Zahnpflege: Viele Deutsche putzen falsch und zu kurz


Obwohl sich die Mundhygiene der Deutschen deutlich verbessert hat, wird in heimischen Badezimmern beim Zähneputzen immer noch vieles falsch gemacht. Eine regelmäßige und gründliche Zahn- und Mundhygiene ist Voraussetzung, um Karies und Parodontitis wirkungsvoll vorzubeugen. Falsche Putztechniken allerdings können Zähne und Zahnfleisch schädigen. Darüber hinaus halten sich viele Menschen nicht an die empfohlene Putzzeit von mindestens zwei Minuten.

„Ein zu starker Druck beim Zähneputzen oder eine heftig ausgeführte Schrubb-Bewegung beispielsweise können zur Folge haben, dass man gesunde Zahnsubstanz regelrecht wegbürstet“, erklärt Professor Joachim Klimek, Direktor der Klinik für Zahnerhaltungskunde und Präventive Zahnheilkunde der Universität Gießen. Zudem kann es dadurch zu Zahnfleischrückgang und freiliegenden Zahnhälsen an einzelnen Zähnen kommen.

Basis für gesunde Zähne und Zahnfleisch sind neben einer sorgfältigen Zahn und Mundpflege zu Hause, bei der auch die Zahnzwischenräume einmal täglich gereinigt werden sollten, die regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen beim Zahnarzt. „Abhängig vom Karies- und Parodontitis-Risiko sind zusätzlich professionelle Zahnreinigungen sinnvoll, bei denen der Zahnarzt oder seine Prophylaxe-Assistentin alle bakteriellen Beläge von den Zahnoberflächen entfernen“, so Klimek.

Einige grundsätzliche Regeln sollte man bei der täglichen Mundhygiene beachten:

– mindestens zweimal täglich Zähneputzen

– jeweils mindestens zwei Minuten lang die Zähne gründlich reinigen

– beim Zähneputzen nie waagrecht schrubben: Kleine rüttelnde Bewegungen lösen den Zahnbelag, anschließend vom Zahnfleisch weg in Richtung der Kauflächen „wischen“

– immer nach einem festen Schema putzen: zum Beispiel Kauflächen, Außenflächen, Innenflächen

– einmal täglich die Zahnzwischenräume mit Zahnseide oder Zahnzwischenraumbürstchen säubern

– fluoridhaltige Zahncreme verwenden

– Zahnbürste oder Bürstenkopf bei elektrischen Zahnbürsten spätestens alle drei Monate wechseln

Als Alternative zur Handzahnbürste erfreuen sich moderne elektrische Zahnbürsten seit einigen Jahren zunehmender Beliebtheit. Sie erzielen sehr gute Reinigungsergebnisse und erleichtern die Zahnpflege, weil sie die richtigen Putzbewegungen am Zahn automatisch ausführen. Einige Modelle verfügen zusätzlich über eine automatische Zeit- und Andruckkontrolle. Diese Funktionen helfen, die empfohlene Putzzeit einzuhalten und Schäden an Zähnen und Zahnfleisch durch zu starken Putzdruck zu vermeiden.

Wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass die meisten modernen elektrischen Zahnbürsten gegenüber herkömmlichen Handzahnbürsten bessere Putzergebnisse erzielen. Die Gründe dafür liegen in der meist unzureichenden Putztechnik bei der Verwendung von Handzahnbürsten und in der Vernachlässigung der empfohlenen Putzzeit.

Quelle: zahn-online.de

Letzte Aktualisierung am Donnerstag, 30 November 1999