Bastendorf fasst in seinem Artikel „Prophylaxe – eine aktuelle
Standortbestimmung“ die Ergebnisse der Vierten deutschen
Mundgesundheitsstudie (DMS IV) zusammen. Danach ist im Vergleich zur DMS
III aus dem Jahr 1997 bei Kindern ein deutlicher Rückgang von 58,8
Prozent bei Karies (Schmelz- und Kronen-Karies) zu beobachten.
Demgegenüber stehe eine deutliche Zunahme von Parodontalerkrankungen bei
Erwachsenen und Senioren um 26,9 Prozent (mittelschwere
Parodontalerkrankungen) bzw. 23,7 Prozent (schwere
Parodontalerkrankungen). Erkrankungen des Zahnhalteapparates
(Parodontitis) sind eine Volkskrankheit, an der laut DMS IV bereits 73,2
Prozent der Erwachsenen leiden!
Parodontitis ist eine durch Bakterien hervorgerufene entzündliche
Veränderung des Zahnfleisches und des Kieferknochens. Sie zählt zu den
häufigsten Infektionskrankheiten der Mundhöhle. Sie wird durch Bakterien
ausgelöst, es können aber auch weitere Ursachen mit verantwortlich
sein, z.B. Rauchen, erbliche Faktoren, Stress, schlechte Mundhygiene,
Übergewicht, hormonelle Störungen, Krankheiten wie etwa Diabetes
mellitus oder einfach das zunehmende Alter, wobei die Abwehrkräfte
gemindert werden. Konkrete Anzeichen für ein Parodontitis-Risiko bzw.
eine bereits vorhandene Parodontitis sind Zahnfleischbluten,
zurückgehendes Zahnfleisch, Mundgeruch, empfindliche Zähne und lockere
Zähne.
„Wir haben in den letzten 20 Jahren mehr Innovation (gemeint sind
Innovationen in der Zahnheilkunde, d. Red.) erlebt als in 10.000 Jahren
davor und dieser Weg wird sich fortsetzen“, so Dr. Bastendorf in seinem
Artikel. „Die moderne Zahnheilkunde stellt aber nicht nur von der
wissenschaftlichen Seite her, sondern auch von der Organisation ganz
neue Anforderungen an die Zukunft.“. Sein Fazit lautet: „Eine moderne
Zahnheilkunde ist nur mit und um die Prophylaxe herum sinnvoll.“
Laut einer Untersuchung des IDZ (Institut der Deutschen Zahnärzte)
waren bereits in den 90er Jahren 92,3 Prozent der deutschen Zahnärzte
der Meinung, dass ohne Prophylaxe die Zahnheilkunde nicht mehr
vertretbar sei. Und 89,1 Prozent sagten, dass mit einer
Individual-Prophylaxe alle Altersgruppen erfasst werden sollten. Die
Realität ist allerdings immer noch eine ganz andere. Danach bieten nur
maximal 20 % der niedergelassenen Zahnärzte Prophylaxe als durchgängiges
Konzept in allen Altersgruppen an. Gründe: eine individuelle,
risikoabhängige, altersorientierte Prophylaxe ist aufwändig, erfordert
viel Zeit und auch hohe Investitionen. Wissenschaftliche Erkenntnisse in
der Diagnostik und in der Prophylaxe werden noch nicht im notwendigen
Maße im Praxisalltag berücksichtigt. Für die bestmögliche Umsetzung
einer regelmäßigen professionellen Mundhygiene und einer regelmäßigen
häuslichen Mundhygiene fehlen einerseits häufig das notwendige, hoch
qualifizierte Personal, andererseits oft das Wissen und die Einsicht der
Bürger, was sie täglich für ihre Mundhygiene und Zahngesundheit tun
können und tun sollten. Neue, bequeme, substanzschonende Hilfsmittel für
die tägliche häusliche Prophylaxe wie z.B. Pflege und Reinigung mit
Ultraschall werden immer noch viel zu wenig berücksichtigt bzw. sind
noch nicht einmal bekannt – trotz immer zahlreicherer, verblüffender
Ergebnisse.
Ein Beispiel von vielen stammt von Silvio Herold. Er schilderte in
einer E-Mail vom 13. Juli 2010 seine Erfahrung mit der
Ultraschall-Prophylaxe für die häusliche Anwendung: „Ein sensationelles
Putzergebnis ohne intensives schädigendes Schrubben. Das Zahnfleisch
blutet nicht mehr und sieht sehr gesund aus, was auch der Zahnarzt
bestätigt hat. Die passende Ultraschallzahncreme ohne Schmirgelstoffe
ist absolut genial, weil die Zähne und der Zahnschmelz nicht angegriffen
werden. Anfangs war es aber unglaublich, dass die Zähne ohne
mechanische Bewegung gereinigt werden. Es funktioniert tatsächlich. Ein
echter Autonarr poliert seinen Wagen ja auch nicht jeden Tag und würde
so seine Lackschicht im Laufe der Zeit abtragen, sondern pflegt durch
waxen ohne Schmirgelstoffe.“
Nach Dr. Klaus-Dieter Bastendorf „…liegt eine der größten
Herausforderungen für die Praxis der Zukunft darin, der Prophylaxe im
Praxisalltag den Stellenwert zukommen zu lassen, der ihr aufgrund der
wissenschaftlichen Erkenntnisse zusteht.“
Neben der professionellen Prophylaxe in der Praxis, sind die
täglichen Präventionsmaßnahmen zuhause dabei ein wichtiger,
unverzichtbarer Bestandteil. Und hier wird es in entscheidendem Maße
auch darauf ankommen, dass neue wissenschaftliche Erkenntnisse wie die
über Ultraschall bei den Prophylaxe-Maßnahmen berücksichtigt werden,
zumal eine neue Ultraschalltechnologie mit bis zu 96 Millionen
Schwingungen pro Minute für den Hausgebrauch dies möglich macht (in
Apotheken erhältlich).