Die ungewöhnliche Verknüpfung von gesundem, tiefem Schlaf mit dem abendlichen Zahnputz-Ritual war Gegenstand eines Vortrags zu neurowissenschaftlichen Aspekten des Schlafs des britischen Neurowissenschaftlers Russell Foster von der Oxford-Universität.
In seiner Ansprache führte Russell Foster aus, dass mit der Erfindung der Glühlampe und dem Fortschreiten der industriellen Revolution sich die Ruhezeiten der Menschen mehr und mehr verändert haben. Die Erhellung der naturgegebenen Dunkelheit mittels künstlichen Lichts führte zwangsläufig zu verlängerten Arbeitszeiten und in der Folge zu Veränderungen der menschlichen Schlaf- und Wachrhythmen.
Schlaf und Dunkelheit hängen miteinander zusammen und sind enorm wichtige Komponenten unserer inneren Uhr, die unsere körperliche und geistige Erholung steuern. Tageszeitunabhängige Lichtquellen im Privat- und Arbeitsleben bewirken irreführende Signale und bringen unsere innere Uhr durcheinander. Genauso verhält es sich offensichtlich mit dem Lichtreiz beim allabendlichen Zähneputzen. Findet es unmittelbar vor dem Zubettgehen statt, kann es den tiefen erholsamen Schlaf negativ beeinflussen, indem die innere Uhr des Schlaf-Wach-Rhythmus umgepolt wird. Russell Foster rät daher, mindestens eine halbe Stunde vor dem Zubettgehen bei Licht Zähne zu putzen, um die Schlafqualität nicht negativ zu beeinflussen.
Ein Badezimmerlicht mit Nachtmodus ist leider noch nicht erfunden. Daher sein Tipp für guten Schlaf trotz Zähneputzen: Lichtschalter aus bei der abendlichen Zahnpflege!
Zähneputzen im Dunkeln gegen Schlafstörungen?
Letzte Aktualisierung am Donnerstag, 21 Dezember 2015