Zahnärztevorstand diskutierte über die scheinbar >schöne, neue Zahnarztwelt


„Die scheinbar so schöne, neue Zahnarztwelt mit vielfältigen
Werbemöglichkeiten und die kommende Reform des
Versicherungsvertragsgesetzes hebeln wieder ein Stück der Grundfeste
des Zahnarztberufes – die Freiberuflichkeit – weiter aus“, erklärte
Prof. Dr. Wolfgang Sprekels, Präsident der Zahnärztekammer Hamburg nach
der Klausurtagung des Vorstandes der Zahnärztekammer Hamburg. Der
Vorstand wolle hier einen moralischen Riegel für die Außendarstellung
einer Zahnarztpraxis entwickeln. Die Reform des
Versicherungsvertragsgesetzes bringt ein Bündel einengender
Konsequenzen im Vertragsverhältnis mit privaten Krankenkassen. Der
Vorstand beschloss, die Mitglieder ausführlich über die Pferdefüße
dieses geplanten Gesetzes zu informieren.

Die Gesetzgebung der letzten Jahre und höchstrichterliche Urteile auch
aus der EU unterhöhlten das frühere Werbeverbot der Zahnärzte. Der
Vorstand der Zahnärztekammer Hamburg war sich in der Klausurtagung
einig, dass die Werbung um den Patienten in allererster Linie in der
Praxis durch moderne Zahnheilkunde, menschliche Zuwendung und
gründliche Aufklärung erfolgen sollte. Der Vorstand lehnte die
aktuellen Entwicklungen hin zu einer gewerblichen, rein
preisorientierten Zahnmedizin strikt ab. „Wir sind nur der Gesundheit
unserer Patienten verpflichtet und keine angestellten
Fließbandzahnarbeiter, die in allen Belangen in ihrer freien Ausübung
einer modernen Zahnheilkunde ein-engt werden, wie dies jetzt gerade
durch eine Zahnarztpraxenkette vorexerziert wird“, erklärte Prof.
Sprekels nach der Sitzung.

Kontaktinformation:
Gemeinsame Pressestelle der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Hamburg (KZV) und Zahnärztekammer Hamburg

Letzte Aktualisierung am Donnerstag, 30 November 1999