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Beckenkammimplantation im OK
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- Dieses Thema hat 107 Antworten sowie 1194548 Teilnehmer und wurde zuletzt vor vor 2 Jahren, 3 Monaten von alihatanveer aktualisiert.
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NannyTeilnehmer
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Dr. Frank MaierTeilnehmer
Liebe Lena,
innerhalb unserer Praxis habe ich mich auf Implantologie und den zugehörigen Zahnersatz spezialisiert. Der Implantologe kümmert sich häufig um die Implantate, nicht aber um den Zahnersatz. Dieser wird dann vom Prothetiker gefertigt. Es gibt in solchen Konstellationen häufig Abstimmungsprobleme zwischen den beiden Seiten. Ich halte diese Abstimmungsprobleme für eine Hauptursache von implantologischen Misserfolgen. Daher ist es kein Nachteil, wenn Planung, Knochenaufbau, Implantation und Zahnersatz aus einer Hand kommen. Zumindest sollte sich ein Arzt um die Gesamtplanung kümmern.
Für sehr wichtig halte ich in diesem Zusammenhang das Backward Planning: der Prothetiker überlegt wie die Arbeit schlussendlich aussehen soll und simuliert diese an Modellen. Mit den gewonnenen Erkenntnissen wird der Fall rückwärts bis zum Ausgangspunkt geplant. So gibt es keine Überraschungen.
Grüße,
Frank Maier
lenavandijkTeilnehmerHallo Herr Dr. Maier,
danke für die Erläuterung! Spontaner Gedanke: Sie sitzen in der falschen Stadt! 😉 Wobei ich einfach mal ganz doll hoffe, dass ich eine ähnliche „Rundum-Versorgung“ gefunden habe.
Nur noch mal nachgefragt: Sie machen aber nicht auch die Arbeiten eines Zahntechnikers, nur die Planung – oder sind Sie außerdem auch Zahntechniker?Ist „Spezialist für Implantatrekonstruktionen“ denn eine feste Bezeichnung, die etwas über die Ausbildung eines ZAs aussagt?
Schönen Abend noch!
LenaDr. Frank MaierTeilnehmerLiebe Lena,
nein, die Zahntechnik mache ich nicht selbst, das wäre viel zu umfangreich. Ich betreibe auch bewusst kein eigenes Labor. Wir geben unsere Arbeiten zu ausgesuchten Technikern.
Jeder Zahnarzt kann sich auf Teilbereiche der Zahnheilkunde spezialisieren und das ausweisen. Spezialist für Implantatrekonstruktionen ist keine Fachbezeichnung, wurde von mir lediglich gewählt um zu verdeutlichen, dass wir uns um die gesamte Versorgung kümmern.Die meisten sehr guten Implantologen, die ich kenne, kommen aus der Prothetik und Parodontologie. Mittlerweile gibt es als Spezialisierung den Master of Science in Oral Implantology als einzigen offiziellen Abschluss im Fach Implantologie. Dieser setzt ein zweijähriges Aufbaustudium, Verfassen einer wissenschaftlichen Arbeit und theoretische wie praktische Prüfungen voraus. Letztendlich zählt die Erfahrung des Behandlers.
Grüße,
Frank Maier
NannyTeilnehmer.
NannyTeilnehmer.
NannyTeilnehmerIch habe eine frage,
wenn eine prothese weich unterfüttert wird und damit nicht gekaut und gegessen wird, wird dann auch der knochenaufbau belastet?
grußDr. Frank MaierTeilnehmerGuten Abend,
die Überlastung des Augmentats nach Transplantation ist der Hauptgrund für Misserfolge. Andererseits kann man niemandem zumuten ohne Zähne aus dem Haus zu gehen. Eine Möglichkeit ist es, den Zahnersatz weich zu unterfüttern und strikt weiche Kost einzuhalten. Der Zahnersatz muss nachts herausgenommen werden, da auch im Schlaf unterbewusst eine Überlastung durch Pressen oder Knirschen erfolgen kann.
Eine zweite Möglichkeit stellen Interimsimplantate dar. Diese Implantate werden für die Übergangszeit gesetzt, um den Druck vom Knochenaufbau abzuhalten. Die Implantate werden nach der Einheilung i. d. R. wieder entfernt.
Grüße,
Frank Maier
NannyTeilnehmerGuten Abend Herr Dr. Maier,
vielen Dank für Ihre Anworten. Dank Ihrer Hilfe kann ich jetzt vieles besser verstehen, habe aber doch noch einige Fragen. Für wie lange muss der weich unterfütterte Zahnersatz getragen werden und mus nachts herausgenommen werden. Ab wann kann wieder eine normale Prothese getragen werden (ca. Wochen, oder Monate) und normal gegessen werden.
