3 Implantate im OK Frontzahnbereich als Brücke?

[Elli]

Hallo,
ich bin etwas verunsichert und hoffe, dass ihr mir helfen könnt… Ich habe durch einen Unfall 3 Schneidezähne im OK verloren. Jetzt erfolgte Knochenaufbau und der Kieferchirurg will nun den Antrag zwecks Implantate stellen (war ein Arbeitsunfall auf der Baustelle, daher ist die Berufsgenossenschaft zuständig).. Er sagte mir, dass er da 2 Implantatstifte setzen will und darauf die 3 Kronen befestigt. Das wäre das besteund was anderes würde die BG auxh nicht genehmigen
Nun meinte mein Zahnarzt aber, 3 Einzelimplantate wären besser – optisch und funktional und würden von der BG auch gezahlt werden, da sozusagen Stand der Technik.
Wie verhalte ich mich nun richtig und wem glaube ich?!? Kann ich den Kieferchirurg „zwingen“ 3 Implantate zu beantragen und zu setzen??? Wechseln ist eher schwierig, da er alle Vorarbeiten schon erledigt hat.

Besten Dank für Eure/Ihre Hilfe und Meinungen.
Liebe Grüße
Ellli

Thema

[docwolf]

Guten Tag,
was das Beste ist, lässt sich so einfach nicht beantworten. Implantate brauchen Platz nebeneinander, der im Frontzahnbereich nicht immer vorhanden ist. Das Kochenangebot in der Breite muss auch berücksichtigt werden. Die Qualität des Zahnfleisches und die Lachlinie sind in Betracht zu ziehen. 3 sind besser als 2 ist also pauschal nicht richtig.
mfg
Wolff

[Elli]

Hallo docwolff,
die Lachlinie ist schon sehr hoch, obere Zähne voll sichtbar. Da ein Knochenaufbau gemacht wurde, ist dieser wohl breit genug und kann 3 Implantate tragen. Qualität des Zahnfleisches kann ich leider nicht beurteilen…

lg Elli

[gwittstock]

Hallo,

wie schon mein Vorredner sagte, ist ausreichend Knochen und Platz mitentscheidend für eine erfolgreiche Implantation. Dabei ist auch entscheidend das zwischen den Implantaten selbst genügend Abstand. Eventuell hat der Kollege deshalb empfehlen zwei Implantate einzubringen und die Situation mit einer Brücke zu versorgen.

Ästhetisch kann auch eine Versorgung auf zwei Implantaten mit einer Brücke sehr ansprechend sein. Insofern ist das nicht unbedingt die „schlechtere“ Lösung, sondern je nach anatomische Situation die sinnvollere.

Letztlich kann eine richtige Antwort nicht gegeben werden, beide Varianten haben unter den korrekten Voraussetzungen Ihre Berechtigung. Insofern sollten Sie das noch einmal ganz offen mit Ihrem Chirurgen besprechen.

Viele Grüße,

Dr. Gero Wittstock

[Elli]

Hallo Dr. Wittstock
und danke für die Info. Ich denke, ich mach dann nochmal einen Termin und kläre das. Vielen Dank für die Informationen!
Lg Elli

[periimp]

Hallo Elli,
aus eigener Erfahrung würde ich das Minimum (max 2 Implantate) wählen.
So wie rückgemeldet :

“ Implantate brauchen Platz nebeneinander, der im Frontzahnbereich nicht immer vorhanden ist“
„wie schon mein Vorredner sagte, ist ausreichend Knochen und Platz mitentscheidend für eine erfolgreiche Implantation. Dabei ist auch entscheidend das zwischen den Implantaten selbst genügend Abstand.“

Ich hatte – damaliger Implantologe – aus „Sicherheits“gründen (falls 1 oder 2 Implantate nicht mit dem Knochen zusammenwachsen) gleich 4 Implantate nebeneinander bekommen.
Die kann ich inzwischen in Nacktform sehen – Zahnfleisch+Knochen zerstört.
Auch wenn man nicht die Entzündungskrankheit Periimplantatis bekommt – der Knochen braucht eine Umgebung, in der es Durchblutung gibt. Die ist in den natürlichen Zahnwurzeln vorhanden, in den Titanschrauben nicht.
Sicher ist das auch im der PatientenInfo „Probleme mit Implantaten“ irgendwo beschrieben.
Es ist sicher nicht nur der Kostenfaktor, weshalb man völlig zahnlose Zahnkiefer mit wenigen Implantaten bestückt.
Im Zweifel – die sollte man gerne haben bei solchen Entscheidungen – lieber etwas Geld opfern, um eine Zweitmeinung und eine Drittmeinung einholen.
Gruss periimp

[Autor]

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