Die Verwaltungskosten der gesetzlichen Krankenkassen haben einem Zeitungsbericht zufolge im vergangenen Jahr mit 8,2 Milliarden Euro einen neuen Höchststand erreicht. Gegenüber dem Vorjahr seien die Kosten 2003 noch einmal um 2,3 Prozent gestiegen, berichtet die Zeitung «Die Welt» (Dienstagausgabe) unter Berufung auf eine kürzlich erstellte interne Abschlussstatistik für gesetzliche Krankenkassen des Bundesgesundheitsministeriums. Demnach betrugen die Verwaltungskosten 2002 noch 8,02 Milliarden Euro.
Der Anteil der Verwaltungsausgaben an den gesamten Leistungsausgaben habe im vergangenen Jahr 5,66 Prozent betragen. Seit 1989 seien die Verwaltungsausgaben allein im Westen um mehr als 50 Prozent gestiegen, berichtet die Zeitung. Je Kassenmitglied lagen die durchschnittlichen Verwaltungskosten 2003 demnach bei brutto knapp 200 Euro. Zwischen den einzelnen Krankenkassenarten bestünden jedoch erhebliche Unterschiede, vor allem wegen der Personalkosten, die bei den Betriebskrankenkassen am niedrigsten seien.
Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) kritisierte die gestiegenen Verwaltungskosten scharf. DIHK-Präsident Ludwig Georg Braun sagte der Zeitung, andere Verwaltungseinrichtungen hätten erfolgreich vorgemacht, wie man Kosten senkt und verlangte, alle Möglichkeiten zur Senkung der Krankenkassenbeiträge müssten genutzt werden. «Einsparpotenzial gibt es genug, es muss nur erkannt und ausgeschöpft werden. So müssten beispielsweise die neuen Kommunikationstechniken konsequent eingesetzt werden: mehr Internet weniger Filialen», forderte Braun.
Berlin (AP)