Zu den Interimsimplantaten würde ich gerne wissen, ob es auch bei einem sehr geringen Knochenangebot möglich ist und wie viele es dann mindestens sein müssten. Was kostet ca. so ein Implantat/Stck.
Bedanke mich im voraus und viele Grüsse
NannyDr. Frank MaierTeilnehmerGuten Abend Nanny,
ich rate meinen Patienten bei guter Heilung zumindest 6 Wochen weich zu essen und die Prothesen nachts abzulegen. Der Zahnersatz kann danach weich unterfüttert bleiben. Harte Speisen oder zähes Fleisch müssen Sie auch danach meiden, bis die Implantate eingeheilt sind.
Interimsimplantate können auch bei geringem Knochenangabot gesetzt werden, müssen allerdings dann zum Gaumen versetzt eingebracht werden. Das schränkt den Mundraum etwas ein. Um herausnehmbaren Zahnersatz zu stützen benötigen Sie mindestens 2 Implantate, besser 4 Stück. Pro Implantat fallen Materialkosten, Honorar und Kosten für die Verbindungselemente und Zahntechnik an. Diese können sehr unterschiedlich ausfallen. Wir kalkulieren rund 500,- Euro pro Interimsimplantat inkl. Nebenkosten.Viele Grüße,
Frank Maier
MonikaTeilnehmerHallo Lena,
die von dir geplanten Op´s habe ich hinter mir. Welche Fehlstellung besteht denn? (Habe nicht alle Beiträge lesen können)
Bei mir wurde eine UK-Rückverlagerung gemacht, OK-Aufbau aus dem Beckenkamm, Implantation 6 Implantate die ganze Behandlung hat sich mit Heilphasen über fast 3 Jahre hingezogen. Im UK wurden auch noch 2 Implantate notwendig. Wenn alles gut geht bin ich Ende Juni fertig.ICH WÜRDE ES IMMER WIEDER MACHEN LASSEN!!! Bin total glücklich mit meiner Teleskop-Prothese und bin mit einer ganz neuen Lebensqualität für alles entschädigt worden.
Hoffe das dir meine Kurzfassung ein wenig Mut uns Zuversicht geben kann.
Wenn Du Fragen hast werde ich gerne versuchen diese zu beantworten.Ganz liebe Grüße
MonikaPS. Bin auch erst 47 Jahre jung.
NannyTeilnehmerHallo Monika,
danke für die lieben Grüsse.
Ja bei mir soll es ja jetzt erst losgehen.Bei mir besteht keine Kieferfehlstellung, aber durch jahrelanges Tragen einer OK-Prothese hat sich der Kieferknochen fast total abgebaut, daher soll ein Aufbau aus dem Beckenkamm gemacht werden. 3 Jahre sind ja eine sehr lange Zeit, hat es bei Dir Probleme gegeben, oder warum hat die Behandlung so lange gedauert? Am meisten würde mich im Moment interessieren, wie es Dir gleich nach der OP bezgl. Schmerzen und Schwellungen ergangen ist und vor allem, wie Du gleich hinterher mit der Prothetik versorgt wurdest.
Viele liebe Grüsse auch von mir
NannylenavandijkTeilnehmerHallo,
ich wollte mich nur wenigstens endlich mal wieder melden. Ich stecke zurzeit leider heftig fest. Ende Februar wurden meine Zähne im OK gezogen. Man hatte mir eine Teleskop-Prothese als Langzeitprovisorium innerhalb von zwei, drei Wochen zugesagt. Ich hab sie bis heute nicht! *heul*
Aus meiner subjektiven und sicherlich auch nicht mehr sehr belastbaren Sicht läuft irgendwie einfach alles schief – und mein Vertrauen schwindet parallel zur Entwicklung. Momentan habe ich Mühe, überhaupt noch Kraft für mein Leben zu mobilisieren. Woher ich noch Hoffnung auf halbweg „lebbaren“ Zahnersatz nehmen soll, geschweige denn Antwort auf die Frage, WIE ich den denn wohl bekomme, weiß ich momentan leider nicht.
Ich hoffe, bei den anderen sieht die Lage besser aus?! Nanny, hat sich bei Dir etwas getan?
Viele Grüße
LenaNannyTeilnehmerHallo Lena,
es tut mir leid, dass es bei Dir nicht so klappt, wie es versprochen wurde. Mit welcher Begründung kann denn die Teleskop-Prothese bei Dir nicht gefertigt werden. Darf ich fragen, wie denn zur Zeit die Versorgung bei Dir im OK aussieht? Ich hoffe, Dir wird jetzt recht bald geholfen, damit Du wieder ein normales Leben führen kannst.
