Rauchen macht zahnlos – Bundeszahnärztekammer fordert entsprechende Hinweise auf Tabakwaren


„Es wäre eigentlich überfällig, dass die Warnhinweise auf den
Zigarettenpackungen um einen Hinweis ‚Rauchen macht zahnlos!‘ erweitert
werden.“ So sind mehr als 70 Prozent der an einer schweren
Zahnbettentzündung (Parodontitis) leidenden Patienten Raucher. Wer über
mehrere Jahre regelmäßig zum Glimmstengel greift, steigert sein
persönliches Erkrankungsrisiko auf das 20fache gegenüber Nichtrauchern.
Raucher nehmen damit grundsätzlich in Kauf, dass ihre Zähne früher den
Halt verlieren und über die Zusammenhänge der Parodontitis mit
schwerwiegenden Allgemeinerkrankungen, wie beispielsweise
Herz-Kreislauferkrankungen, auch die Gesamtgesundheit gefährdet wird.
Darüber hinaus weist der BZÄK-Vizepräsident auf weitere schwerwiegende
Erkrankungen hin, die durch das Rauchen ausgelöst werden können. Etwa
90 Prozent aller Tumore in Mundhöhle, Kehlkopf, Speiseröhre und Lunge
gehen auf das Rauchen zurück. Oesterreich: „Wer sich zum Aufhören
entschließt, verbessert die Mundgesundheit und senkt das Krebsrisiko
innerhalb weniger Jahre. Der Zahnarzt kann Hilfestellung bei der
Raucherentwöhnung geben.“
Die Funktion des Zahnarztes beim Thema Rauchen / Raucherentwöhnung
spielt eine zunehmend wichtigere Rolle: 76 Prozent der Erwachsenen und
66 Prozent der Jugendlichen gehen, so die Ergebnisse der Vierten
Deutschen Mundgesundheitsstudie (DMS IV), regelmäßig zur zahnärztlichen
Kontrolluntersuchung (mindestens einmal pro Jahr). Durchschnittlich 90
Prozent der in der DMS IV Befragten gehen immer zum selben Zahnarzt.
Dieses Vertrauensverhältnis ist wichtige Basis für eine gute
Mundgesundheit und bietet gleichzeitig gute Chancen,
gesundheitsbewusstes Verhalten zu fördern. Damit haben der Zahnarzt und
sein Behandlungsteam gute Möglichkeiten, auch bei der Raucherentwöhnung
eine wichtige Rolle zu übernehmen.
Bundeszahnärztekammer

Letzte Aktualisierung am Donnerstag, 29 Mai 2009