Für ein strahlendes Lächeln investiert man gerne etwas mehr: Eine Tube Zahnpasta kann schon mal zehn Euro kosten, wenn sie blendend weiße Zähne verspricht. Wer auf dauerhafte Aufhellung hofft, muss allerdings schärfere Geschütze auffahren und in ein professionelles Bleaching investieren. Zahnweißcremes, die in Apotheken, Drogerien oder beim Discounter verkauft werden, helfen jedenfalls kaum mehr als ganz normale Zahncremes. Zu diesem Ergebnis kommt die Zeitschrift "Ökotest", die 22 Produkte unter die Lupe genommen hat.
Die Tester untersuchten die Inhaltsstoffe und ließen sich von den Herstellern die Wirkungsweise erklären. Wenn es um die harten Fakten ging, wurden die Werbeversprechen schnell relativiert: Von "strahlend weißen Zähnen" war dann weniger die Rede, stattdessen sollen die Produkte laut Herstellerangaben dazu beitragen, die natürliche Zahnfarbe wiederzuerlangen. Das heißt in erster Linie: Beläge lockern und Verfärbungen, etwa durch Nikotin oder Kaffee entfernen. Genau das allerdings ist auch die Aufgabe von ganz normalen Zahncremes. Viel mehr können die Weiß-Pasten auch gar nicht ausrichten, weil sie die Zahnsubstanz nicht verändern dürfen. Blau soll weiß machen
Dennoch weisen einige Hersteller auf die angeblich besonderen Hinweisstoffe hin. So sollen etwa bei der "Signal White Now" die Zähne durch einen blauen Farbstoff sofort weißer erscheinen. Abgesehen davon, dass es sich hier lediglich um einen optischen Kurzzeiteffekt handelt, gibt es leider auch keine unabhängigen Studien, die diesen Effekt glaubhaft belegen. Davon abgesehen ist der Farbstoff auch in sieben weiteren Pasten enthalten, ohne dass deren Hersteller damit besondere Versprechungen verbinden würden.
Wer es trotzdem versuchen möchte, muss nicht viel Geld ausgeben. Denn die Laborergebnisse zeigen, dass gerade No-Name-Produkte vom Discounter oder aus der Drogerie ohne problematische Inhaltsstoffe auskommen. In Zahnweißcremes der Markenhersteller stecken dagegen etwa Farbstoffe, die Unverträglichkeitsreaktionen wie Hautausschläge oder Juckreiz hervorrufen können, aber auch PEG/PEG-Derivate, die die Haut für Fremd- und eventuell auch Schadstoffe durchlässiger machen. In der "Colgate Total Whitening" fanden die Tester Triclosan, das oft mit Dioxinen verunreinigt ist und im Verdacht steht, die Resistenz von Bakterien auch gegen Antibiotika zu fördern. Es soll laut Bundesinstitut für Risikobewertung nicht für Kosmetika verwendet werden. In neun Pasten fanden die Tester auch das Tensid Natriumlarylsulfat, das unter anderem für ordentlich Schaum sorgen soll. Weil es die Mundschleimhaut reizen kann, gab es auch hierfür Minuspunkte.
Fazit: Wissenschaftliche Beweise, dass die Pasten funktionieren, sind die Hersteller schuldig geblieben. Billig-Produkte sind aber zumindest gesundheitlich unbedenklich.