Bei mir sieht es so aus, dass mein Termin zur Beckenkamm-OP für Anfang Juli feststeht. Trotzdem ich inzwischen einige sehr positive Gespräche mit Personen führen konnte, die auch solch eine OP hinter sich haben, macht sich bei mir immer mehr Panik breit, je näher der Termin rückt. Ich kann nicht mehr schlafen und habe Angst vor der Zeit nach der OP und würde am liebsten den Termin wieder absagen.
Würde mich freuen, wieder von Dir zu hören
LG NannyDr. Frank MaierTeilnehmerHallo micky,
Entschuldigung für die späte Antwort, ich hatte Urlaub.
Die Augmentation im Seitenzahngebiet ist verhältnismäßig einfach und sicher. Für einen Sinuslift und evtl. Kammverbreiterung wird meist kein Beckenkamm benötigt. Es gibt die Möglichkeit der Knochenentnahme im Mund, Knochenersatzmaterialien und Spenderknochen. Die Ergebnisse für Beckenkammtransplantation und der anderen Alternativen bieten gleichwertige Ergebisse, lediglich die Einheilung ist bei Beckenkamm entwas schneller.
Die Schmerzsymptomatik wird sich durch den Eingriff eher verbessern als verschlechtern, da das seitengleiche Gelenk etwas entlastet wird. Allerdings ist eine Verbesserung der chronischen Schmerzsymptomatik nicht sicher.
Grüße,
Dr. Frank MaierDr. Frank MaierTeilnehmerHallo Micky,
die Entlastung eines geschädigten Kiefergelenkes durch festsitzenden Zahnersatz ist sicher hilfreich. Natürlich werden die Gelenkschäden nicht geheilt, die Gelenkstrukturen haben aber durch die Entlastung die Möglichkeit sich besser zu adaptieren, weitere Schäden werden vermieden und die Beschwerden nehmen meist ab. Die operative Behandlung eines chronisch geschädigten Kiefergelenks selbst führt meist nicht zum Erfolg.
Großvolumige Sinuslifts zur Schaffung eines Implantatlagers sind meist erfolgreich. Auch bei großem Volumen ist keine Transplantation von Beckenknochen erforderlich. Es gibt die Möglichkeit im Mundraum Knochen zu gewinnen und mit Knochenersatzmaterialien zu ergänzen, oder Spenderknochen zu verwenden. Alle Verfahren haben ähnlich gute Erfolgschancen. Zur genauen Beurteilung sind Röntgenbilder und ein CT bzw. DVT zur dreidimensionalen Planung erforderlich.
Viele Grüße,
Frank MaierNannyTeilnehmerHallo Herr Dr. Frank Maier,
inzwischen habe ich die Beckenkamm-OP hinter mir und alles ist soweit gut gegangen. Die OP ist jetzt 25 Tage her. Am 10. Tag wurden die Fäden im Mund gezogen, am Beckenkamm nach 14 Tagen, da sich hier ein grosser Bluterguss gebildet hatte.18 Tage nach der OP wurde meine Prothese, die ich vorher auch schon hatte neu umgearbeitet und unterfüttert und ich komme damit ganz gut klar. 6 Wochen soll ich keine feste Nahrung zu mir nehmen. Allerdings ist diese Proth. nicht weich unterfüttert, sondern ganz normal (was heisst das genau, ist das ein gummiartiges Material, oder so ähnlich) und es wurde auch nicht gesagt, dass die Proth. in der Nacht herausgenommen werden muss. Jetzt habe ich Angst, dass vielleicht dadurch schon etwas zu viel Druck auf das Transplantat ausgeübt wurde. Ich soll erst wieder zur Kontrolle kommen, wenn Schmerzen auftreten und ich habe keinerlei Problleme. Sollte man es doch vorher kontrollieren lassen. Vielen Dank für Antwort
LG NannyDr. Frank MaierTeilnehmerHallo Nanny,
Gratulation zur überstandenen OP!
Sofern es Ihnen gut geht, ist nicht zwingend eine weitere Kontrolle notwendig. Wichtig ist, dass Sie darauf achten, dass möglichst wenig Druck auf das Augmentat kommt und die Wundenränder geschlossen bleiben.
Eine feste Unterfütterung ist hygienefreundlich und gut, solange keine Druckstellen auftreten. Eine weichbleibende Unterfütterung bleibt gummiartig, verschmutzt aber schneller.
