Zahnfehlstellungen beeinträchtigen die Gesundheit


Rund 40 Prozent der Kinder und Jugendlichen leiden an
Zahnfehlstellungen, die sich, bleiben sie unbehandelt, nicht nur ein
ästhetisches Problem darstellen, sondern auch auf die Gesundheit
auswirken.

Da es für Nicht-Mediziner oft schwierig zu beurteilen ist, ob eine
Fehlstellung problematisch ist, sollten vor allem bei Kindern
regelmäßige Untersuchungen beim Fachmann durchgeführt werden. Das
kindliche Gebiss sollte auf jeden Fall von einem Kieferorthopäden oder
erfahrenen Zahnarzt untersucht werden, sodass Fehlfunktionen
rechtzeitig diagnostiziert und behandelt werden können. Folgende
Abstände sind empfohlen:

1. Untersuchung: mit vier Jahren (Milchgebiss)
2. Untersuchung: mit acht Jahren (frühes Wechselgebiss)
3. Untersuchung: mit zwölf Jahren (spätes Wechselgebiss)

Zahnspangen kennen kein Alter

Auch Erwachsene tragen immer häufiger eine Zahnspange, denn
unkomplizierte Zahnfehlstellungen können auch im fortgeschrittenen
Alter therapiert werden. Bei vielen Erwachsenen gibt es
Gebiss-Anomalien, weil sie entweder als Kind nicht behandelt wurden,
weil der Behandlungserfolg nicht im gewünschten Ausmaß eingetreten ist,
oder auch weil sich beispielsweise der Unterkiefer zu stark entwickelt
hat – dies ist häufig eine Folge schwach entwickelter Kaumuskulatur.

So unterschiedlich die Fehlstellungen und -bisse sein können, so
unterschiedlich sind auch die Behandlungskonzepte. In manchen Fällen
ist auch eine Kombination von einer kieferorthopädischen und einer
chirurgischen Behandlung nötig, das hängt von der individuellen
Situation ab. Wichtig ist es daher, vor Behandlungsbeginn eine
umfassende Diagnose durchzuführen. Sie besteht im Wesentlichen aus der
Anamnese, dem Anfertigen von Modellen, einem seitlichen Kopfröntgen,
einem Panorama-Röntgen, einer Kiefergelenksuntersuchung und
verschiedenen Mund- und Gesichtsfotos.

Die Therapie

Grundsätzlich unterscheidet man zwischen einer Therapie mit
herausnehmbaren und festsitzenden Apparaturen. Welche Apparatur für die
individuelle Therapie in Frage kommt, richtet sich nach der Art der
Fehlstellung oder des Fehlbisses – jede Behandlung sollte also
individuell erfolgen.

Die meisten kieferorthopädischen Therapien erfolgen mit Hilfe von
festsitzenden Apparaturen. Diese sind fest mit den Zähnen verbunden und
nur vom Zahnarzt wieder zu entfernen. Das bekannteste Beispiel sind
Brackets. Weitere Möglichkeiten zur Korrektur bieten herausnehmbare
Apparaturen, wie etwa Aktivatoren, Headgear oder aktive Platten. Die
durchschnittliche Behandlungsdauer beträgt drei Jahre.

Quelle: orf.at

Letzte Aktualisierung am Donnerstag, 30 November 1999