Rauchen erschwert Parodontitis-Diagnose


Raucher haben ein erhöhtes Parodontitis-Risiko. Das Tückische: Die
Symptome sind meist schwächer als der tatsächliche Krankheitsverlauf.
Experten raten: der Tabakkonsum sollte beim Zahnarztbesuch genau
angeben werden.

Raucher erkranken 2,5- bis 6-mal so oft an einer entzündlichen
Erkrankung des Zahnhalteapparats (Parodontitis) wie Nichtraucher. Der
Krankheitsverlauf ist meist schwerer, die Therapie- und
Heilungsbedingungen sind schlechter. Raucher verlieren zudem während
der unterstützenden Nachsorgetherapie mehr Zähne als Nichtraucher. Dies
belegen zahlreiche wissenschaftliche Studien.

Besonders tückisch aber ist, dass dringend notwendige
Parodontitis-Therapien oft verspätet eingeleitet werden, weil Raucher
weniger ausgeprägte Befunde zeigen als Nichtraucher. So sind deren
Entzündungsreaktionen schwächer und ist die Blutungstendenz entzündlich
veränderten Zahnfleisches geringer als bei Nichtrauchern. Wie stark die
Symptome einer Parodontitis bei einem Raucher reduziert sind, hängt von
der Menge des in der Vergangenheit und aktuell konsumierten Tabaks ab.

"Damit der Zahnarzt bei einem Raucher eine Parodontitis frühzeitig
erkennen kann, muss der Patient seinen Tabakkonsum bei der
Dokumentation seiner Krankheitsgeschichte so genau wie möglich
angeben", rät Bärbel Kiene von der meridol Forschung. "Erst dann lässt
sich einschätzen, wie hoch das Risiko für ein weiteres Fortschreiten
der Erkrankung ist und welchen Erfolg eine Parodontitis-Therapie haben
kann. Vor allem vor dem Hintergrund zeit- und kostenaufwändiger
wiederherstellender Behandlungen, wie beispielsweise Brücken oder
Implantate, sind diese Informationen für Patient und Zahnarzt
gleichermaßen wichtig."

Quelle: presseportal.de

Letzte Aktualisierung am Donnerstag, 30 November 1999