Einen Schnelltest für Parodontitis hat die dentognostics GmbH Jena entwickelt. Der so genannte dentoAnalyzer versetze Zahnärzte in die Lage, innerhalb von 20 Minuten zu diagnostizieren, ob eine derartige Entzündung des inneren Zahnapparates vorliege, erklärte Marketingleiterin Katharina Bux am Mittwoch. Die Diagnose sei möglich, noch bevor es äußere Anzeichen für eine Entzündung gebe. Noch in der Praxis könne der Patient ein ausgedrucktes und fachlich kommentiertes Ergebnis erhalten.
Bislang habe der Nachweis mehrere Tage gedauert. Seit Mitte 2004 hatte das im Jenaer Bioinstrumente-Zentrum ansässige Unternehmen an der Entwicklung eines so genannten Chairside-Testsystems gearbeitet. Das System bestehe aus einem Teststick, mit dem dem Patienten eine Probe aus den Zahnfleischtaschen entnommen werde, und dem eigentlichen Messgerät, dem dentoAnalyzer. Gemessen werde ein Enzym, das bei einer Parodontitis für den Abbau von Zahnfleisch und Knochengewebe verantwortlich sei, erläuterte der wissenschaftliche Leiter Lutz Netuschil.
Diese so genannten Kollagennasen führen zu einer Verfärbung des Teststicks, anhand derer sich die genaue Konzentration der Parodontis-Erreger bestimmen lasse. Außerdem gebe der dentoAnalyzer bei einer Erkrankung Empfehlungen für die weitere Behandlung. Bei der kürzlichen Präsentation auf der Internationalen Dental Schau in Köln sei der Schnelltest auf eine «überwältigende positive Resonanz des zahnärztlichen Publikums» gestoßen, betonte Bux. Immerhin litten drei Viertel der Deutschen im Laufe ihres Lebens an Parodontitis. Bleibe sie unbehandelt, könne sie zur Zerstörung des Zahnfleischgewebes, zum Abbau des Kieferknochens und schließlich zum Zahnverlust führen.
Quelle: netdoktor.de