geben kann?

    #256010 Antworten
    Dr. Frank Maier
    Teilnehmer

    Guten Tag,

    sofern ein Zahn erhaltbar ist, sollte dieser nicht durch ein Implantat ersetzt werden. Mit der heutigen Technik sind wurzelbehandelte Zähne, insbesondere Frontzähne, langfristig stabil. Eine Wurzelspitzenamputation (WSR, besser WSA) ist ein Zeichen für eine schlechte Wurzelbehandlung und macht in nur sehr wenigen Fällen einen Sinn. Meist wird dadurch mehr zerstört als gewonnen. Der wurzelbehandelte 11 sollte daher genau überprüft werden und ggf. muss vor einer neuen Versorgung die Wurzelbehandlung wiederholt werden. Am besten unter dem Mikroskop. Ansonsten besteht die Gefahr, dass sich die Probleme am 11 fortsetzen. Erst wenn das Fundament aller betroffenen Zähne einwandfrei ist, macht es Sinn an die weitere Versorgung zu denken.

    Tatsächlich gibt es Untersuchungen die zeigen, dass eine Brücke im Frontzahnbereich ein besseres ästhetisches Ergebnis ermöglicht als ein Einzelzahnimplantat. Wir gehen daher wie folgt vor: sofern die Nachbarzähne in einwandfreiem Zustand sind Empfehlung für Implantat, sofern die Nachbarzähne versorgungswürdig sind eher Brücke. Dabei ist es mit beiden Lösungen immer möglich schöne Zahnkronen zu erzielen. Mehr Probleme macht das Zahnfleisch. Durch die WSA werden der Knochen und das Weichgewebe nachhaltig geschädigt. Ist die Zahnfleischregion beim sprechen oder lachen sichtbar, sieht dies unschön aus. Daher ist es in beiden Fällen notwendig das fehlende Gewebe zu ersetzen, was den Eingriff aufwändig macht. Beim Implantat bedeutet das meist die Notwendigkeit eines Knochenblocks.

    Viele Grüße

    #256011 Antworten
    Dr.Thilo Fechtig
    Teilnehmer

    Hallo

    das ist verständlich. Ein einzelnes Implantat an der Stelle 21 ist sicherlich auch ästhetisch machbar. Aber:
    Das Problem ist später der Ersatz von 11, da es sehr schwierig ist, zwischen zwei Implantaten eine Zahnfleischpapille zu generieren. Meist bleibt zwischen benachbarten Implantaten eine Lücke, die man versucht mit den Kronen zu schliessen. Also wenn die Prognose von Zahn 11 schlecht ist, dann lieber gleich eine komplette Lösung? Die Kosten 3gliedrige Brücke und Einzelimplantat dürften sehr ähnlich sein…
    Für die allerbeste Ästhetik ist sicherlich eine Versorgung der gesamten Frontpartie nötig.
    Ich verstehe aber der Wunsch nach einer schrittweisen Versorgung der Zähne, je nach Bedarf. Als Provisorium geht ja auch ein abnehmbares Klammerprovisorium.
    Gruss

    Dr. Thilo Fechtig
    Schweizer Grenze
    Süddeutschland

    #256012 Antworten
    Dr. Frank Maier
    Teilnehmer

    Guten Abend,

    unten finden Sie ein Bild von einem Frontzahnimplantat.

    Sicher lassen sich schöne Ergebnisse mit Implantaten erzielen, trotzdem geht der eigene Zahn vor. Auch wenn der Zahn mit einem Stift versorgt ist, sind häufig dessen Entfernung und eine Wurzelkanalrevision möglich. Warum sollte ein Implantologe sehr viel Aufwand betreiben und Sie sehr viel Geld bezahlen, wenn der Zahn erhalten werden kann? Können Sie ein Röntgenbild von dem Frontzahn in das Forum stellen? Dann können wir Ihnen unsere Meinung mitteilen. Noch ein Kommentar zur Frontzahnbrücke: eine gute Brücke können Sie nicht von natürlichen Zähnen unterscheiden!

    Ist der Nachbarzahn langfristig ebenfalls nicht zu halten und Sie wünschen ein Implantat, dann sollte man darüber nachdenken die Implantate zeitlich versetzt einzugliedern, damit durchweg die Papillen gestützt bleiben und keine schwarzen Dreiecke zwischen den Implantatkronen entstehen.

    Bei dem Fall wurde der Zahn 22, auf dem Bild der rechte seitliche Schneidezahn, durch ein Implantat in unserer Praxis ersetzt. Dem ganzen ging eine schlechte Wurzelbehandlung (dürfte bei einem Frontzahn nicht passieren!) voraus. Die Patientin suchte unsere Praxis aufgrund von Beschwerden auf, da der Zahn der Länge nach gebrochen war und eiterte. Aufgrund der Fistelung kam es zu einem Knocheneinbruch, wir entfernten den Zahn, führten eine Knochenaugmentation und Bindegewebetransplantation durch und versorgten mit einem Vollkeramikaufbau und -krone . Das Bild zeigt die Situation direkt nach Eingliederung der Krone. Das Zahnfleisch hat sich mittlerweile an die Krone angelegt und ist nicht mehr von der anderen Seite zu unterscheiden. Trotzdem: der eigene Zahn geht vor!

    Viele Grüße,

    Dr. Frank Maier [img]http://www.implantate.com/images/fbfiles/images/IMG_2787k.JPG[/img]

    #256013 Antworten
    Dr. Frank Maier
    Teilnehmer

    Liebe kiki,

    dann ist ein Implantat auch die richtige Lösung. Es wird aber sicherlich ein umfangreicher Knochenaufbau und Weichgewebechirurgie notwendig sein.

    Eine Marylandbrücke kann auch auf Kronen verklebt werden, bedeutet aber einen recht hohen Aufwand (intraoales Sandstrahlen, Rocatecverfahren). Eine andere Alternative ist eine preiswerte durchsichtige Schiene mit Ersatzzahn. Die Schiene wird über die anderen Zähne gestülpt, ist aber mitunter beim Essen hinderlich. Falls die Nachbarkronen nicht einwandfrei sind, ist ein Provisorium über die Nachbarzähne angenehm und von der Handhabung her einfach.

    Viele Grüße,

    Frank Maier

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