Viele Versicherte verzichten auf höheren Bonus der Krankenkasse bei Zahnersatz


Das Ziel von Prophylaxe ist die Vermeidung von Erkrankungen des Zahnes (Karies), des Zahnhalteapparates (Parodontium) sowie des Knochens und Weichgewebes rund um Implantate. In Deutschland wird im Vergleich zu anderen Ländern Vorbeugung vor Erkrankung von den gesetzlichen und privaten Krankenkassen groß geschrieben. Viele Präventionsleistungen in der Zahnmedizin wie regelmäßige Kontrollen, Versiegelungen, Mundhygieneanleitungen und -kontrollen bis zum 18. Lebensjahr sowie Maßnahmen zur Zahnreinigung werden daher von den meisten gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Auch die professionelle Zahnreinigung, eine Reinigung der Flächen von harten und weichen Belägen an Zähnen oberhalb und unterhalb des Zahnfleischrandes (subgingival und supragingival) wird von den meisten privaten und einigen gesetzlichen Krankenkassen erstattet.

Doch nicht nur das. Wer seine regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen in einem Bonusheft nachweisen kann, bekommt im Falle neuen Zahnersatzes oder bei Reparaturen von den Kassen höhere Festzuschüsse. Trotz dieser erfreulichen Motivationsansätze geben aktuelle Daten aus dem Barmer GEK Zahnreport preis, dass Deutsche Versicherte offensichtlich Vorsorgemuffel sind. Angaben des GEK-Chef Dr. Christoph Straub in Berlin zufolge überließen die deutschen gesetzlich Versicherten der Barmer im Jahre 2013 ihrer Kasse eine Gesamtsumme von rund 20 Millionen Euro. Fazit: Nur 28,3 Prozent der Versicherten nutzten die Möglichkeiten der Bonuszahlungen.

Die aus dem Jahr 2013 stammenden anonymisierten Daten wurden aus den vertragszahnärztlichen Leistungen von ca. 8,6 Millionen Versicherten der Barmer GEK ermittelt, umgerechnet entspricht dies 10,5% der bundesdeutschen Bevölkerung.

Quelle: 2015 Barmer GEK Zahnreport

Letzte Aktualisierung am Donnerstag, 02 Juni 2015