Problematisch sind Fruchtsäfte vor allem dann, wenn sie unverdünnt aus den in Mode gekommenen Sportlerflaschen mit einem winzigen Saugloch im Verschluss getrunken werden. „Das wirkt wie ein Dauerbad der Zähne im Saft und
bedeutet für sie Hochstress“, erläutert Dr. Wagner. Besser sei es deshalb, Fruchtsaft aus Gläsern oder Bechern zu trinken oder gänzlich darauf zu verzichten und lieber auf stilles Mineralwasser umzusteigen. Außerdem sollte man nicht unmittelbar etwa nach dem Glas Orangensaft die Zähne putzen, denn dann wird der Zahnschmelz regelrecht weggeschrubbt, sondern mindestens eine Stunde warten. Dann hat der Körper die Fruchtsäure neutralisiert.
Zurückhaltung bei Fruchtsäften aus Industrieproduktion – die ja meist auch mit sehr viel Zucker angereichert sind – gilt erst recht bei Kindern. Milchzahnkaries auch als Folge falscher Ernährung ist leider keine Seltenheit. In Thüringen muss nach Daten der Landesarbeitsgemeinschaft für Jugendzahnpflege jedes vierte Kind in der Altersgruppe der Zwei- bis Sechsjährigen wegen Karies behandelt werden, weitere 14 Prozent gehören zur für die Erkrankung besonders anfälligen Risikogruppe. Bei den Siebenjährigen sind 40 Prozent behandlungsbedürftig.
Landeszahnärztekammer Thüringen