Die besten Chancen, von der Zigarette loszukommen haben Raucher durch
die Kombination aus medikamentöser und psychosozialer Unterstützung. Ein
wichtiger Anlaufpunkt für den Rauchausstieg ist die Zahnarztpraxis.
Zahnärzte können die durch das Rauchen ausgelösten Veränderungen im
Mundraum, wie einen drohenden Implantatsverlust, besonders gut
veranschaulichen.
Zur Rauchentwöhnung zum Zahnarzt gehen
Raucher sollten die Chance wahrnehmen, sich direkt bei ihrem Zahnarzt
über die individuellen Vorteile eines Rauchstopps zu informieren und
darüber aufklären lassen, welche Folgen die Nikotinsucht für die eigene
Zahngesundheit hat. Das sensibilisiert und motiviert zum Rauchausstieg.
Der Zahnarzt und sein Praxisteam können den Ausstiegsversuch dann bei
den nächsten Terminen unterstützend begleiten. Dazu gehört
beispielsweise auch, bei möglichen Rückschlägen wieder neuen Mut und
weitere hilfreiche Tipps vom Zahnarzt zu erhalten. Für Raucher ist der
Zahnarzt deshalb ein idealer Partner zur Rauchentwöhnung. In der Schweiz
wurde die Rauchentwöhnung bereits in die Ausbildung der Zahnärzte
aufgenommen (2).
Vom Rauchausstieg profitieren
Dass Raucher in vielfacher Weise von einem Rauchausstieg profitieren,
ist den meisten Menschen bekannt: Beispielsweise wird das Risiko für
Herz-Kreislauf-Erkrankungen, chronische Atemwegserkrankungen,
Lungenkrebs und Diabetes deutlich gesenkt. Aber auch die Verbesserungen
der Zahngesundheit sprechen für sich:
– Geringeres Risiko für Mundraumerkrankungen im Allgemeinen,
– Normalisierung von Zahnfarbe und Speichel,
– Reduktion von Mundgeruch, frischerer Atem,
– Ästhetik von Zähnen und Zahnhalteapparat und deren langfristiger Erhalt.
Für viele Raucher eine zusätzliche Motivation, den Rauchausstieg anzugehen.
Das Rauchen aufhören mit medikamentöser Unterstützung
Nikotin besitzt ein hohes Suchtpotenzial und macht körperlich und
psychisch stark abhängig. Die Abhängigkeit ist vergleichbar mit der von
Heroin. Mit dem Rauchen aufzuhören ist deshalb nicht einfach. Nur etwa
drei bis fünf Prozent der Raucher gelingt es mit reiner Willenskraft und
ohne weitere Unterstützung (3). Das größte Hindernis bei der
Rauchentwöhnung sind Entzugssymptome wie Reizbarkeit, Unruhe oder
Schlaflosigkeit. Andere, wie gesteigerter Appetit oder Rauchverlangen,
können bis zu zehn Wochen andauern (4).
Als aussichtsreiche Strategie zur Überwindung von psychischen und
körperlichen Entzugssymptomen hat sich die Kombination aus ärztlicher
Beratung und medikamentöser Unterstützung bewährt. Der Zahnarzt ist eine
wichtige Anlaufstelle beim Rauchausstieg. Er kann beraten und den
richtigen Weg finden.
Informationen zur Rauchentwöhnung unter: www.rauchfrei-durchstarten.de
Quellen:
(1) Rote Reihe. Tabakprävention und Tabakkontrolle. Rauchen und Mundgesundheit (Band 13). DKFZ, Heidelberg, 2010
(2) Ramseier CA et al.: Tobacco use prevention cessation in the dental practice. Schweiz Monatsschr Zahnmed 117: 253266 (2007)
(3) Raw M, McNeill A et al.: Smoking Cessation Guidelines for Health Professionals Thorax (1998)
53:Suppl.5:1-18.
(4) Jarvis MJ. Why people smoke. BMJ 2004;328 (7434): 277-279