Zahnkronen austauschbar: CAD/CAM-Daten per USB-Stick


Werden die Veränderungen vom jeweiligen Kausystem toleriert, können endgültige Zahnkronen angefertigt werden um die Kieferpositionen zu halten. Bisher waren die Vorbehandlungsmaßnahmen für Patienten sehr aufwendig, da die provisorischen Aufbauten aufgrund der hohen Druckbelastung – insbesondere im Seitenzahnbereich – häufig brachen und wiederhergestellt werden mussten.
An der Universität München (LMU-München) werden aktuell mit leistungsfähigen Materialien und außergewöhnlichen Befestigungstechniken neue Einsatzgebiete erforscht. Von Metallen über Keramiken bis zu Hochleistungskunststoffen stehen viele neue Materialien zur Verfügung. Für Patienten sind besonders zahnfarbene und ästhetische Versorgungen attraktiv, die aus Blöcken aus Keramik oder neuartigen Kunststoffen mittels CAD/CAM (computergestützte Planung und Fertigung) anhand virtueller Datensätze gefräst werden. Teilweise in mehrschichtigen Farben oder mit einem Kern aus Zahnbein (Dentin) versehen, wirken sie immer noch nicht naturidentisch, haben aber durch ihre Fähigkeit, Licht annähernd wie natürliche Zähne zu brechen, im Vergleich zu früher eine deutlich verbesserte Ästhetik. Die gefrästen Aufbauten (table tops) können sehr einfach auf die Zahnoberflächen aufgeklebt werden. Die neueste Errungenschaft ist die digitale Dentinkernkrone. Diese wird auf Basis von Daten hergestellt, die von natürlichen Zähnen gewonnen wurden und führt zu hochästhetischen Ergebnissen. Ein vielleicht schon bald mögliches Zukunftsszenario wäre ein USB-Stick mit einem Datensatz zur individuellen Zahnfarbe und Zahnschichtung des Patienten, mittels derer sogar im Urlaub ohne großen Aufwand die gerissene oder gebrochene Krone neu gefräst und eingesetzt werden könnte.

Quelle:
1. Nationale Tagung der DGÄZ gemeinsam mit dem Jahreskongress der DGZ, der dgzpm, der DGR²Z in Kooperation mit den Jahrestagungen der AG Keramik und der DGCZ

Letzte Aktualisierung am Donnerstag, 03 Oktober 2014