Wie sinnvoll ist eine Fissurenversiegelung bei Kindern?


Die Versiegelung ist eine Abdichtung der Zahnfissuren und vertieften Unebenheiten auf der Zahnoberfläche (Schlupfwinkel für Bakterien), die aufgrund ihrer Unzugänglichkeit für die Zahnbürste ein erhöhtes Risiko aufweisen, an Karies zu erkranken. Immer wieder wird über den Nutzen und die Risiken von Versieglungen diskutiert, viele Studien spiegeln je nach Fragestellung, Anzahl Probanden, Auswahl von Kariesrisikoparametern, Studiendauer, Methodik oder statistischer Auswertung unterschiedliche Erkenntnisse wieder. Nun formuliert ein im Auftrag des Deutsches Institut für Medizinische Dokumentation und Information (DIMDI) erstellter HTA-Bericht (HTA=Health Technology Assessment) nach systematischer Literaturrecherche, Bewertung und Analyse eine klare Aussage.

Fissuren und Grübchen von Kindern und Jugendlichen in Deutschland werden erfolgreich mittels Versiegelung vor Karies geschützt. Wirksame Materialien der Versieglung in den Untersuchungen waren Werkstoffe auf Kunststoff- oder Zementbasis.

Versiegelungen an Molaren tragen u. a. effizienter zum Schutz der Zähne vor Karies als Fluoridlack bei. Kritisch sind die in Modellanalysen des HTA errechneten Einsparungen der Kosten dieser zahnmedizinischen Leistung zu sehen. Im Aufrechnen von Ausgaben (für die Versiegelung) und Aufwendungen für evtl. Kariesbehandlungen tritt eine Kostenersparnisse erst nach längerer Zeit und lediglich bei der Gruppe von Kinder mit hohem Kariesrisiko auf.

Letzte Aktualisierung am Donnerstag, 07 September 2014