Viel Erfolg bei der weiteren Behandlung,
Frank MaierNannyTeilnehmerVielen Dank für die schnelle Antwort,
jetzt bin ich schon wieder etwas beruhigt, ich nöchte natürlich auf gar keinen Fall, dass durch eine Nachlässigkeit etwas passiert. Ich habe mich strikt an alle Anweisungen gehalten, die Ptroth. wurde erst eingepasst, als mein Operatuer „grünes Licht“ für das Tragen der Prothese gegeben hat, allerdings war immer die Rede von einer weichen Unterfütterung. Ich war zu glücklich, wieder Zähne im Mund zu haben, um nachzufragen wg. der weichen Unterfütterung, erst mal wollte ich nur aus der Praxis weg. Erst zu Hause habe ich mir wieder Gedanken gemacht, ob das jetzt mal wieder ein Fehler war, nichts zu sagen. Hoffe, das alles ok ist und ich endlich mal an etwas anderes denken kann.
Vielen für die schnelle Anwort
LG NannyNannyTeilnehmerHallo an alle, die die Beckenkamm-OP noch vor sich haben. Ich möchte jetzt allen wirklich Mut machen dies durchzustehen. Ich habe alle Ängste der Welt durchgestanden und mir hier von vielen Seiten (Betroffene und vor allem auch von Ärzten Rat geholt. Nochmals vielen Dank für die vielen Infos.
Heute ist der 28. Tag nach der OP. Kontrolluntersuchung hinter mir und alles ist ok. Der grösste Schritt ist geschafft und es war bei weitem wirklich nicht so schlimm, wie ich befürchet habe. Lasse alles in einer Uniklinik machen, Beckenkamm-OP, anschließende Prothetik und am Ende nach endlich erfolgreichem Einheilen, die Implantate. Wer Fragen hat, ich werde gerne jedem soweit ich kann mit Infos helfen.
LG NannyNannyTeilnehmerHallo fleur, ich freue mich wieder von dir zu hören. Wie ist es dir inzwischen ergangen. Wie geht es mit deiner behandlung weiter?????.Freue mich über antwort.
LG NannyNannyTeilnehmerHallo Fleur,
habe soeben einen halben roman über meinen OP-Verlauf geschrieben, hatte mich aber leider nicht vorher eigelogt und alles ist leider weg. Nur so viel erstmal, alles ist super verlaufen und super verheilt.
Möchte hier jedem Mut machen, wenn eine grössere Menge Knochen benötigt wird, immer alles in einer Uni-Klinik machen lassen. Auf jeden Fall wird man nicht „über den Tisch gezogen“ Mir wurde gesagt,dass etwas mehr Knochen entnommen wurde und was nicht gebraucht wurde, für evtl. spätere OP`s eingefroren wurde, zuerstmal etwas makaber, aber schon genial. wenn man bedenkt, wenn nochmal so eine OP nötig ware, ist so eine Beckenkamm-Impl. nicht mehr nötig, finde ich schon klasse.
LG Nanny
Berichte bitte auch weiter, wie es mit Dir weitergeht.NannyTeilnehmerHallo Herr Dr. Maier, vielen Dank nochmal für den ausführlichen Bericht, inzwischen habe ich die OP gut überstanden und freue mich, dass alles gut verlaufen ist. Im OK habe ich jetzt auch, ähnlich wie auf diesem Foto, mehre Schrauben oder Stifte. Können Sie mir bitte sagen, wie lange diese in der Regel im Kiefer bleiben. Aus Angst vor einen Termin habe ich mich noch nicht getraut zu fragen.
Vielen Dank
NannyNannyTeilnehmerPS Der von mir erwähnte Bericht war vom07.05.2011
NannyDr. Frank MaierTeilnehmerLiebe Nanny,
ich freue mich, dass Sie alles gut überstanden haben. Nach Beckenkammtransplantation sollte i. d. R. relativ früh implantiert werden: ca. 3 bis 4 Monate. Häufig ist es möglich die Schrauben in der Implantat-OP zu entfernen. Mitunter ist eine Vestibulumplastik (Anpassung des Zahnfleisches) vor Implantation sinnvoll. Dann können auch während dieser Sitzung die Osteosyntheschrauben entfernt werden.
Grüße und weiter gute Besserung,
Frank MaierNannyTeilnehmerHallo Herr Dr. Maier, vielen dank für die Anwort. Ich war von einer Einheilzeit von mindestens 6 Monaten ausgegangen, jetzt bin ich doch überrascht. 2 Monate ab OP sind ja schon am 15.Sept. rum. am 15. Okt. soll ich erst zur Kontrolle kommen. Ich werde mir jetzt aber doch schon früher einen Beratungstermin geben lassen. Kann ich davon ausgehen, dass ich jetzt den schlimmsten Teil hinter mir habe, oder wird das was noch kommt wieder eine grosse Sache? Was passiert bei einer Anpassung des Zahnfleisches, kann danach gleich eine Prothese getragen werden?
Vielen Dank für Anwort im voraus
Nanny -
AutorAntworten