Ich bin männlich, 32 Jahre alt. Folgender Gebißstatus:
Vor ca 10 Jahren hat sich Zustand der Backenzähne bei mir stark verschlechtert (Bruxismus, Karies). Diese Zähne sind langsam total weggebröckelt bis sie quasi auf der Höhe des Zahnfleisches waren. Nach langem Aufschieben (Angstpatient) habe ich dann eine Entfernung der Ruinen vornehmen lassen (in jeden Quadranten 2-3 Zähne).
An diese Freiendsituation konnte erfreulicherweise mit einer Brücke angeknüpft werden, da damals meine Weisheitszähne durchbrachen und durch das Fehlen der Backenzähne die Möglichkeit hatten relativ weit nach vorne zu wachsen und einen Brückenpfeiler darzustellen.
Bei einem Sportunfall vor einigen Wochen hab ich mir nun quasi den gesamten frontalen Zahnbestannd unrettbar ruiniert. Das Abschleifen der scharfen Bruchkanten ohne Vollnarkose war der reine Horror für mich, es gibt noch eine Brücke die halbwegs hält und mit der ich momentan kaue, aber es muss natürlich etwas geschehen.
Meine Wunschversorgung nach Internet Recherche bestand aus dem Setzen von Implantaten und der Befestigung einer festen Vollprothese. Mit diesem Wunsch habe ich mit einen Kostenvoranschlag machen lassen, den ich mal kurz zusammenfasse:
Generell:
Panoramaröntgenaufnahme 1x = 50
Prof. Mundhygiene 1x = 100
Zentrikregistrat der Kiefer = 250
Oberkiefer:
Extraktionen 9x = 450 Euro
Implantate 10x = 4900
Aufbaupfosten 10x = 2000
Sinusbodenelevation 2x = 1380
Knochenaufbau 2x = 1380
Medikamente = 50
Softlaserbehandlung der Gingivitis = 100
Kontrollpanorama XRay 2x = 100
Provisorium 1x = 400
Indiv. Löffel 2x = 60
Gebissschablone 2x = 100
Keramikkronen 12x = 2800
Unterkiefer
Extraktionen 7x = 450
Impkantate 8x = 3920
Aufbaupfosten 8x = 1600
Knochenaufbau 2x = 690
Provisorium 1x = 400
Indiv. Löffel 2x = 60
Gebissschablone 2x = 100
Keramikkronen 14x = 2800
Geplant ist also die Entfernung aller natürlichen Zahn(ruinen) inkl. Weisheitszähne, die Kosten für Extraktion, Implantate etc. liegen bei etwa 19200 Euro für beide Kiefer, die für den endgültigen Zahnersatz bei knapp 6000, also knappe 25000 Euro für das komplette Paket, inklusive Dämmerschlafnarkose.
Die Knochenaufbaumassnahmen sind notwendig in den Bereichen in denen der Knochen durch das jahrelange Tragen der Brücke atrophiert ist, in allen anderen Bereichen habe ich durch die bis vor kurzem vorhandenen Zähne ausreichend viel Knochenmaterial.
Da ich schon im Internet viel recherchiert hatte war ich eigentlich das Ansicht das eine einteilige Vollprothese (full arc) auf 4 oder meinetwegen 6 Implantaten der Weg mit den besten Preisleistungsverhältnis ist. Allerdings wurde ich dann aufgeklärt das diese Behandlung eigentlich nur genutzt wird bei Patienten die schon jahrelang zahnlos sind und nur noch wenig Knochenmaterial haben.
Die 10 Implantate im OK kommen wir ein wenig wie overkill vor, aber der Doc argumentierte das in diesem Fall, wo noch eine Menge natürliches Knochenmaterial vorhanden ist definitiv mit vielen Implantaten gearbeitet werden sollte, um halt die Belastungen möglichst gut zu verteilen und weiterer Atrophie vorzubeugen. Ferner rät er aus ästhetischen Gründen dazu keine „full arc“-Prothese zu nutzen sondern den prothetischen Ersatz aus mehreren Segmenten zusammenzusetzen, da dies mehr Möglichkeiten zur Korrektur und ästhetischen Anpassung läßt. Ich halte diese Argumente für nachvollziehbar und plausibel, zumindest aus meinem Betrachtungswinkel als Laie.
Ablauf ist wie folgt vorgesehen: Extraktion, Implantatsetzung in einer Sitzung, einzeitiger Knochenaufbau (da auch an den Stellen wo vorher die Brücken sassen nicht besonders viele Material fehlt bzw. aufgebaut werden muss), Laserbehandlung der Gingivitis zur verbesserten Abheilung und Reduktion von Schwellungen. Was das Provisorium angeht habe ich vergessen genau zu fragen, aber ich meine rausgehört zu haben das er eine Sofortbelastung (ggf. einen Tag nach Implantation) plant, und zwar auf den Implantaten die von vorn herein einen festen Sitz haben (also nicht auf denen die im Bereich einer Knochenaufbaumassnahme liegen). Avisierte Zeit bis zum Einsetzen der endgültigen Prothese 4-6 Monate.
Ich habe hier im Forum gelesen das es Patienten gibt die ihre (rausnehmbaren) overdentures auf 2 – 4 Implantaten mit Stegverbindung sitzen haben, von daher hatte ich persönlich auch so eine Lösung im Kopf und natürlich auch die deutlich niedrigeren Preise für diese Behandlung (OK + UK kommt bei der Herangehensweise ja oft auf lediglich 12-14 TEuro).
Frage an die hier anwesenden Ärzte:
– Gibt es auf der Liste Posten die nicht nachvollziehbar / überflüssig sind bzw erscheinen?
– Wie würden Sie eine solchen Fall angehen? Ist der Mehrwert dieser mehrteiligen Prothesen den Aufwand wert?
– Wie schätzen Sie die veranschlagten Gesamtkosten ein?
– Welche möglichen Zusatzbehandlungen sind denkbar um die Erfolgsrate der Behandlung bzw. deren ästhetisches Erscheinungsbild nach Vollendung zu verbessern/zu optimieren/sicherzustellen?
Über Kommentare würde ich mich sehr freuen, denn die von mir erträumten 14-16 TEuro hätte ich relativ problemlos locker machen können. Bei 25 großen Zetteln muss ich so langsam anfangen meine eisernen Reserven anzutasten was mir nicht sehr gefällt, aber machbar ist wenn es tatsächlich das hochwertige Ergebnis ist das ich mir wünsche.