Schlechte Zähne, die neue britische Krankheit


"In Großbritannien kann man sich mit frittierten Mars-Riegeln vollstopfen, 20 Bier pro Nacht in sich hineinschütten, Heroin spritzen, 60 Zigarretten pro Tag rauchen oder sein Geschlecht ändern. Das National Healthcare System (NHS) ist verpflichtet, einen zu behandeln… Aber wenn man schlechte Zähne hat, kann man das vergessen", schreibt Alice Thomson.

"Es ist nahezu unmöglich, noch einen NHS-Zahnarzt zu finden. Wenn man es doch schafft, sich auf die lange Liste zu quetschen, muss man am Ende trotzdem 80 Prozent der Behandlungskosten übernehmen… Großbritannien ist, was die Zähne angeht, zweigeteilt. Wer die Kosten nicht zahlen kann, hat schlechtere Zähne als je zuvor. Mit schlechten Zähnen ist es schwerer, Arbeit zu bekommen oder einen Partner zu finden.

Eine Untersuchung von Mori für das Citizens Advice Bureau (Verbraucherberatung) fand heraus, dass 7,4 Mill. Briten seit 2006 vergeblich versucht haben, einen Termin beim NHS-Zahnarzt zu bekommen. Und in Teilen des Landes nehmen NHS-Zahnärzte keine neuen Patienten in ihre Wartelisten auf. Entgegen den Vorgaben der Regierung, dass jedes Kind einmal im Jahr beim Zahnarzt gewesen sein soll, haben eins von drei Kindern noch nie einen NHS-Zahnarzt gesehen.

In Mexico werden schlechte Zähne "dientes ingles" (englische Zähne) genannt… Gesunde Zähne waren einmal das Zeichen der modernen Gesellschaft. Nun haben wir dank unserer Ernährungsgewohnheiten und der Dritte-Welt-Zahnbehandlung Zähne wie im 19. Jahrhundert. Großbritannien muss seine Zähne wieder besser pflegen, sonst haben wir bald drittklassige Gebisse."

Quelle: zahn-online.de

Letzte Aktualisierung am Donnerstag, 30 November 1999