Bei einer so genannten Trigeminusneuralgie kann schon das tägliche Zähneputzen zur Qual werden. Bei den Neuralgie-Patienten ist vermutlich der Nervus trigeminus geschädigt, der normalerweise Empfindungen im Bereich des Gesichts direkt an das Gehirn übermittelt.
"Bei Betroffenen kann jedoch schon eine leichte Reizung des Kiefers oder der Wange zu einer Art Kurzschluss im Nerv führen, was heftigste, brennende oder stechende Schmerzen hervorruft. Daher können neben der Zahnreinigung auch Schlucken, Kauen sowie Sprechen, Gesichtwaschen und Kälte als Auslöser wirken", erläutert Dr. Curt Beil vom Berufsverband Deutscher Neurologen (BDN). In der Regel treten die starken Schmerzattacken einseitig auf und dauern meist nur Sekunden, manchmal aber auch bis zu zwei Minuten. Die Anfälle können täglich kommen, dazwischen sind die Patienten beschwerdefrei.Zur Behandlung der Trigeminusneuralgie stehen verschiedene Medikamente zur Verfügung. Schlagen diese nicht an oder sind unverträglich, kann ein operativer Eingriff nach Angaben der Berurfsverbände der Neurologen und Psychiater, zum Beispiel durch die Entfernung einengender Gefäße am Nervus trigeminus, in vielen Fällen Besserung bringen.
In Deutschland leiden vier bis fünf von 100.000 Menschen an einer Trigeminusneuralgie. Meist treten die ersten Beschwerden nach dem 40. Lebensjahr auf. Frauen sind etwas häufiger betroffen als Männer.
Quelle. Berufsverband Deutscher Neurologen (BDN)