In der Klinik für Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie des Düsseldorfer Universitätsklinikums erhielt eine Patientin in einem einzigen Eingriff festsitzenden, implantatgetragenen Zahnersatz und zwar erstmals in Deutschland in Unter- und Oberkiefer gleichzeitig. Dabei wurden sowohl die insgesamt 14 Zahnimplantate gesetzt, als auch die beiden vorgefertigten Brückenkonstruktionen aus Titan eingegliedert. Nach dem Eingriff war die vorher zahnlose Patientin wieder mit einem kompletten Gebiss ausgestattet.
Obgleich dieses minimalinvasive, in Schweden entwickelte Verfahren schon seit einiger Zeit existiert und deutschlandweit bereits eine Vielzahl von Patienten erfolgreich therapiert wurden, ist diese Anwendung in beiden Kiefern gleichzeitig bisher einmalig. Sie stellt höchste Ansprüche sowohl an die Präzision des Eingriffs als auch an die Planung vor der Operation.
Zum Verfahren: Eine spezielle Planungssoftware ermöglicht auf der Grundlage von Computertomographie-Aufnahmen die detaillierte Planung der vorgesehenen Implantatpositionen im Mund eines Patienten. Die Positionierung richtet sich dabei nach den Zähnen der Vollprothesen der Patientin als Vorlage für die späteren Brückenglieder und nach dem zur Verfügung stehen Knochenangebot.
Auf Grundlage der Daten aus Düsseldorf fertigte die schwedische Firma Bohrschablonen, mit deren Hilfe die exakte Platzierung der Implantate im OP vorgenommen werden kann. Größte Sorgfalt wird präoperativ auch auf die zahntechnische Herstellung der Brücken verwandt, deren Titangerüste aus einem Stück nach Einscannen der Wachsmodelation gefräst wurden und die eine perfekte Verzahnung gewährleisten müssen.
„Die Schwierigkeit bei diesem Eingriff bestand in erster Linie an der exakten Umsetzung der virtuellen Planung am Computer in der Operation“, kommentierte Prof. Kübler vom Universitätsklinikum Düsseldorf.“
Quelle: zahn-online.de