Die meisten der über 500 Arten von Mikroben, die sich in unserer Mundhöhle tummeln, sind harmlos – doch nicht alle. Einige wenige können das Zahnfleisch so heftig attackieren, dass Zähne ausfallen. Der Zahnarzt spricht dann von Parodontitis. Die Bakterien nisten am liebsten dort, wo die Bürste nicht hinkommt, z. B. in den Zahnzwischenräumen. Zusammen mit Speiseresten und Speichel bilden sie dort einen Belag, Plaque genannt. Von hier aus geben die Bakterien aggressive Stoffwechselprodukte in das umliegende Gewebe ab. Das Zahnfleisch reagiert zunächst mit einer leichten Entzündung. Bleibt diese unbehandelt, dringen die Bakterien tiefer ein, das Zahnfleisch bildet sich zurück. Die Entzündung frisst sich schließlich zwischen Knochen und Zahnwurzel. Eine Tasche entsteht – ein idealer Schlupfwinkel. Die Bakterien können sich weiter vorarbeiten bis in den Kieferknochen. Folge: Der Zahn verliert schließlich seinen Halt und fällt aus.
Wenn Zahnfleischprobleme rechtzeitig erkannt werden, muss es nicht so weit kommen. Die wichtigste Untersuchung heißt Parodontaler Screening Index, abgekürzt PSI. Mit einer Sonde ertastet dabei der Zahnarzt die Räume zwischen Zahn und Zahnfleisch und ermittelt die Tiefe der Taschen. Sie werden dann mit Ultraschall und Handinstrumenten gesäubert. Wenn die Taschen schon 6 bis 7 mm tief sind oder zwischen den Wurzeln schwer zugängliche Nischen bestehen, muss operiert werden. Der Zahnarzt schneidet das Zahnfleisch auf, klappt es vom Zahn weg und entfernt die Beläge an der Wurzel. Um Zahnfleischprobleme zu vermeiden, hilft vor allem gute Hygiene. Das bedeutet, dass man regelmäßig die Zähne putzen muss, um Beläge zu entfernen. Das gilt auch für die Zwischenräume. Diese reinigt man mit Interdentalbürsten und Zahnseide. Weitere wichtige Maßnahme: Regelmäßig zur Kontrolle gehen. Denn Zahnfleischentzündungen verursachen häufig keine Schmerzen. Nur der Experte kann daher erkennen, ob alles gut ist. Mögliches Warnsignal für eine Entzündung ist Zahnfleischbluten beim Zähneputzen. Dann sollte man zum Zahnarzt gehen. Quelle: Guterrat.de
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